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Meine Unterlippe zitterte und ich sah, wie das Leben immer mehr, aus Logans Körper, entwich. Ich riss mich zusammen, unterdrückte die Tränen und sammelte die Scherben ein, um eine Mauer zu bauen. Ich blickte kalt zu meinem Feind und ließ meinen Stab aus meiner Hand fallen. Chorypheus zog seine, nicht vorhandenen, Augenbrauen zusammen, unwissend, was ich vorhatte.

Schließlich ließ ich meine Fassade bröckeln und ließ mich von dem Schmerz, der Trauer, der Wut in einen Rausch fallen. Ich ging ins Nichts und sprintete auf dieses schreckliche Etwas zu. Ich rannte ihn um und blieb vor der Steinwand stehen, vor der er gewesen war. Ich schlug auf den Stein ein und sah über meine Schulter. Chorypheus hatte sich erstaunlich schnell aufgerappelt. Ich lief die Wand hoch, machte einen Salto und landete auf Chorypheus‘ Rücken. Ich ließ all meine Macht in mein Mal fließen und schlug es auf seinen Schädel.

Er drehte sich im Kreis, im Versuch mich abzuschütteln. Was ihm schließlich auch gelang. Ich landete neben Logan. Er war blass, schaute mich dennoch an. Er lebte noch! Ich rutschte vorsichtig zu ihm. Seinen linken Arm legte ich um meinen Hals und trug ihn weg. Ich musste ihn fort von hier bringen! Plötzlich spürte ich eine Hand, die sich in das Leder, meiner Rüstung, bohrte und mich fort riss.

Ich knallte gegen eine schwarze Steinwand und rutschte auf den Boden. In meinem ganzen Körper breiteten sich Schmerzen aus, aber nicht nur in meinem Körper, sondern auch in meinem Herz. Ich schlug die Augen auf und erblickte  Chorypheus, wie er weiter auf Logan zuging. Er wollte mich foltern, indem er auf Logan wieder und wieder einstach. Doch er war schwächer geworden, das sah man ihm an.

Ich rappelte mich auf. Er konnte das nicht tun. Er durfte das nicht! Mit meiner letzten Kraft lief ich ins Nichts und rannte wieder auf ihn zu, diesmal etwas langsamer. Doch trotzdem rannte ich ihn wieder um. Das war eine der Wirkungen, wenn man aus dem Nichts hinaus, auf jemanden zu rannte.

Das Biest lag auf dem Boden und ich setzte mich auf ihn, meine Beine rittlings, neben seinem Körper. Ich packte mit meiner linken Hand seinen Hals und meine rechte schlug ich auf seinen Kopf. Das Mal auf meiner rechten Hand explodierte förmlich, als es seinen Kopf berührte. Mit seinen Armen oder Beinen konnte er nichts tun, weil das Mal ihn lähmte. Ich begann zu schreien, aber mein Schreien war nichts im Vergleich, zu Chorypheus‘.

Ich brachte ein schmerzvolles Grinsen zu Stande, als sein Körper schwarz wurde und man ein hellrotes Licht, im Innern, scheinen sehen konnte. Mit einem letzten hasserfüllten Blick sah mich mein Erzfeind an, bis er letztendlich starb und seine Asche, in einem kleinen Luftzug, davon wehte.

Ich blinzelte kurz, und kroch dann zu ihm. Ich wusste, dass Chorypheus tot war, aber er war wichtiger! Logan lag auf dem kalten Boden. Keine Emotion war in seinem Gesicht. Ich nahm mein Ohr über seinen Mund und lauschte. Kleine Luftstöße kamen langsam und schwach bei mir an. „Logan?“, flüsterte ich ängstlich und erschöpft. Er blinzelte kurz und sah mich dann an.

„Ich liebe dich!“, hauchte er schwach. Ich wusste, dass er im Sterben lag und auch bald tot sein würde. Aber das durfte nicht sein! Ich brauchte ihn! Ich liebte ihn. „Sag sowas nicht! Du-du wirst wieder! Ich werde dich nicht gehen lassen!“, sagte ich etwas lauter. Er schnaubte kurz lächelnd. „Du hast keine Wahl.“ Meine Tränen rannen mir, wie ein Wasserfall, übers Gesicht. Meine Haare waren inzwischen auf gegangen und liefen glatt über mein Ohr, zu meinen Schultern. Sein Gesicht wurde immer blasser und seine Augen wurden glasig.

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände. „Nein. Sieh mich an! Bitte nicht! Du darfst das nicht! Logan verdammt wach auf! Ich brauche dich!“, schrie ich verzweifelt sein lebloses Gesicht an. Ich konnte ohne ihn nicht. Ich würde zu Grunde gehen. Ohne ihn hatte ich nun keinen Sinn mehr in meinem Leben.

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Kein Herzschlag ertönte mehr in meinem Ohr. Meine Lippen wanderten zu seinen und ich küsste ihn kurz. Meine Hand griff nach seiner und hielt sie, während noch einzeln Tränen auf sein Gesicht tropften. „Nein!“, flüsterte ich verzweifelt.

Jemand kniete sich neben mich. Solas. „Any, wir müssen ihn hier wegbringen! Sonst hat er keine Chance mehr!“, sagte Solas sanft. Er hatte Recht. Wir mussten ihn hier weg bringen, sonst konnte Solas ihn nicht mehr wiederbeleben, weil er schon zu lange tot wäre. Ich nickte kurz und stand auf. Der eiserne Bulle und Cullen kamen mit einer Trage und nahmen ihn auf sie drauf.

Ich muss so arg heulen!! Ich hoffe es gefällt euch, trotz der Sache, dass Logan gestorben ist...

Na dann, ciao!! ♡♡♡

Die Welt in Scherben vor mir (Dragon Age Inquisition FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt