Ein neuer Lebensabschnitt

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Schon seit unserer früheren Kindheit bin ich in meinen Sandkastenfreund Katsuki Bakugou verliebt. Leider blieb diese Liebe einseitig, denn Kacchan, wie ich ihn immer nenne, scheint mich abgrundtief zu hassen. Bei jeder Gelegenheit piesackt er mich oder versucht mich herunterzumachen. Er mobbt mich bei jeder aufkommenden Gelegenheit.

Dennoch kann ich für meine Gefühle nichts. Auch werde ich ihm niemals, unter keinen Umständen meine Gefühle offenbaren! Daher hab ich mich dazu entschlossen meine Mittelschulzeit hinter mich zu lassen und habe mich an der U.A. Oberschule beworben. Ich möchte nicht vor meinen Gefühlen fliehen, doch hoffe ich, ihn dadurch irgendwie vergessen zu können. Ihn weniger zu lieben oder bestens falls genug Abstand zwischen uns zu bringen, dass ich ihn eines Tages aus meinem Herzen ausschließen kann. Daher fiel meine Wahl für eine Oberschule auch auf die U.A.. Sie war relativ weit von meinem Zuhause entfernt und brachte genug Abstand zwischen mir und Kacchan. Wenn ich ihn nicht mehr täglich vor meiner Nase hatte, würde es mir auch leichter fallen die Gefühle, die ich für den Blonden hegte zu vergessen. Als ob es sie nie gegeben hätte.

Mit dieser neu erworbenen Hoffnung bewarb ich mich an der U.A. Oberschule und steuerte den nächsten Abschnitt meines Lebens an. Meine Mutter war anfangs wenig begeistert von meinem Vorhaben, doch mit viel betteln und flehen gab sie schließlich nach und ließ mich ziehen. Auch wenn sie darüber sehr traurig war, dass ich so weit von zu Hause weg wollte. Sie stand hinter mir, egal was war. Sie war die beste Mutter, die man sich wünschen konnte. Ich war sehr froh, dass sie mir in jeder Lebenslage beistand.

Die Aufnahmeprüfung war alles andere als einfach. Die Aufgaben waren schon sehr kurios und speziell. Ich brauchte etwas, um sie einigermaßen richtig lösen zu können. Ich war nicht schlecht in der Schule, doch zählte die U.A zu einer der besten Eliteschulen in ganz Japan! Ich hoffte inständig, dass ich die Aufgaben richtig beantwortet und sie zu der Zufriedenheit der Prüfer waren. Das Ergebnis erhielt ich in den nächsten Wochen, bis dahin saß ich auf heißen Kohlen.

Die restliche Zeit auf der Mittelschule war wie jeder andere auch. Kacchan ärgerte mich zwar und warf mir beleidigende Worte entgegen aber handgreiflich, wie sonst immer wurde er nicht. Dennoch liebte ich diesen Menschen. Es mochte masochistisch klingen, wenn man in seinen Peiniger verliebt war, dennoch konnte ich für meine Gefühle nichts. Die Einzige die von meinen Gefühlen zu Kacchan wusste, war meine Mutter. Sie wusste auch das ich auf mein eigenes Geschlecht stand. Sie war es auch die mir stets nahelegte, ihm meine Gefühle mitzuteilen, doch so Lebensmüde war ich nicht! Niemals würde ich den Mut aufbringen können und ihm meine Gefühle gestehen, er würde mich umbringen! Zudem wusste ich doch ganz genau, das er der Mädchenschwarm der Schule war. Ständig standen Mädchen um ihn herum. Mich störte das immer und ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren. Die Chancen das er, wenn auch nur ein kleines bisschen an Jungs interessiert war, schienen gleich null zu sein. Eine völlige lächerliche Vorstellung doch was sollte ich tun? Ich habe es mir schließlich auch nicht ausgesucht schwul zu sein. Es passierte einfach. Ich habe gelernt mit meinen unerfüllten Gefühlen zu leben. Manchmal wirkte es wie eine Flucht von meinem Leben in ein Internat zu gehen, doch mit der Zeit tun unerfüllte Gefühle einfach nur noch weh. Ich wollte ihn nicht mehr sehen, Kacchan aus meinem Leben ausschließen.

Nach gut zwei Wochen kam auch der ersehnte Brief von der U.A. Oberschule. Voller Euphorie und Hoffnung ein neues Leben starten zu können öffnete ich den Brief. Ein Brief der die Macht besaß mein Leben aufgrund auf zu ändern oder meine Hoffnung auf eine Änderung endgültig zu zerstören. Würde ich eine Absage erhalten musste ich mich weiterhin mit meinen Gefühlen für Kacchan herumschlagen. Eine Zusage würde mein Leben endlich ins positive Verändern.

Mit zittrigen Händen und beschleunigten Herzschlag öffnete ich den Brief.


Sehr geehrter Herr Izuku Midoriya!

Die KlassenarbeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt