Kapitel 25

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Frühjahr 1981


Grau.

So kann man wohl unsere Zeit am besten beschreiben. Und gleichzeitig mich. Ich lebe mein Leben, aber ich lebe nicht. Ich habe mein Leben für meine Pflicht aufgegeben. Und es gibt keinen Tag an dem es nicht schmerzt.

Jeden Tag und jede Nacht sehe ich sie vor mir, besonders ihn. Sie verfolgen mich in meinen Träumen, tagsüber bilde ich mir ein ihre geschockten und enttäuschten Blicke mich verfolgen zu spüren. Es ist, als seien sie immer bei mir. Doch sie sind nicht da. Ich habe sie verloren, schon vor langer Zeit.


Der Saal ist leise. Keiner traut sich auch nur ein Wort zu sagen. Dies ist immer so, wenn der Herr uns versammelt, doch heute scheint es so, als würde keiner von uns atmen, da er Herr heute besonders angespannt aussieht.

Doch er beginnt die Versammlung normal. Abfrage von Aufträge, Erteilung neuer Aufträge, bis Mulciber an der Reihe ist und nach seinem Auftrag aus er letzten Woche gefragt wird. Da wird Voldemorts Stimmung deutlich. Denn nachdem Mulciber ihm eingeschüchtert davon erzählt hat, dass es ihm noch nicht geglückt sei die Longbottoms ausfindig zu machen, werden wir alle Zeuge davon, wie Voldemort seine Wut in Form von Folter an Mulciber auslässt.

Nachdem Mulcibers Schreie verklungen sind, ist nichts zu hören. Alle schrecken deshalb auf einmal zusammen, als das extrem laut erscheinende Rascheln von Voldemorts Umhang ertönt, da er sich von Mulciber abwendet und schon spüre ich seinen durchdringenden Blick auf mir.

Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, doch innerlich erzittere ich. In so einem Zustand habe selbst ich ihn noch nie erlebt.

,,Alle raus hier.", hallt es durch den Saal und alle beeilen sich dem Befehl nachzukommen, da keiner die Wut des Herren auf sich ziehen möchte. ,,Außer du.", haucht er mir entgegen.

Und diesmal kann ich es nicht unterdrücken, eine Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus. Ich kann nur hoffen, dass Voldemort es nicht gesehen hat, denn es würde Schwäche ausdrücken.

Ich spüre mitleidige Blicke auf mir, während ich einfach weiter gerade aus starre, in der Hoffnung nichts falsch zu machen.

Nachdem man das leise Schließen der Tür hört erhebt sich Voldemort und läuft unruhig hinter mir her. Ich traue mich nicht mich um zudrehen und starre deshalb weiter nach vorne, bis ich auf einmal zusammen zucke, da ich die eiskalten Hände des Herren auf meinen Schultern spüre. Ekel überkommt mich, aber ich schlucke es herunter.

,,Mein Schatz", flüstert er mir ins Ohr und ich erschauere vor Ekel. ,,Mein Schatz, du bist so unfassbar wichtig für mich, du bist das Wertvollste auf dieser Erde, doch ich brauche deine Hilfe. Ich bin in Gefahr.", haucht er weiter, während seine Hände leicht anfangen meine Schultern auf und ab zu streicheln und dann mich aber plötzlich fest packen und zu ihm umdrehen.

Ich schaue ihn ausdruckslos an in dem Versuch meinen Ekel zu verstecken. Ich bekomme ein mulmiges Gefühl als er anfängt mir von einer Prophezeiung zu erzählen, und ich soll mit meinem Gefühl recht behalten, denn er endet seine Rede mit: ,,Deshalb sollst du für mich die Potters ausfindig machen und ihren Sohn umbringen."

Die Todesserin aus GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt