Kapitel 20

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♠Sebastian♠

Als die zehn Minuten um sind, lasse ich mir die Türe öffnen und betrete den Raum.

Bei dem was mich erwartet weiß ich jetzt wirklich nicht wie ich reagieren soll. Daryll sitzt vollkommen angezogen auf der Bettkante und starrt vor sich hin.

Ich erinnere mich wieder an Heyas Vermutung, dass Daryll einfach nur provozieren möchte damit er bestraft wird. Doch seine Haltung ist weniger provozierend als viel mehr unwillig, seine Begeisterung, mit der er die Session eben noch wollte, ist scheinbar abgeebbt. Ich verstehe ihn nicht.

Wie soll ich mich denn jetzt verhalten? Normalerweise bin ich kein Typ der unsicher ist, im Gegenteil. Ich bin mir meiner Vorliebe und Leidenschaft sehr sicher. Ich weiß was ich kann und meistens auch genau was mein Gegenüber will. Daryll ist der Erste der all die Jahre, in denen ich dachte dass mich nichts aus der Ruhe bringt, zusammenfallen lässt wie ein Kartenhaus im Wind.

Ich reibe mir die Stirn mit zwei Fingern und bewege mich auf das Bett zu. Ich muss es einfach versuchen und ich muss es mit den Anhaltspunkten tun die ich bis jetzt gesammelt habe. Ob sie der Wahrheit entsprechen oder nicht, werden wir dann sehen.

"Farbe?", frage ich Daryll, der von meiner Stimme plötzlich zusammenfährt und mich erschrocken ansieht. "Grün, Herr", antwortet er mir leise, doch bewegt sich keinen Meter und wirkt wenig überzeugend.

"Dann zieh dich aus, knie dich hin, Arme hinter den Rücken, Kopf gesenkt und warte auf weitere Anweisungen", befehle ich ihm und endlich bewegt er sich, um meinen Anweisungen folge zu leisten. Allerdings macht er alles in einem so langsamen Tempo, dass ich ihm dabei nicht zuschauen kann. Gott worauf habe ich mich da nur eingelassen?

Ich drehe mich weg und beginne die Schubladen mit den Werkzeugen aufzuziehen und einen Flogger sowie ein Paddel herauszuholen und neben das Bett auf einen kleinen Tisch zu legen. Aus einer anderen Schublade nehme ich Gleitgel und Kondome, auch wenn ich nicht weiß wie weit wir kommen oder ob es überhaupt bis zur Penetration kommt.

Die geschlossenen Ledermanschetten am Andreaskreuz öffne ich, damit ich sie ihm gleich nur noch anlegen muss und die Decke auf dem Bett ziehe ich zurück und lege sie ans Kopfende. Als ich meinen Kopf drehe, sehe ich wie er sich gerade langsam und geschmeidig auf die Knie sinken lässt.

Endlich meldet sich auch mal mein Schwanz, der beim Anblick dieses heißen Subs in seiner submissiven Haltung, anschwillt und unmissverständlich gegen meine Jeans drückt. Ich unterdrücke ein zufriedenes Seufzen. Noch nie war ein Spiel so herausfordernd und anstrengend aber zugleich erregend wie dieses.

"Gelb für Pause oder beenden des momentanen Spiels, rot um die ganze Session zu beenden. Verstanden?", frage ich ihn, während ich meine Jeans öffne um etwas mehr Platz darin zu haben.

"Ja Herr", bestätigt er mir, doch lässt seinen Kopf gesenkt und sieht mich nicht an.

Wunderschön. Wenn er will kann er doch. All meine Sinne ruhen jetzt auf ihm.

"Gut, benutze sie auf jeden Fall, wenn du dich nicht wohlfühlst oder ich etwas falsch mache. Und jetzt steh auf und stell dich mit dem Gesicht voran an das Andreaskreuz."

Mit immer noch gesenktem Kopf steht er auf und geht zum Kreuz. Dort stellt er sich wie befohlen hin und sogar die Beine von ganz allein schulterbreit auseinander. Seine Arme nimmt er seitlich nach oben, wo ich sie dann gleich fest mache. Zum Glück sind die Fesseln an Ketten befestigt, denn nicht jeder Sub ist gleich groß. So hat man immer die Möglichkeit sie der Größe nach einzustellen. Nachdem ich das rechte Handgelenk fest gezogen habe, versuche ich das selbe beim Linken. Dabei fällt mir auf, dass er den Arm niedriger hält. Ich packe die Hand und ziehe sie zur Fessel nach oben, doch nicht ohne meinen Blick von ihm abzuwenden. Seine Augen ziehen sich schmerzlich zusammen, was mich dazu veranlasst die Hand gleich wieder los zulassen.

Resort de la Pheya 4 - DaryllWo Geschichten leben. Entdecke jetzt