Somebody Told Me

169 13 0
                                    


John Walker saß auf einer Bank in der Umkleide seiner alten High school und wiederholte immer wieder: „good morning America" ,als wäre es ein Mantra und nicht nur seine Begrüßung, die er üben musste. Er konnte seinen Herzschlag immer schneller und schneller werden fühlen, beim Gedanken an die vielen Menschen und die Kameras, die jede seiner Bewegungen verfolgen würden. Darüberhinaus war ihm ein wenig übel und er war mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem er sich fragte, ob er wohl ein sehr großes Problem bekommen würde, wenn er einfach durch die Hintertür verschwinden würde.

Er übte weiter seine Begrüßung und bemerkte dabei nicht, wie der andere Mann den Raum betrat.

„Deshalb wurde kein Schauspieler aus dir." ,begrüßte sein Partner, Lemar Hoskins ihn.

John musste auf diesen Kommentar hin grinsen und fühlte sich nun da Lemar hier war umgehend ruhiger. Sein bester Freund wand währenddessen seinen Blick dem Schild zu, das in einer Ecke angelehnt stand.

„Wie ist das denn wieder aufgetaucht?" fragte er schließlich.

„Ich habe offen gesagt keine Ahnung. Die haben mir das einfach in die Hand gedrückt und ich schätze mal, ich soll das jetzt einfach so hinnehmen." ,erwiderte John ehrlich. Er hatte mittlerweile gelernt, dass seine Fragen ihm eh nicht beantwortet werden würden. Fragen zu stellen, war wohl einfach nicht sein Job.

Während die beiden Freunde sich nun dem Schild zuwendeten und es betrachteten, spürte John, wie Lemar einen Arm um ihn legte und zärtlich seine Schulter drückte. John entspannte sich weiter und lehnte sich ein Wenig bei dem Anderen an.

„Schon verrückt, oder?"

„Ja, ja" ,murmelte John und seufzte. Er wollte das eigentlich so stehen lassen, aber Lemar kannte ihn leider zu gut und blickte direkt durch seine Fassade. Das konnte er immer. John sprach seine Gedanken also aus: „Versteh mich nicht falsch, das Alles ist umwerfend. Es ist nur da sind diese Ganzen Interviews und mit Senatoren Hände schütteln, aber ich will doch einfach nur den Job machen."

„Das ist der Job."

Lemar klopfte ihm noch einmal aufmunternd auf die Schulter und ging dann hinaus. Es war Zeit.



„Was zur Hölle macht er hier?!" ,schrie Sam und deutete dabei auf Zemo.

„Ich weiß du hältst mich jetzt vermutlich für verrückt, aber-"

„Oh, allerdings!"

Zemo meldete sich nun auch zu Wort und bat ruhig an: „Ich denke ich könnte-"

„Nein!" ,Brüllten Sam und Bucky ihn gleichzeitig an, woraufhin er entschuldigend guckte.

Lily konnte währenddessen nicht anders als ein wenig über diese Situation zu grinsen.

Bucky zog Sam ein Stück von den anderen Beiden weg und senkte seine Stimme beim weitersprechen, um wenigstens ein wenig privater mit ihm reden zu können.

Lily wand währenddessen ihren gesamten Fokus nun Baron Helmut Zemo zu und streckte ihm mit einem freundlichen Lächeln ihre Hand hin. Er ergriff sie und schenkte Lily dabei sein wohl charmantestes Lächeln.

Unterdessen versuchte Bucky ein paar Meter weiter Sam seine Handlungen zu erklären: „Bevor du mir das jetzt sagst: Ich weiß, dass dieser Typ verrückt und gefährlich ist und ich weiß auch, dass wir ihm nicht vertrauen können, aber wir müssen irgendwie das Land verlassen und sind Momentan nicht wirklich in der Position wählerisch zu sein. Ich hab vor kurzer Zeit eine Nachricht von ihm bekommen und der wäre ich ganz sicher nicht gefolgt, wenn wir irgendeine andere Möglichkeit hätten."

„Bucky, hast du vergessen, dass das der selbe Typ ist der dich für den Mord an König T'Chaka geframed und Tony gegen dich und Steve aufgebracht hat? Wieso zur Hölle solltest vor allem du mit ihm zusammenarbeiten wollen?!"

Bucky seufzte kurz ein wenig frustriert, bevor er antwortete: „Vielleicht ist das verrückt. Vielleicht ist das eine furchtbare Idee-" „Das ist definitiv eine furchtbare Idee." „aber das ist unwichtig, denn hier gehts um dich. Du hast gerade viel durchgemacht und ich will, dass du dich nie wieder so fühlen musst und ich will dir Zeit zum heilen geben. Ich werde den Wahnsinnigen im Auge behalten und ihn keine Bewegung ohne Erlaubnis machen lassen, aber wir müssen so schnell wie möglich untertauchen und sind gerade leider ein wenig verzweifelt. Also lass uns noch mal was verrücktes machen. Wäre ja nicht das erste Mal."

Sam nickte daraufhin ein wenig überwältigt.

Bucky nickte zurück und wollte zurück zu den Anderen gehen, wurde allerdings vorher von Sam in eine kurze Umarmung gezogen.

Nachdem sie sich peinlich berührt wieder losgelassen und zurück zu den Anderen gegangen waren, fokussierte Bucky Zemo in einem einschüchternden Blick (von dem Zemo leider so gar nicht eingeschüchtert war) und fragte: „Also, was willst du?"

Zemo grinste ein wenig und kurze Zeit später liefen sie über ein Rollfeld auf einen Privatjet zu.

„Du hast die Zeit während des Blip also genutzt, um reich zu werden?" ,fragte Sam.

„Oh, ich war schon lange davor reich."

„Warte! Du warst also schon die ganze Zeit reich?"

„Ich bin ein Baron, Sam. Meine Familie war adelig, bis eure Freunde mein Land zerstörten."

Zemo begrüßte daraufhin seinen Butler, was Lily als Gelegenheit sah, einen Witz darüber zu machen, dass Zemo wie bootleg Batman war und dann stiegen sie ein. Während all dem hielt Bucky sein Versprechen ein und folgte hochkonzentriert jeder von Zemos Bewegungen mit seinen Augen. Auch den Jet nahm er ganz genau in den Blick und nahm sich vor im Verlauf des Fluges auch den Rest des Jets zu durchsuchen.

Im Jet, der mit den Ledersitzen und den glänzenden Oberflächen ziemlich edel aussah, schüttete Zemo zuerst sich selbst ein Glas Champagner ein und bot dem Rest dann auch etwas an. Während Sam und Bucky ablehnten, zog Lily eine Augenbraue hoch und fragte: „Du trinkst tagsüber?" ,bevor sie Zemo allerdings die Möglichkeit gab, ihr irgendeine sarkastische Antwort zu geben, fügte sie hinzu, „Ich habe das Gefühl, wir werden uns blendend verstehen."

Während Zemo ihr ein wenig grinsend auch ein Glas eingoß und dann ins Cockpit verschwand, analysierte Bucky in Gedanken nur, ob es für Zemo taktisch Sinn ergeben würde, sie jetzt schon zu vergiften.

Lily guckte Zemo erst hinterher, drehte sich dann zu Sam und Bucky und fragte: „Das ist also Zemo, huh? Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hätte offen gesagt jemanden erwartet, der ein bisschen weniger-"

„Wenn du gerade „heiß ist" sagen wolltest, werde ich dich umgehend aus diesem Flugzeug werfen." ,unterbrach Bucky sie trocken.

Lily nahm lieber noch einen Schluck ihres Getränks, als diese Frage zu beantworten. Tatsächlich entschied sie sich direkt so lange weiter zu trinken, bis Zemo wiederkam und sich wieder ihr gegenüber niederließ.

„Wo genau fliegen wir eigentlich hin?" ,fragte Bucky schließlich.

„Madripoor" ,kam die sehr knapp gehaltene Antwort von Zemo.

Bucky blickte erneut besorgt zu Sam, der aus dem Fenster blickte und schon die ganze Zeit nichts mehr gesagt hatte. Auch wenn Bucky Zemo jetzt wirklich sehr gerne darüber ausfragen würde, wieso sie überhaupt hier waren und was der Wahnsinnige geplant hatte, hatte er auch das Gefühl, dass es vorteilhaft wäre, Sam so lange es ging eine Pause zu geben und nicht direkt in den nächsten Kampf zu springen.

Den Rest des Fluges sprachen sie also nicht mehr wirklich Zuviel, da Zemo wohl auch mitbekommen hatte, dass die Stimmung gerade ein Wenig angeschlagen war und er vielleicht noch ein bisschen warten sollte, seinen Plan offenzulegen.


It's not confidential, I've got potential 

Ready, let's roll onto something new

Taking it's toll, then I'm leaving without you

'Cause heaven ain't close in a place like this 

Somebody Told Me ~ The Killers (ich kann allerdings auch das Cover von Måneskin empfehlen) 

The Falcon and the Winter SoliderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt