Freundschaft

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Im vierten Stock angekommen wartete ich auf Kacchan, der sich scheinbar noch ausgiebig Zeit ließ, auch kein Wunder, wenn dieses Mädchen sich so an ihn klammerte. Es vergingen bestimmt noch 20 Minuten bis Kacchan endlich bei mir aufkreuzte.

Er ging nur an mir vorbei und im Vorbeigehen rief er mir zu „Na los hier entlang!", zu meiner Verwunderung ohne irgendeiner Beschimpfung oder ähnlichem, ich folgte ihm im Laufschritt, um nicht zu verpassen, wo er abbog. Hier angekommen vor seinem Zimmer dachte ich darüber nach wie lange es her ist, als ich das letzte Mal in seinem Zimmer war, doch als ich eintrat und sein Zimmer musterte, wusste ich, hier bei ihm zu arbeiten wird schwerer als erwartet denn überall in seinem Zimmer lag sein Geruch in der Luft. Ich liebe diesen Geruch so sehr. „Hey du Scheißnerd komm lass uns anfangen", riss Kacchan mich aus meinen Gedanken, ich nickte ihm zu und sagte „Ja, ich komm ja schon".

Als wir anfingen an der Präsentation zu arbeiten, fragte er mich mit böser Stimme und blödem Grinsen im Gesicht „Wo hast du denn nun dein Notizbuch?" Ich funkelte ihn nur böse an und sagte „Hab ich nicht mitgebracht, ich weiß auch so was ich mir für die Arbeit notiert habe!"

„So So", erwiderte Kacchan mit einem weiteren bösen Grinsen. „Du wolltest wohl nicht das ich es nochmal in die Hände bekomme, wer weiß, was du scheiß Nerd, in dieses Notizbuch für versaute Dinge hinein geschrieben hast", sofort spürte ich wie meine Wangen heiß wurden und sich die röte in meinem Gesicht breit machte. Ich antwortete ihm verlegen „Was denkst du denn von mir? Da stehen eben nur Dinge drin, die nur ich lesen darf!" Kacchan sagte darauf „Wenn du meinst, lass uns weiter arbeiten", und könnte sein böses grinsen kaum verdecken. Insgeheim gefiel es mir, das sich Kacchan doch für mein Leben zu interessieren scheint, auch wenn mir das Bild von ihm und dem Mädchen nicht mehr aus dem Kopf wollte, aber was soll ich machen, da musste ich nun mal durch. Ich musste wohl lernen über meine Gefühle zustehen.

Nach 30 Minuten Internet recherchieren und am Laptop niederschreiben fragte mich Kacchan auf einmal „Hey, was läuft da eigentlich zwischen dir und dem Mondgesicht?" Ich schaute ganz verdutzt drein und antwortete „Was? Wer?", darauf sagte er schon sichtlich genervt „Na das Mädchen mit dem du ständig rumhängst", nun schaute ich noch verdutzter drein als vorher und sagte zu ihm „Du meinst Ochako? Wir sind Freunde, aber warum interessiert dich das?", „Ach nur so", sagte der Blonde und wendete sich wieder dem Laptop zu. Was glaubte Kacchan von mir? Dass ich auf Mädchen wie Ochako stand? Eine lustige Vorstellung dachte ich mir, aber dies wäre auch meine Gelegenheit ihm nach Momo zu fragen. Nach einigen Minuten holte ich tief Luft und fragte Kacchan „Und was ist mit dir und Momo? Was läuft da?" Kacchan knurrte mich an und fragte „Wer ist Momo?", ich schaute ihn verdutzt an und meinte „Ja das Mädchen was in jeder Pause an dir klebt", er verdrehte seine Augen „Ach die Nervensäge meinst du, keine Ahnung was die immer von mir will", Mein Blick senkte sich zu Boden, habe ich mich denn so in seinem Blick geirrt? Dann unterbrach er meinen Gedankengang und sagte in einem genervten Ton „Und was hat dich das eigentlich zu interessieren, du scheiß Nerd? Wir machen dann mit der Präsentation morgen weiter", ich nickte, packte meine Sachen zusammen und verließ sein Zimmer. Auf dem Flur musste ich einmal tief durchatmen, bevor ich mich auf den Weg in mein Zimmer machte. Ich musste mich beruhigen, denn dieser Geruch in seinem Zimmer machte mich fix und fertig.

In meinem Zimmer angekommen, ging ich mich nochmals duschen, ich musste diesen Geruch von Kacchan von mir weg bekommen, sonst werde ich noch durchdrehen. Ich liebe diesen Geruch so sehr aber je mehr ich davon roch, umso schwieriger war es für mich meine Gefühle loszuwerden, die ich für den Blonden empfinde. Ich legte mich in mein Bett und grübelte dort noch über alles nach, was ich mit Kacchan geredet habe, bis ich schließlich einschlief.

Die KlassenarbeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt