„Was wirst du heute Abend tragen?", fragte Marlene und griff nach meiner Reisetasche.
Ich saß gemeinsam mit den anderen Mädchen im Schlafsaal der Gryffindors und sah Lily dabei zu, wie sie sich für das Abendessen bei Slughorn fertigmachte.
„Was meinst du?" Verwirrt sah ich an mir herunter. Wie die meisten Tage trug ich eins meiner Campshirts, mit Alphards Jackett und einer einfachen Jeans. „Ich dachte, ich lasse das hier einfach an."
Marlene und Lily starrten mich einige Momente an, als würden sie versuchen herauszufinden, ob ich scherzte.
„Bist du dir sicher?", fragte Lily schließlich und band ihre Haare in einen hohen Zopf. „Hast du ein Kleid dabei? Oder eine Bluse? Irgendetwas festliches?"
„Äh." Meine Wangen wurden warm. „Eigentlich nein, ich habe nichts für Feierlichkeiten eingepackt. Ich hatte nicht gedacht, dass ich etwas brauchen würde." Außerdem besaß ich keine extravagante Kleidung, schließlich verbrachte ich die meisten meiner Tage mit Kampftraining, dem Ausmisten der Tierställe und den Campspielen, aber das sagte ich ihnen nicht.
„Wir sollten eine ähnliche Größe haben, oder nicht?", überlegte Marlene und musterte mich mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Wenn du möchtest kannst du dir gerne etwas von mir ausleihen." Sie holte ein enges, schwarzes Kleid aus ihrem Schrank und hielt es mir entgegen.Es war ein schönes Kleid und passte zu Marlene, aber es war nichts, was ich jemals freiwillig anziehen würde.
Ich hatte noch nie gerne enge Kleidung getragen und alleine der Gedanke daran, ließ es mich schwer atmen.
In einem Kleid konnte ich nicht kämpfen, hohe Schuhe machten mir das Rennen unmöglich machen und eine Bluse würde reißen, sobald ich auch nur mein Schwert aus der Scheide gezogen hätte.
Ich wäre voll und ganz schutzlos und nach all meinen Kämpfen, wollte ich niemals schutzlos sein.„Das ist lieb gemeint, aber ich werde mir einfach etwas von Sirius oder Jason leihen." Ich zog mein Shirtsaum etwas nach unten und verschränkte meine Arme vor der Brust, als mich die anderen Mädchen musterten.
„Bist du sicher?", fragte Marlene und hängte ihr Kleid zurück. „Ich habe auch noch einige andere Kleider, such dir gerne etwas raus."
„Nein, ist okay." Meine Wangen wurden warm und ich zog Alphards Jackett über meine Fingerspitzen. „Oder gibt es eine Art Etikette bei Slughorn?"
Lily schnalzte mit der Zunge und schüttelte ihren Kopf. „Sluggy kann froh sein, dass du überhaupt gehst und so seine Sammlung der Blacks ausfüllst. Zieh an, was du willst."
„Stimmt.", lachte Marlene und half Lily in die schmalen Schuhe. „Dann passt du auch besser in das Bild mit Sirius und Regulus, dass er bestimmt schießen wird." Ich stöhnte laut auf drückte mir mein Kissen aufs Gesicht. Langsam fragte ich mich wirklich, ob es eine gute Idee war, zu Slughorns seltsamen Abendessen zu gehen.Als ich schließlich, nach einer ausgiebigen Dusche und Pipers schier erfolglosen Versuchen, meine langen, Black-typischen Locken zu bändigen, vor der Tür des Jungeinschlafsaals des siebten Jahres stand, war es absolut still auf der anderen Seite.
Sirius und die anderen Rumtreiber waren erst wieder am frühen Nachmittag im Gemeinschaftsraum aufgetaucht, nachdem sie den ganzen Tag weder beim Unterricht noch beim Essen gewesen waren.
Sie hätten einen großen Streich vorbereitet, hatte Sirius erklärt, aber um was es genau gegangen war, wollte er mir nicht sagen. Also fragte ich auch nicht weiter, auch wenn ich gerne wissen wollte, warum sie alle so übermüdet waren, wo sie die Nacht verbracht hatten und vor allem weshalb Remus leicht humpelte.Ich klopfte leise und legte mein Ohr an die Tür, um zu hören, ob jemand antwortete.
Percy war nach dem Unterricht mit Annabeth zum See gegangen und bisher noch nicht zurück und Jason saß mit Nico, Will und Leo im Gemeinschaftsraum vor dem Feuer. Ob Sirius oder einer der anderen Jungen überhaupt im Schlafsaal waren, hatten sie mir nicht beantworten können.
Nachdem ich ein weiteres Mal leise geklopft hatte, tönte ein leises ‚Herein' von der anderen Seite der Tür hervor, also trat ich vorsichtig in den Schlafsaal.
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Die zwei Seiten einer Klinge - Percy Jackson/Rumtreiber Crossover *abgebrochen*
FanfictionPhibi Black hatte mit ihren sechzehn Jahren bereits in zwei Kriegen gekämpft und mehr Freunde in die Unterwelt verschwinden sehen, als ihr Lieb war. Nun hatte sie auf ein wenig Ruhe gehofft, doch auch diese Hoffnung wurde löste sich in Luft auf, al...