Kapitel 4

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Die Stunde vergeht schnell. Die ganze Zeit muss ich über den Fragebogen nachdenken.... Warum hat er genau solche Fragen gestellt? Warum nicht sowas wie Mit welchem Zauberspruch kann man jemanden unter seine Kontrolle bringen?
Nachdem ich den Bogen abgegeben habe guckt mich der Professor zwar etwas komisch an, aber sagt nichts. Unwohl verlasse ich den Raum. In seinem Blick lag so was wie Gier. Gier und Macht.

Unruhig gehe ich aus meiner letzten Stunde für heute. Verwandlung.
Nachdem ich den Raum verlassen habe, sprinte ich los. Ich höre wie mir Aq und Lily hinterher rufen und sehe die verwirrten Blicke der anderen Schüler. Doch dies ignoriere ich und richte meinen Blick nach vorne.

Ich renne durch das komplette Treppenhaus, doch stehen bleiben kommt nicht in Frage. Keiner darf mir folgen! Ist das einzige was ich denken kann.
Erschöpft komme ich an meinem Ziel an. Dem verbotenem Wald.
Noch einmal schaue ich mich unsicher um, ob mir auch wirklich keiner gefolgt ist, und betrete daraufhin den Wald.
Ich gehe immer weiter, immer tiefer. Dann, als ich sicher bin, das mich keiner mehr sehen kann, bleib ich stehen. Ich stehe genau hier. Ich stehe zwischen drei Bäumen. Genau in der Mitte. Kein besonderer Platz, und trotzdem musste ich hier hin. Denn hier fing alles an....

Flashback:

,,Monoceri! Komm jetzt!", schreit meine Mutter wieder das Haus zusammen.
Noch einmal blicke ich in den Spiegel.
Ich sehe ein 15jähriges Mädchen. Sie ist klein gewachsen, schlank. Ihre blonden Haare fallen ihr in leichten Wellen bis zum Bauchnabel, und ihre grauen Augen blicken emotionslos. Ein normales Mädchen denkt man. Doch die Kleidung beweist das Gegenteil.
Sie trägt eine schwarze Leggins und ein schwarzes Top. Sehr hohe Absatzschuhe und, das ungewöhnlichste, einen langen, schwarzen Umhang.
Ich sehe dieses Mädchen und nicht mich. Denn das bin ich nicht.

Mit einem Ruck drehe ich mich um, und stolziere runter.

Meine Eltern stehen schon mit ein paar anderen, die ich mit der Zeit alle kennengelernt habe, in einem Kreis.
Selbstsicher gehe ich auf den einzigen freien Platz zwischen meiner Mutter und meiner Tante.
Dann, aus dem nichts knallt es, und ER steht in der Mitte des Kreises.
Alle senken den Blick. Alles ist still.
Dann, so plötzlich wie er aufgetaucht ist, beginnt er auch zu sprechen. Seine Stimme ist rau und leise, und trotzdem hört man ihn so deutlich wie einen Donner.

,,Ah.... Meine Freunde.... Und hats geklappt, Lestrange? Und du, Burlin, wie wars bei dir?" Die beiden angesprochenen nicken nur, keiner traut sich was zu sagen.
Und dann beginnt der Teil, den ich am meisten hasse. Die Verteilung der Aufträge. Ich hasse diesen Teil nicht, weil ich je was machen musste. Nein, ich hasse ihn weil hierbei seine Bösartigkeit zur Geltung kommt. Ich meine, welcher Mensch der noch ganz bei Verstand ist, verteilt die Aufgabe, ein unschuldiges Baby zu töten, nur weil es das Urururenkelkind eines Schlammblutes ist? Wer?
Und dann, endlich, die Erlösung: ,,Ihr dürft gehen, alle, außer du!" Dabei zeigt er genau auf mich. Und damit ist das glückliche Gefühl verschwunden. Angst breitet sich in mir aus. Unsicher gucke ich zu meiner Mutter, doch die strahlt nur vor Begeisterung. War ja klar.
Als dann alle den Raum verlassen haben, beginnt er mich zu umkreisen. Langsam, und mit wenig Platz zwischen uns.
Doch er sagt nichts. Er packt mich nur am Arm, und die Welt dreht sich.
Und schon stehen wir hier. An diesem Ort, zwischen den drei Bäumen.
,,Wir sind im Verbotenem Wald von Hogwarts.", beantwortet er meine unausgesprochen Frage.
,,Was-", beginne ich, doch er unterbricht mich.
,,Monoceri, du bist hier, weil dies der Platz ist, an dem Salazar Slytherin seine Kräfte an sein Nachfahren vererbt hat. Und da ich sein letzter Nachfahre bin, und keine Nachfahren kriegen werde, möchte ich dir diese Macht geben. Denn du bist mächtig. Mächtiger als wir uns alle vorstellen können."
Ich möchte gerade wegrennen, da beginnen unsichtbare Seile sich um meine Handgelenke zu schnüren, und mich in die Luft zu ziehen. Mein Hals wird eng und mein Körper fängt Feuer. Als der Schmerz nachlässt, beginnt eine wollige Wärme durch meine Adern zu fließen.
Und dann falle ich auch schon auf den Boden,  wo ich erschöpft liegen bleibe.
Ich höre, wie er mir näher kommt, und etwas kaltes an meinen Handrücken legt. Kurz darauf prangt ein langer Schnitt auf meiner Hand, woraus violettes Blut fließt.
,,Pass auf dieses Blut auf, es ist wertvoll."

Flashback Ende

Die Todesserin aus GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt