Kapitel 22

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Ich führe ein perfektes Leben. Naja, besser gesagt zwei perfekte Leben. Einmal ein Leben mit meinen Freunden und meinem wundervollen Freund an meiner Seite und andererseits ein Leben als Anführerin der jungen Todesser in Hogwarts und Verbündete Voldemorts.

Ob das gut ist? Definitiv nicht. Ob ich es ändern werde? Höchstwahrscheinlich nicht. Denn alles läuft gerade genau nach meinem Plan.

,,Hey, Rem! Warte mal!", schreie ich durch die Korridore, als ich meine Freunde am anderen ende entdecke.

,,Sehen wir uns nachher?", frage ich ihn lächelnd während ich ihm einen kurzen Kuss aufdrücke. Er lächelt mich an und es fühlt sich so an, als würde die Welt stehen bleiben. Nur noch er und ich, ohne Verpflichtungen und Gefahren.

,,Klar. In drei Stunden, wie wir es abgesprochen hatten.", antwortet er immer noch lächelnd. Er weiß genau so gut wie ich, dass ich ihn nicht angesprochen habe, weil ich es vergessen hatte, sondern weil ich einfach mit ihm reden wollte, in seiner Nähe sein wollte.

Ich grinse einmal breit und drehe mich dann schwungvoll um und stürme in die entgegengesetzte Richtung davon. In mein anderes Leben, in meine andere Identität.


,,Guten Tag.", begrüße ich die Anwesenden kalt. Unisono kommt ein ,,Guten Tag" zurück, dass ich allerdings ignoriere. Stattdessen fange ich direkt an das Programm für heute zu erklären. Einige Zaubersprüche, die in der Schule nicht gelehrt werden und eine Wiederholung von einfachen Kampftechniken, die nützlich sind, wenn man seinen Zauberstab im Kampf verliert.

Während jeder der Anwesenden sich umgehend leise an die Arbeit macht bleibe ich schweigend am Rand stehen. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, über die anwesenden Schüler. Größtenteils sind es Slytherins, doch auch einige Hufflepuffs und Ravenclaws haben sich dazu gesellt. Hinten in einer Ecke meine ich sogar einen Gryffindor aus dem Jahrgang unter mir zu erkennen. Zufrieden nicke ich einigen Schülern immer wieder zu, wenn sie es schaffen einen Zauber passabel auszuführen.


,,Hey!", strahle ich, während ich Remus wild mit meinen Armen umschlinge. Er taumelt ein Stück zurück, hält mich aber lachend. Wir lösen uns nach einer Weile ein kleines Stück, um uns kurz küssen zu können.

,,Wollen wir anfangen? Wir haben schon relativ spät.", frage ich ihn nach einer Weile, in der wir einfach die Anwesenheit und Nähe des anderen genossen haben. Er nickt nur lächelnd, also machen wir uns an die Arbeit. Heute konzentrieren wir uns darauf, Zauber mit einem Zauberstab besonders stark auszuführen, um den Gegenüber zu überraschen.


,,Ich kann nicht mehr.", jaule ich, nachdem ich mich im Gemeinschaftsraum auf ein großes Sofa neben Lilly fallen gelassen habe. Die anderen lachen nur bei meinem Anblick und nehmen ihre Gespräche wieder auf. Nach einer Weile beginne ich auch meine Kommentare dazu zu geben. Noch lange erklingt unser aufgeregtes Gelaber und Lachen im Gemeinschaftsraum.


,,Man, ich bin echt so müde.", lacht Lilly, nachdem wir alle ins Bett gefallen sind. Ich bin schon fast am Einschlafen, da spüre ich einen Druck in meinem Kopf. Ich lasse ihn rein und empfange kommentarlos seine Nachricht ,,Morgen. 17 Uhr. Unser Ort."




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Ich weiß, dieses Kapitel war sehr ereignislos. Meine Intention war es euch mit diesem Kapitel ihr Doppelleben zu zeigen, ich hoffe, das ist mir einigermaßen gelungen. Ab dem nächsten Kapitel geht es dann mit der richtigen Handlung weiter :)

Die Todesserin aus GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt