Kapitel 15

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Sie ist allein.
Niemand sonst ist da.
Und doch scheint sie beobachtet zu werden.
"Was wird hier eigentlich gespielt?!", ruft Lara.
Doch ihre Stimme bewirkt nur ein Echo, das in der Dunkelheit hallt.
Sie fährt sich durchs Haar, ehe sie frustriert daran zieht.
"Ich will ja aufwachen verdammt!"
Nichts geschieht.
"Lasst mich doch endlich aufwachen! Lasst mich zurück zu meinen Freunden! Und zu..." Sie denkt an Gin.

"Verdammte Scheiße...", mehr entkommt ihren Lippen nicht mehr. Der Nebel löst sich auf und Lara denkt, jemand hat ihren Wunsch erhört. "Gleich finde ich Gin", denkt sie hoffnungsvoll, als sich der Nebel langsam verändert und Form annimmt.

Er legt sich um sie und scheint sie zu würgen.

"Wie...Wie geht das?!", fragt sie sich. Der Nebel wird immer fester und sie bekommt immer weniger Luft, keine Hilfe scheint in jenem Moment in Sicht.
"Es ist deine Schuld", hört sie ein Flüstern.
"Wegen dir ist er gestorben."
"Du bist ein Monster!"
"Er wird dich niemals lieben!"

Die Stimmen werden immer lauter und die Luft immer knapper.
„H...Hil...Fe....Das....St...St...immt...nicht!!", bringt sie hervor. Lara wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen. Aber jedesmal wenn sie meint, zu treffen, ist dort nichts. Sie schlägt solange in dem Nebel herum, bis ihr die Luft wegbleibt und alles um sie herum schwarz wird.

"Da bist du ja.", hört sie eine fremde Stimme und will wieder um sich schlagen. Aber es ist nicht möglich. Sie macht die Augen auf und bemerkt, dass sie auf einer Liege an Händen und Füßen gefesselt ist. Daneben steht ein Mann und sieht auf sie herunter. "Was hast du in meinem Territorium zu suchen?", fragt er. Irgendwie wirkt er wahnsinnig auf sie. In seinen Augen spiegelt sich das pure Böse. Für einen Moment schaudert es Lara, aber sie fängt sich schnell. Was hat sie schon zu verlieren.
"Ich suche Gin! Und wenn er hier ist, habe ich hier sehr wohl was zu suchen!", brüllt sie ihn an.
"Ach", sagt er und wirkt erstaunt. "Ich bin Gins Kollege, Arrak, und wenn er hier wäre, wüsste ich das!"
"Wenn ich nicht will, dass du es weißt, dass weißt du es auch nicht.", erklingt plötzlich eine tiefe Stimme hinter Arrak, die Lara einen Schauer über den Rücken laufen lässt.
"Gin!", schreit sie erleichtert.
Blitzschnell dreht sich Arrak um und gibt somit den Blick auf ihren Retter frei, der bedrohlich seine Beretta auf den Foltermeister richtet.

Der Silberhaarige wirft ihr nur einen kurzen Blick zu, bevor er ihn wieder auf Arrak richtet, welcher ihm nun antwortet. "Ich nehme mal an, dass du wegen deiner Prinzessin hier bist."
"Fass sie nicht an!"
"Was denn? Bist du aber nervös. Ich hatte noch nicht mal Gelegenheit mich richtig vorzustellen."
"Das ist auch nicht nötig."

Arrak lächelt Gin daraufhin einfach nur an, kurz darauf geht er auf Lara zu. Sie fängt an zu zappeln und sieht ihn hasserfüllt an. "Fass mich nicht an!", knurrt sie ihm entgegen.
Arrak lacht über ihren Mut, plötzlich jedoch erklingt ein Schuss.
Aus Gin's Beretta strömt Rauch, er hat von hinten direkt auf Arrak's Herz gezielt.

Doch nichts passiert.

Er steht einfach, als sei nichts gewesen.
Mit einem Loch da, wo sein Herz sein müsste.
Fassungslos starrt Lara Arrak an, der sich nicht bewegt. Blut strömt aus dem Loch, während er sie weiter angrinst.
"Hat Gin mich gerade vor ihm beschützt?" Trotzdem kann sie ihren Blick von Arrak nicht abwenden. "Gin, mein geliebter Gin!" Eigentlich will sie es laut sagen, als sie seine Beretta an ihrer Stirn spürt.
"Jetzt sind wir unter uns", sagt er, "was mach ich bloß mit dir."
Alles, will Lara sagen. Sie kann ihr Glück kaum fassen und spürt den kalten Lauf der Waffe, die Gin langsam über ihre Nasenspitze gleiten lässt und zum Mund führt. Jedesmal macht er da eine kurze Pause. Langsam führt er die Waffe weiter, tiefer, bis zur Brust.
"Fahr zur Hölle!", sagt er.

2 Welten - 1 LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt