Kapitel 21

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Es ist schon erstaunlich, was die menschliche Psyche alles kann. Ich habe gerade das Gefühl, als würde ich zerreißen und trotzdem schaffe ich es, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Ich drehe mich von James weg und strebe die Treppe zu den Jungsschlafräumen an. Ich höre im Hintergrund James nach mir rufen, er klingt aufgebracht, doch ich ignoriere ihn. Ignorieren, Dinge, Tatsachen, Gefühle. Ich habe es perfektioniert.

Vor der Tür zu dem Schlafsaal der Rumtreiber halte ich dann aber doch inne. Ich kann Remus und Sirius bis hier hin sprechen hören. Er klingt so gebrochen. Es tut so weh.

Ich betrete einfach den Schlafsaal, bevor ich es mir anders überlegen kann. Sirius blickt zu mir und setzt an etwas zu sagen, doch ich ignoriere ihn. Meine Aufmerksamkeit hängt allein bei Remus, der seinen Kopf gesenkt hält. Er muss seinen Kopf auch gar nicht heben, um zu wissen, dass ich hier stehe. Er spürt meine Anwesenheit, genauso, wie ich seine.

,,Sirius, lass uns bitte alleine.", bitte ich, doch wir beide wissen, dass es mehr ein Befehl ist. Doch er lässt sich nicht einschüchtern, verständlich, immerhin geht es um seinen besten Freund.

Doch ich übergehe seine empörten Worte und lasse die Magie fließen, die ihn innerhalb von wenigen Sekunden hinter eine verschlossene Schlafsaaltür befördert.

,,Und das wird jetzt definitiv keine Fragen aufwerfen.", kommt es leise aber dennoch spöttisch von Remus. ,,Das ist mir gerade egal.", erwider ich nur, ehe ich mich leise auf dem Bett gegenüber von Remus niederlasse.

Wir beide schweigen einige Minuten, ehe ich das Wort ergreife: ,,Ich- Remus, es tut mir leid." Und wieder folgt Stille. Ich traue mich nicht mehr etwas zu sagen und ich spüre, dass er zwischen seinen Gefühlen hin und her gerissen ist.

,,Das ist alles?", kommt es mit einem leichten Schnauben dann von ihm. ,,Was erwartest du denn jetzt bitte von mir? Ich war wütend und komplett überfordert. Aber es tut mir wirklich leid, was ich gesagt habe."

Er starrt mich kurz an. Scheint, als würde er in meinem Augen nach der Wahrheit suchen. Doch die wird er nicht finden.

Doch was immer er findet, er scheint zufrieden, denn er steht auf und stellt sich vor mich. Ich lege meinen Kopf leicht in den Nacken, um den Augenkontakt zu halten.

,,Warum bist du dann weg gerannt?", fragt er im Flüsterton und ich höre seinen Schmerz, was mir mein Herz bricht.

,,Ich- Es tut mir leid. Ich bin so überfordert und durcheinander wegen meinen Gefühlen-" ,,Warum bist du weg gerannt?", unterbricht er mich leicht aggressiv und fasst an mein Kinn um mich zu zwingen ihn anzusehen. In seinen Augen sehe ich, dass er mir meine Halb-Wahrheit nicht glaubt.

Ich atme tief durch, bevor ich mich entscheide dieses eine Mal die Wahrheit zu sagen: ,,Ich habe die Wahrheit gesagt - zumindest zur Hälfte. Aber die andere Hälfte ist- Ich habe Angst. Wir werden uns nur verletzen. Wir haben diese Mission, dass einer von uns stirbt ist nicht abwegig, wie sollen wir denn da noch mit Gefühlen umgehen?"

,,Und wie sollen wir uns auf unsere Aufgabe konzentrieren, wenn wir damit beschäftigt sind, unsere Gefühle zu leugnen und zu unterdrücken?", fragt er weiter. Mittlerweile hat sich seinen Griff um mein Kinn gelockert, so dass ich meinen Blick wieder senke. So sieht er auch die Tränen in meinen Augen nicht. Ich muss so oder so schon so viel unterdrücken - wie lange das noch gut geht? Und diese Sache - ich möchte sie wirklich zulassen. Ich möchte mich in meiner Welt, die mittlerweile aus Schauspielen und Lügen besteht, einmal fallen lassen können.

Also hebe ich meinen Blick erneut und küsse ihn. Eine Antwort bleibe ich ihm schuldig, doch er nimmt meinen Kuss bereitwillig an und somit kommen wir wortlos überein, dass wir es versuchen werden, egal wie schwer es wird.


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Ich bin mit diesem Kapitel ja mal so gar nicht zufrieden :/

Aber gut, es würde jetzt nicht mehr besser werden, würde ich es überarbeiten. Hoffe, es ist nicht allzu schlimm.

Die Todesserin aus GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt