Kapitel Zwölf

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Als wir uns irgendwann auf den Rückweg vom Friedhof begaben, dämmerte es bereits. Ich fühlte mich etwas schlecht, dass es so spät geworden war, während ich Pietro gelauscht habe, wie er Geschichten über seine Eltern erzählt hatte und dabei versucht hatte, ihm so viel Sicherheit und emotionale Wärme zu spenden, wie möglich, was damit geendet hatte, dass ich meinen Kopf an seine Schulter gelehnt und er seinen Arm um mich gelehnt hatte und wir einfach zusammen in Stille dahin geschwelgt hatten. Währenddessen hatte ich nur an Pietro und daran, wie ich ihm am besten helfen könnte, gedacht, aber nun begann ich mir Sorgen um Wanda zu machen, die ja noch alleine in der Unterkunft war, auch wenn sie es war, die mich überhaupt dazu überredet hatte.

Aus diesem Grund beschleunigte ich meine Schritte ein wenig, um so bald wie möglich nach ihr sehen zu können, was Pietro mit einem Lächeln kommentierte, weshalb ich fragend eine Augenbraue hob.

"Du bist nur süß", beantwortete er meine unausgesprochene Nachfrage, weshalb ich spürte, wie mein Gesicht vor Verlegenheit zu glühen begann. In diesem Moment freute ich mich dann doch über die anbrechende Dunkelheit.

Scheinbar schien er jedoch zu erahnen, denn er grinste und lehnte sich vor, um mich ansehen zu können, doch ich drehte mich sofort um, damit er nicht sah, wie rot ich geworden war, aber Pietro nutzte seine übernatürliche Schnelligkeit, um auf meine andere Seite zu kommen, bevor ich mich überhaupt komplett gedreht hatte.

Sobald er bemerkte, dass sich seine Vermutung bestätigt hatte, grinste er zufrieden, sagte jedoch nichts dazu, weshalb wir kurz in Schweigen weiterliefen, bis ich endlich meinen Mut zusammen sammelte und das ansprach, was ich schon die ganze Zeit sagen wollte, auch wenn es zusätzlich auch eine Strategie war, um ihn von meinem roten Kopf abzulenken. "Versprichst du mir etwas?"

Er wirkte sofort etwas ernster, wie er mich aufmerksam beobachtete. "Was denn?"

Jetzt, wo ich es angesprochen habe, fiel mir auf, warum es mir so schwergefallen war, denn irgendwie war ich nervös, dass er es doch falsch aufnehmen könnte. "Es geht um unsere Auseinandersetzung. Ich habe dir versprochen, dass ich nicht einfach verschwinde, aber trotzdem, auch wenn ich deine Angst verstehe...kannst du mir versprechen, dass du nächstes Mal einfach mit mir sprichst, wenn du dir Sorgen machst?"

Kurz schien es, als würde er darüber nachdenken, was mich noch nervöser machte, doch dann lächelte er sanft. "Natürlich."

Automatisch musste ich auch lächeln, während ich spürte, wie mir ein Stein vom Herzen fiel, denn auch wenn das alles geklärt war und ich keine negativen Gefühle mehr deshalb hatte, war es mir wichtig, dies abzusichern.

"Danke."

"Wir lernen doch beide zusammen", bemerkte er, wobei seine Augen mit lächelten, was ihn wahnsinnig süß aussehen ließ. 

"Denkst du eigentlich manchmal darüber nach, was passiert wäre, wenn wir uns während unserer Zeit bei Hydra schon getroffen hätten?", erkundigte er sich urplötzlich, weshalb ich mich kurz etwas überrumpelt fühlte, bevor ich begann, tatsächlich ebenfalls über dieses Szenario nachzudenken.

Hätte ich dann eine noch engere Verbindung zu den beiden?

Vielleicht hätte uns dieses gemeinsame Leiden noch mehr aneinander geschweißt, zumindest wenn wir überhaupt irgendwie die Möglichkeit gehabt hätten, miteinander in Kontakt zu sein, wie es scheinbar bei den Zwillingen der Fall gewesen war.

Oder hätten wir einander in einander in einer anderen Situation gar nicht leiden können?

Obwohl das sicherlich durchaus eine reale Möglichkeit wäre, konnte ich mir beim besten Willen im Moment nicht vorstellen, einen der Maximoffs nicht zu mögen, dafür waren sie mir bereits viel zu sehr ans Herz gewachsen.

Divided Worlds (Pietro Maximoff/Quicksilver Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt