Mein Kopf pochte noch immer und meine Nase lief ein wenig, als ich mich an diesem Mittag mit meinen Freunden in der großen Halle für die geplante Übungsstunde einfand.
Den ganzen Morgen hatte ich gebraucht, um mich von der gestrigen Feier und vor allem dem Alkohol, den Marlene mir immer wieder eingeflößt hatte, zu erholen.
Heute morgen beim Frühstück hatte ich erleichtert festgestellt, dass weder Nico noch Regulus so wirkten, als hätten sie auch nur einen Tropfen getrunken und auch Will hatte mir versichert, dass er mit Argusaugen auf Nico geachtet hätte.
Dieser hatte nur genervt seinen Kopf geschüttelt, er sei immerhin älter als wir anderen und sei rein rechnerisch als einziger berechtigt Alkohol zu trinken. Darauf hatte Jason, der wohl ebenfalls unter einem ziemlichen Kater litt, theatralisch seine Arme um ihn geschlungen und etwas von 'Zu Jung im Herzen' und 'Welpen' gemurmelt.
Die Zauberer hingegen schienen, im Vergleich zu uns, überraschend fit. Selbst James und Sirius, die wohl am meisten von uns allen getrunken hatten, waren vor dem Frühstück bereits joggen gewesen und redeten in einem Fort über die Streiche, die sie noch geplant hatten.
Ich fragte mich, wie oft die Schüler hier tranken, ohne, dass die Lehrer etwas unternahmen oder überhaupt davon mitbekamen.Als wir schließlich an diesem Mittag die Halle betraten, waren die Tische an die Wände geschoben worden und in der Mitte des Raumes stand ein riesiger, hölzerner Kleiderschrank. Dumbledore stand gemeinsam mit McGonagall, die uns freundlich zu nickte, neben dem Schrank und wartete geduldig, dass die Schüler, die sich nach und nach einfanden, in der Halle verteilten.
Ich stand zwischen den Gryffindors und den restlichen Halbgöttern im Pulk lauter Siebtklässler, Regulus auf meiner einen und Nico und Will an meiner anderen Seite.
Als jeder einen Platz gefunden zu haben schien und das Gemurmel der Schüler abflachte, trat Dumbledore einige Schritte nach vorne und deutete Stolz auf den Kleiderschrank. Als keiner der Anwesenden in Jubel ausbrach und sich stattdessen die Meisten fragten, ob er nun doch senil geworden war, klopfte er einige Male gegen den Schrank, in dem es laut rumpelte und verschränkte seine Arme vor der Brust.
"Für unsere erste gemeinsame Stunde habe ich eine besondere Überraschung für Sie alle. In Professors Flitwicks Kleiderschrank hat sich, zu unserem Glück, möchte ich fast sagen, ein Irrwicht eingenistet." Der Kleiderschrank rumpelte erneut laut und die ersten Schüler um uns herum begannen aufgeregt zu flüstern. Nico sah mich fragend an, aber ich zuckte nur mit den Schultern.
Ich kannte zwar Irrwichte aus den alten Kindergeschichten, die mir meiner Mutter erzählt hatte, aber einem begegnet war ich noch nie.
"Ihre Aufgabe wird es nun sein, den Riddikulus-Zauber anzuwenden und unseren Besuchern-" Dumbledore zeigte auf uns Halbgötter. "-den Kampf gegen ein so heimtückisches Wesen, wie der Irrwicht eins ist, zu demonstrieren." Die Schülerschaft tuschelte leise, James grinste aufgeregt und rieb sich die Hände, nur Snape trat aus der kleinen Gruppe der Slytherins, die aufgetaucht waren hervor und sah wenig beeindruckt aus.
"Professor, nicht das ich ihre Lehrfertigkeiten hinterfragen möchte-", nölte er und Regulus stöhnte. "-aber wie soll es ihnen helfen, sich gegen Irrwichte zu verteidigen, wenn wir ihnen unsere Zauber zeigen? Keiner von ihnen beherrscht Magie."
"Also so würde ich das nicht sagen." Piper trat ebenfalls einen Schritt nach vorne und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
"Zum einen bezweifle ich, dass Professor Dumbledore sich diese Übung überlegt hat, damit wir Halbgötter eure Zaubersprüche lernen. Es geht hierbei um Austausch, wir sollen voneinander Lernen aber auch erkennen, wo die Stärken und Schwächen der anderen liegen." Sie pustete sich ihre Haare von der Stirn und Snape sah Fragend zu Dumbledore.
"Zum anderen würde ich nicht sagen, dass wir keine Magie beherrschen. Jason kann fliegen, Percy kann den Ozan kontrollieren, Will ist ein fantastischer Heiler. Wir wedeln vielleicht nicht mit Holzstäben und lassen Dinge verschwinden, aber auch wir beherrschen unsere eigene Art von Magie."
Snape schob sich seine langen Haare hinter die Ohren und kratzte sich an seiner Nase, bevor er überheblich grinste und Piper seine Zähne zeigte.
"Wie genau wollt ihr euch dann verteidigen, McLean? Oder siehst du hier einen Ozean mit dem Jackson einfach so die Feinde wegspülen kann?" Einige der Slytherin kicherten leise und Mulciber, der sich neben Snape aufgebaut hatte, gab ihm ein HighFive. Piper hingegen drehte sich kurz zu uns und grinste böse, dann wandte sie sich wieder an den Slytherin Jungen. Jasons geflüstertes 'Pipes' überhörte sie dabei geflissentlich.
"Wie wäre es-", zwitscherte sie lieblich und selbst ich konnte die Kraft, die in ihren Worten steckte spüren. Was auch immer sie von mir verlangen würde, ich würde es tun. "Wie wäre es, wenn du dir selbst ins Gesicht schlägst, Severus?"
Beinahe augenblicklich entspannte sich der Gesichtsausdruck des Jungen und es schlich sich sogar so etwas wie ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen.
"Klar. Das fände ich gut.", murmelte er und bevor McGonagall oder Dumbledore reagieren konnten, hatte sich Snape schon mit seiner Faust auf seine Nase gehauen. Er blutete nicht, wirkte aber ziemlich verwirrt, kaum hatten Pipers magische Worte nachgelassen. Die Gryffindors um uns herum prusteten und Piper trat selbstzufrieden in unsere Gruppe zurück.
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Die zwei Seiten einer Klinge - Percy Jackson/Rumtreiber Crossover *abgebrochen*
FanficPhibi Black hatte mit ihren sechzehn Jahren bereits in zwei Kriegen gekämpft und mehr Freunde in die Unterwelt verschwinden sehen, als ihr Lieb war. Nun hatte sie auf ein wenig Ruhe gehofft, doch auch diese Hoffnung wurde löste sich in Luft auf, al...