6. Kapitel

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Hier bin ich. Ich die gerade meiner Freundin die keine Deutsche ist einen Mara und einen Emy Paragraphen geschickt hat weil ich mich nicht entscheiden kann wer am Ende an Lucs Seite sein soll... Sie hasst mich jetzt, little does she know, dass beide Charaktere viele ihrer Eigenschaften haben und gerade das mir die Entscheidung so schwer macht😂
Ihr könnt aber natürlich auch gerne noch einen Wunsch äußern✋🏻

Die Gedanken an unsere gemeinsame Nacht schießen mir immer wieder wie ein Lauffeuer durch den Kopf.
Verdammt was war das bitte für ein mieser Scherz? Gereizt lasse ich die Kreide auf die Ablage fallen und fahre mir, während ich mich zurück zu meiner Klasse drehe, mit der linken durch die noch immer leicht nassen Haare.
"Wir hören jetzt schon auf, ihr bekommt zehn Minuten mehr Pause", setze ich an während ich meine Sachen in meine Tasche verfrachte, "Bleibt bis Pausenbeginn auf euren Plätzen."
Und dann gehe ich. Mir durchaus bewusst, dass ich die 9c schlecht alleine lassen kann.
Mit schnellen Schritten banne ich mir den Weg durch die noch leeren Schulflure. Aus den Klassenzimmern dringen die gedämpften Stimmen der Lehrer.
Ich muss hier raus.

"Das war eine scheiß Idee", Emy setzt sich auf und ich kann die Angst in ihren Augen erkennen. Sie war ihrem Ehemann fremd gegangen.
Seufzend schlinge ich noch immer liegend meine Arme um ihre Hüfte:"Find ich garnicht. Wir erzählen es Finn einfach nicht."
Na das ist ja wieder Mal eine großartige Idee, jetzt fühlt sie sich bestimmt gleich besser.
"Außerdem...", schiebe ich schnell hinterher, "Gefällst du mir sehr sehr gut, Emilia." Lächelnd eichte ich mich leicht auf und drücke ihr einen liebevollen Kuss aufs Schulterblatt.

Mit dem Öffnen der Schultür peitscht mir sofort der kalte Regen entgegen. Ich hasse dieses Wetter.
An der Hauswand entlang banne ich mir den Weg zum Raucherbereich und lasse dort meine Tasche fallen. Mit nassen Fingern fische ich eine Zigarette aus der Schachtel und stecke sie mir zwischen die Lippen um sie mit dem kleinen, roten Clipper anzuzünden. Der Wind verstärkt sich und der Regen trifft mich jetzt auch unter der Überdachung. Durchnässt sowohl mich als auch meine Zigarette.
"So ein Mist", genervt lasse ich sie in den Aschenbecher fallen und vergrabe meine Hände samt Feuerzeug in den Manteltaschen.
"Ich mochte es noch nie, wenn du rauchst", die Härchen in meinem Nacken stellen sich bei dem Klang ihrer sanften Stimme auf, "Ich hab es nie gemocht dich danach zu küssen."
Mich danach zu küssen...
Der Kloß in meinem Hals macht sich wieder bemerkbar. Sie hatte es nie gemocht... Und ich habe nie aufgehört... Nie aufgehört damit meine Gesundheit zu schädigen und ihr damit einen Gefallen zutun. Wohingegen Mara heute Morgen ihre Sockengewohnheiten für mich geändert hat.
"Trotzdem hast du mich immer wieder geküsst", grinsend, mit mehr Selbstbewusstsein als erwartet drehe ich mich zu ihr. Ihre kupferfarbenen Haare fallen ihr in nassen Strähnen ins Gesicht:"Du wirst krank werden."
Lächelnd lehnt sie sich mit der Schulter gegen die weiße Fassade des Schulgebäudes:"Finn weiß es."
"Du hast es ihm also gesagt..."
"Er wusste es wohl schon immer", sie lächelt schief, "Ich hatte immer Angst ihm die Warheit zu sagen, wollte ihn nicht ver-" Sie hält inne und richtet sich wieder auf:"Er hat mich gestern darauf angesprochen... Er- Er will nicht, dass ich dich wieder sehe."
"Hat er Angst, dass ich dich wieder verführe?", ich scherze, während sich mein Magen zusammenzieht und meine Brust zu schmerzen beginnt. Ich dachte wirklich ich wäre über Emilia Christiansen hinweg.
"Du hast mich nicht verführt Loucieá. Ich wollte es", sie tritt einen Schritt näher an mich heran, "Und- und er hat recht. Er kann mir auch heute nicht vertrauen, dass ich es nicht mehr will."

Zwei Wochen nach unserer gemeinsamen Nacht sitze ich hier. Im Englischen Garten. Das Bier zwischen meine Oberschenkel geklemmt um ein mögliches Umfallen zu verhindern. Neben mir liegt sie auf einer olivegrünen Picknickdecke. Der weiße Bikini verdeckt weniger als mir lieb ist. Sie sieht unglaublich gut aus und das sehe wohl nicht nur ich so. Sie hat ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme gebettet, die Augen geschlossen und ein verspieltes Lächeln auf den Lippen.
Ihr Buch, in welches sie bis vor wenigen Minuten vertieft gewesen war lag nun aufgeschlagen auf meinen Sneakern um die Seite nicht zu verblättern.
Meinem Knie ging es besser und meine Gedanken schwebten ununterbrochen um Emy.
"Schau mich nicht so an, Loucieá"
Ich hab sie angeschaut? Wie lange schon? Verlegen wende ich den Blick wieder auf den Tabak der auf dem Pape liegt und darauf wartet mit einem Filter eingedreht zu werden.
Dann öffnet sie lächelnd die Augen und kichert:"Sag mal hast du eigentlich nur diesen einen roten Clipper? Ich hab dich noch nie mit einem anderen Feuerzeug in der Hand gesehen."
Nachdenklich lasse ich kurz meine feuchte Zungenspitze über das Pape gleiten und drehe die Zigarette zuende.
"Ich... ich hatte mal eine Freundin, ich war damals 16 und Julia 15... Wir haben uns das rote Clipper zusammen gekauft als wir im Freibad waren... Es-", seufzend lege ich den Kopf in den Nacken, "Es hat uns immer verbunden... Ihre... Ihre amom hat sie damit sogar begraben lassen damit wir niemals getrennt werden."
Emy muss aufgefallen sein, wie die Tränen über meine Wangen laufen, denn ohne sie wirklich wahrzunehmen schlingen sich ihre zarten Arme um mich.

Finn wusste es. Er wusste, dass ich mit seiner Frau geschlafen habe, während die beiden kläglich versuchten ein Baby zu bekommen bis es schließlich klappte und sie mich, den Lückenbüßer aus ihrem Leben strich.
"Brauchst du immer boch eine Krankenschwester die dir Sandwiches macht?", ihre grünen Augen funkeln mir entgegen, "Du siehst gestresst aus und ich... Und ich hab dich sehr vermisst."
Das Donnergrollen aus der Ferne unterbricht die drückende Stille. Was wollte sie damit bitte erreichen? Ich werd ihr das niemals verzeihen.
Und doch nicke ich und greife nach meiner Tasche um zum Auto zu gehen. Ich hatte sowieso keinen Nachmittagsunterricht und Mara würde erst heute Abend nach Hause kommen. Bei mir vorbei schauen wie sie es immer tat bevor sie dann zum Schlafen zu sich fuhr.
Oh Gott was wird Mara nur von mir denken wenn sie das erfährt...
"Gibst du mir noch deine Adresse Frank?", sie grinst und geht neben mir her zu den Autos. Frank. So hatte sie mich damals immer genannt wenn ich die Kleidung ihres Mannes trug.

"Na alles klar, Frank?", Emy grinst mich an und mustert mich in den viel zu großen Jeans ihres Ehemannes und dem Tshirt welches unordentlich über meine Schulter fällt.
"Frank?", belustigt schlinge ich meine Arme um sie. Wie kann es nur sein, dass ich jedes Mal nach einem Parkbesuch in Finns Kleidung lande?
"Frank ist Jurastudent und hat kein Geld um sich vernünftige akleidung zu leisten, also zieht er die seines verstorbenen Veteranenvaters an bis er irgendwann jemanden kennenlernt, der Potential in ihm sieht und ihm aus seiner misslichen Lage hilft", erklärt Emilia grinsend.
"Also vergleichst du mich mit einem dieser Cliche Filmloosern?", ich lache und streiche ihr eine rote Locke aus dem Gesicht. "Ich hab längst Potential in dir gefunden, Frank."
Und so wurde Frank zu einem spielerischen Kosenamen der zwar ziemlich lächerlich war aber eine Verbundenheit zwischen uns erzeugte.

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