Abwesend nahm Sam war, wie Bucky ihn zum Sofa hinübertrug und vorsichtig absetzte, als hätte er Angst Sam würde zerbrechen, wenn er ihn fallen ließe. Sam war ziemlich froh seinen Körper auf dem Sofa ruhen lassen zu können, um seinem Gehirn die Zeit zu geben, zu verarbeiten, was eben passiert war. Auch wenn er sagen musste, dass er es noch nicht wirklich glauben konnte, geschweige denn wollte.
Sam hob seine Hand, wobei ihm auffiel, dass er zitterte, zeigte auf den Fernseher und fragte: „Wer ist das?"
„Das ist John Walker, er wurde... Die Regierung hat ihm zum „neuen Captain America" ernannt." ,erklärte Lily zaghaft. Auf diese Antwort hin, hätte Sam lachen können, wenn das Alles nicht so verdammt furchtbar wäre.
Bucky kniete sich nun neben das Sofa, damit er und Sam auf einer Augenhöhe waren und nahm Sams Hand sanft in Seine, bevor er besorgt fragte: „Sam, was ist passiert?"
Erst in diesem Moment wurde Sam vollständig bewusst, was eben geschehen war, als er antwortete: „Sie... sie sind alle tod und... und das Schild ist weg." ,daraufhin blickten die anderen Beiden ihn geschockt an, während Sam weiter überlegte: „Wir müssen hier weg."
Sam rappelte sich daraufhin auf und wollte auf die Tür zustürmen, wobei er spürte, wie Bucky ihn stützte. Allerdings stellte Lily sich vor sie und merkte an, dass sie vielleicht zuerst einmal ihre Sachen zusammensuchen und sich überlegen sollten, wo sie überhaupt hingehen können.
„Ich glaube ich weiß, wo wir hinkönnen." ,murmelte Bucky mysteriös.
„Am besten wäre es allerdings, wenn wir das Land auf schnellstem Wege verlassen." ,bemerkte Lily.
„Ja, das müsste funktionieren. Abfahrt ist in 5 Minuten."
Da Sam gerade absolut nicht der Sinn danach stand, mit Bucky über seine viel zu geheimnisvolle Planung zu diskutieren, ließ er es also lieber bleiben und entschied sich dazu sich jetzt einfach mal auf Bucky zu verlassen. Er vertraute ihm schließlich.
Wenig später saßen die Drei im Auto und fuhren...
...wo auch immer Bucky gerade hinfuhr. Wie gesagt, Sam würde den Anderen fürs erste nicht hinterfragen.
Nach einer Weile von unangenehmer Stille und deprimiertem und geschocktem aus dem Fenster starren, fragte Bucky schließlich: „Du kennst diesen Walker Typen also, Lily?"
„Nur flüchtig." ,murmelte sie nachdenklich. „Ich hab ihn mal auf einem Einsatz kennengelernt. Er ist ein mehrmals ausgezeichneter Soldat, neigt zu Aggressivität und unüberlegtem Handeln und versucht sehr stark kein Arschloch zu sein bekommt es allerdings nicht wirklich hin. Auch wenn ich wirklich niemals erwartet hätte, dass er..." sie sprach nicht weiter, sondern drehte sich wieder zum Fenster. Den Rest der Fahrt schwiegen sie wieder.
Als es zu spät wurde entschieden sie sich, in einem Hotel Rast einzulegen. Bucky sprach kurz mit dem Mann am Tresen und kam dann mit nur zwei Schlüsseln zurück, mit der Begründung es wären nicht mehr Räume frei. Sam war sich zwar zu 99% sicher, dass das eine Lüge war und Bucky ihn nur nicht alleine lassen wollte, aber er schätzte Buckys Fürsorge und wollte ihn nicht zurückweisen und darüberhinaus wollte er auch nicht alleine sein und hätte Bucky gerade lieber bei sich.
Kaum dass sie das Zimmer betraten hatten, ließ Sam sich auf das Bett fallen und versank seinen Kopf in dem weichen Kopfkissen. Er spürte wie Bucky ihn liebevoll zudeckte und hörte den Anderen sich dann auf den Sessel beim Fenster fallen.
„Sam?" ,fragte Bucky sanft.
Sam hatte seine Augen immer noch geschlossen und antwortete lediglich mit einem genuschelten: „mhhhhhm"
„Möchtest du darüber reden?"
Sam bewegte sich in eine sitzende Position und blickte Bucky an, der ihn aufmerksam und liebevoll anblickte.
„Ich will dir keine Last sein."
„Bist du nicht. Sag mir einfach was du gerade denkst und fühlst. Es hilft darüber zu reden, glaub mir."
Sam seufzte kurz, aber Buckys Lächeln brachte ihn dann doch dazu ihm zu antworten.
„Ich fühle mich irgendwie immer noch ein Wenig betäubt, das alles fühlt sich so surreal an, aber ich habe das Gefühl mich langsam wieder in die Realität einzufinden. Es ist nur so, dass ich je mehr ich meine Gefühle wiederbekomme und je mehr ich wieder einigermaßen klar denken kann, desto mehr denke ich darüber nach und desto mehr habe ich das Gefühl, dass das Alles meine Schuld ist. Ich hätte das Schild niemals zu ihnen bringen sollen. Eigentlich hätte ich das Schild erst gar nicht stehlen sollen."
„Du hast es nicht gestohlen! Steve hat es dir gegeben und es gehört dir!"
„Oh, darüber möchtest du jetzt reden?" ,erwiderte Sam leicht gereizt.
„Offensichtlich müssen wir darüber reden, wenn du dir selbst jetzt ernsthaft die Schuld dafür gibst, dass du dir zurückgeholt hast was dir gehört und walmart Cap ein brutaler Psycho ist."
„Dennoch habe ich sie in unnötige Gefahr gebracht! Ich habe schon von Anfang an gesagt, dass ich nicht Captain America sein kann und jetzt sind alle Menschen, die ich jemals geliebt habe tod! Was erwartest du eigentlich, was wir als nächstes machen?! Denkst du, dass wir jetzt auch noch zu Walker gehen und ihm das Schild wegnehmen?"
„Nein, nein natürlich nicht." ,Buckys Stimme wurde wieder ein wenig sanfter, während er nun aufstand, auf ihn zuging und Sam kurz fragend anblickte, bevor er sich auf die Bettkante setzte, „Natürlich musst du das alles erst mal verarbeiten und natürlich springen wir jetzt nicht direkt zurück in den Kampf. Du kannst selbst entscheiden wie viel Zeit du brauchst und was du dann machen willst, Captain."
Sam wollte erst gegen diesen Namen protestieren, ließ es dann aber bleiben da er zu müde und zu frustriert war, um diese Diskussion zu führen. Außerdem wollte er auch gerade nicht wirklich mit Bucky streiten, sondern sich eher in seine Arme Kuscheln und hoffen, dass das seinen Schmerz irgendwie lindern konnte.
Er schlief diese Nacht also in Buckys Armen.
Auch wenn er ein wenig weinte und nicht wirklich gut schlief, da er immer wieder von Albträumen aus dem Schlaf gerissen wurde, hatte er dennoch das Gefühl, dass Buckys Präsens ihm half. Jedes Mal wenn die furchtbaren Bilder ihn wieder weckten, war Bucky da, um ihm beruhigende Dinge ins Ohr zu flüstern, über seinen Rücken zu streicheln und ihm auch mal ein Taschentuch in die Hand zu drücken, wenn er wieder weinen musste. Schließlich fragte Sam sich auch, ob Bucky in dieser Nacht überhaupt geschlafen hatte.
Am Nächsten Morgen fuhren sie weiter.
Sam ging es noch nicht wirklich besser, aber er hatte auch nichts Anderes erwartet. Sie fuhren noch ein Stück und hatten dann anscheinend ihr Ziel erreicht.
Als sie durch die dunkle Lagerhalle gingen, drehte Bucky sich schließlich zu Sam und warnte leicht beschämt vor: „Bevor du jetzt wütend auf mich wirst... Was ich natürlich verstehen würde. Aber bevor du jetzt wütend auf mich wirst, bedenke bitte, dass wir gerade ziemlich in der Bredouille stehen und jede Chance, die wir haben das Land zu verlassen, nutzen sollten."
„Was hast du getan?"
Buckys „Chance" war wohl schon die ganze Zeit in dem Raum gewesen und hatte auf eine Gelegenheit gewartet auf dramatische Weise aus den Schatten zu treten und nun hatte er sie genutzt. Sam brauchte einen kurzen Moment, um den Mann zu identifizieren, aber als er es tat, setzte sein Herz einen Herzschlag aus.
„Zemo?!"
And when the brokenhearted people
Living in the world agree
There will be an answer
Let it be
Let It Be ~ The Beatles
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The Falcon and the Winter Solider
FanfictionDer neue Captain America zu werden gestaltet sich noch schwerer als Sam erwartet hatte als er und Bucky mit mehr als fraglichen Leuten zusammenarbeiten müssen um sich in Madripoor hochzuarbeiten, dort mysteriöse Verbrechen aufzudecken und Captain A...