Der Parcours Teil 2

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An der zweiten Station angekommen, sahen wir ein Labyrinth und waren sehr gespannt was wir hier genau tun müssen. Der Stations-Aufseher begrüßte uns und sagte „Hier vor euch seht ihr ein Labyrinth. Einer von euch wird dieses mit verbundenen Augen durchqueren, mit den Ansagen des anderen. Hier wird dieser Stuhl mit Seilen nach oben gezogen, das heißt es wird eine wackelige Angelegenheit, von dort aus werden die Ansagen gemacht für den anderen. Die Station gilt als beendet, wenn das Labyrinth durchquert wurde".

Der Stuhl wird wohl so weit in die Luft gezogen, das man von dort aus das ganze Labyrinth im Überblick hat. Ich blickte zu Kacchan und fragte „Willst du durch das Labyrinth gehen oder Ansagen machen?" Der Blonde zögerte mit seiner Antwort und schien sich das gut zu überlegen. Um Streit zu vermeiden, überlasse ich ihn die Wahl. Kacchan blickte mich an und sagte „Ich geh ins Labyrinth", ich nickte ihm zu, setze mich auf den gesicherten Stuhl und schnallte mich mit den bereit gestellten Gurten an. Der Blonde grinste mir böse entgegen und sagte „Guten Flug". Mit einem Ruck wurde ich auch schon in die Höhe gezogen, durch diesen Ruck ohne Vorwarnung entkam mir ein kreischendes Geräusch.

Das wackelt aber ganz schön. Ich darf mich auf jeden Fall nicht viel bewegen, um Kacchan gut durch das Labyrinth führen zu können. Ich sah zu wie der Blonde die Augen zugebunden bekam. Etwas unwohl ist mir so hoch in der Luft schon zumute, bei jeder kleinen Bewegung wackelt dieser Stuhl richtig heftig. Ich glaube das hier wird wohl für uns beide nicht besonders spaßig werden. Ich senkte meinen Kopf und blickte zu Kacchan ob dieser schon bereit ist. Als ich mich nach vorne beugte, merkte ich wie stark sich der Stuhl bewegte. Nur durch diese kleine Bewegung von mir. Ich krallte mich in die Seile, aus Angst mein Stuhl würde jetzt einen Überschlag machen. Ich Atmete tief durch und schrie nach unten zu dem Blonden ohne hinunterzusehen „Bist du bereit?" sofort kam auch die Antwort von ihm „Ja geht los und reiß dich da oben gefälligst zusammen klar?"

Jedes Mal, wenn ich zu dem Labyrinth blickte musste ich mich sehr langsam bewegen, um nicht zu sehr zu schwanken. Hoffentlich sind wir hier schnell durch, sonst wird mir hier oben auch noch übel.

Ich blickte vorsichtig zu dem Blonden und schrie zu ihm „fünf Schritte gerade aus". Ich versuchte dabei nur meine Augen zu bewegen, um nicht zu sehr zu wackeln und sah, dass der Blonde recht große Schritte machte. Plötzlich schrie er los „Verdammter Nerd", ich erschrak leicht und mein Stuhl begann wieder heftig zu wackeln. Vorsichtig blickte ich nach unten und sah, dass sich Kacchan seine Nase hielt. Ist er etwa gegen die Wand gerannt? Ich rief zu ihm „Tut mir leid ich wusste nicht, das du so große Schritte machst". Er giftete zu mir hoch „Soll ich vielleicht Babyschritte machen oder was? Falls du es nicht bemerkt hast ich sehe nichts!" Jetzt hatte ich eine richtige Position für mich entdeckt, wo ich den Blonden gut im Auge hatte ohne das der Stuhl zu sehr wackelte. „Nach links Kacchan", rief ich ihm zu. Kacchan ging nach rechts und rannte gegen die Wand. Im selben Moment rief ich „Das andere links Kacchan", er giftete wieder „Willst du mich verarschen, scheiß Nerd?" er drehte um und ging jetzt nach links. „Vier Schritte gerade aus, danach rechts", rief ich. Diesmal funktionierte es ganz gut bevor der Blonde zum Stehen kam, rief ich wieder „fünf Schritte gerade aus danach wieder rechts". Er befolgte brav meine Anweisungen, was mich doch ein wenig verwunderte, da er es hasst Ansagen von jemanden zu bekommen. „Jetzt links, zwei Schritte gerade aus und dann wieder links Kacchan", rief ich ihm zu. Doch anstatt links ging er wieder rechts. Ich schrie ihm lauter entgegen als sonst „LINKS Kacchan, ich sagte LINKS". Durch meinen Schrei wackelte mein Stuhl wieder so heftig, sodass ich mich wieder in die Seile krallte. Kacchan fluchte „Du bist nur zu Blöd, um Anweisungen zu geben Drecks Deku!" Ich seufzte und rief ihm zu „Was kann ich dafür, wenn ich links sage und du nach rechts gehst?" Ich sah wie er mit seinen Händen durch seine Haare fuhr und schrie „Wenn wir hier fertig sind, bring ich dich um!" Ich schluckte und war dadurch kurz unkonzentriert. Plötzlich hörte ich den Blonden wieder schreien „Verdammt Deku!" Kacchan lief wieder gegen die Wand. „Tut mir leid Kacchan, jetzt nach links danach sieben Schritte gerade aus und du bist am Ziel!" Jetzt funktionierte es wieder gut, der Blonde kam ins Ziel und wurde von seinen Augenbinden befreit und ich wurde samt meinem Stuhl wieder zu Boden geleitet.

Die KlassenarbeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt