Kapitel 9

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Gin hat aufgehört, wütend zu schreien. Trotzdem tobt er vor Wut und macht die Hölle im Wahrsten Sinne des Wortes zur Hölle. Jeden, der ihm vor die Augen kommt, macht er nieder. Doch mit jeder der Person, die er erledigt, steigert sich seine Wut zu seiner Verwunderung nur.

Plötzlich kann er sich nicht mehr bewegen.

"Du hast für deine Sünden noch nicht gebüßt!", erklingt eine laute Stimme.

"Ach ja?", grummelt Gin. "Warum schreist du eigentlich so, obwohl du direkt neben mir stehst?" Er versucht seinen Kopf in die Richtung zu drehen aus der die Stimme gekommen war, doch selbst das ist ihm nicht möglich.

"Das lass mal mein Problem sein", sagt die Stimme, die nun scheinbar von überall zu kommen scheint.

"Pah, dein Problem? Du hast gleich ein Problem!"

„Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, Gin. Weißt du, was du zu deinen Lebzeiten getan hast?"

„Und wen zum Teufel interessiert das?"

„Mich. Deinen Vollstrecker! Nun wirst du deine Sünden zu spüren bekommen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll..."

Gin grummelt böse. Doch lange hält es nicht an, denn dann spürt er einen schmerzhaften Stromstoß durch seinen Körper. Als dieser aufhört, will Gin diese Stimme wütend anschreien, aber er schafft es nicht, denn er spürt nochmal einen starken Stromstoß durch seinen Körper. Dann passiert nichts. Diesen Moment nutzt Gin und brüllt: „Das hat ja nur ein wenig gekitzelt!"

"Oh wirklich?" flüstert plötzlich eine Stimme an seinem Ohr. "Dann ändern wir dein Empfinden mal ein wenig...."

Gin wird schwarz vor Augen. Doch nicht weil er das Bewusstsein verlor. Seinen Körper kann er noch spüren, aber irgendetwas ist seltsam.... Da öffnen sich seine Augen....."Momentmal! Die hatte ich doch schon die ganze Zeit auf," wundert sich Gin.

Er erblickt einen kleinen, mit verschiedenen Geräten ausgestatteten Raum. Wie viele Hotels mit S&M Ausstattung sahen die meisten Geräte hier viel gefährlicher aus als sie es wirklich waren. Doch an den Hand- und Fußfesseln mit den Elektroschocks, mit denen er gefesselt worden war, war herumgespielt worden. Das konnte tödlich enden. Gin wusste das. Was ihn jedoch überrascht ist, dass er sich selbst hört, wie er diese Erklärung jemandem erzählt. Besser gesagt: Sich selbst. Gerade taucht seine vertraute Gestalt vor ihm auf.

"W-WAS-SOLL-DAS! HÖR AUF MICH ZU VERARSCHEN!" Will Gin dieser seltsamen Stimme zurufen, doch kein Wort dringt über seine Lippen.

Er fängt an, an seinen Fesseln zu rütteln. Versucht sich zu befreien. Will einfach weg. Mit jeder Sekunde, die er gefangen ist steigt seine Angst "N-nein! Ich habe keine Angst! A-aber was soll das? Was ist das für ein Gefühl in mir? Was passiert mit mir? Ist es ein Traum? Es ist bestimmt nur ein gottverdammter Traum. Einem wie mir passiert doch nicht sowas", denkt Gin, aber zu weiteren Gedanken kommt er nicht.

Denn in dem Moment spürt er einen leichten Peitschenhieb. Das Geräusch dieser Peitsche ist lauter und furchteinflößender als es sich eigentlich anfühlte. "Rede!", erklingt seine laute, raue Stimme, die Gin besser als jeder andere kennt. "Je eher du mit den Informationen rausrückst, desto angenehmer für dich!"

Gin versteht nichts mehr. Er spürt wie sein Körper zittert und durch den nächsten Peitschenhieb vor Schmerz zusammenzuckt. Ein lauter Schrei dringt ihm über die Lippen. "Nun komm schon, das war doch nur eine kleine Kostprobe", hört er sich sagen, doch seine eigenen Lippen bewegen sich nicht. "So etwas-", ein weiterer Schlag trifft Gin und er krümmt sich in seinen Fesseln so weit wie möglich zusammen, "-ist doch noch nichts!" "Das stimmt! Die Schläge sind alle an unempfindlichen Stellen gelandet", wundert sich Gin. "Sowas sollte mir nicht das Geringste-" "Ahhh!!!" drang der nächste Schmerzlaut über seine Lippen. Schweiß trat ihm aus den Poren und er schnappte keuchend nach Luft.

2 Welten - 1 LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt