Kapitel 23

39 1 0
                                    

Es ist schon krass, wie schnell die Zeit vergehen kann. Man lässt sie größtenteils an sich vorbei ziehen und bereut es dann, wenn man auf die vergeudete Zeit zurückblickt.

Das Schuljahr, mein erstes und letztes Schuljahr in Hogwarts, ist fast zu Ende, und was habe ich die ganze Zeit gemacht? Mein Leben in zwei aufgeteilt und nur versucht, dass es niemand rausfindet und ich nicht zusammenbreche.

Jetzt, wenn ich so darüber nachdenke, bereue ich es zutiefst. Ich hätte so viel mehr Zeit mit Remus und meinen Freunden verbringen können, so viele schöne Momente erschaffen können. Denn unsere Zeit ist begrenzt. Ich kann nicht mehr, und vor allem kann ich ihnen das nicht mehr antun. Sie haben es nicht verdient von mir so hintergangen zu werden.


Flashback

,,Mein Herr.", grüße ich Voldemort respektvoll, nachdem ich an unserem Treffpunkt angekommen bin. Ich verbinde mit diesem Ort so viel Schlechtes, und dennoch schafft dieser Ort, die Magie hier, mir Hoffnung zu schenken. Hoffnung, dass ich, wir, es schaffen können.

,,Monoceri Black.", wispert er und mustert mich von oben bis unten. Innerlich erschaudere ich bei seinem Blick, doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen.

,,Ich habe noch einiges vor, deswegen halten wir es kurz. Auch wenn du definitiv meine Zeit wert bist.", spricht er weiter und ich muss den Würgereiz unterdrücken, als ich seine Schleimerei höre. Jeder würde vor Lachen heulen, wenn ich ihm erzählen würde, dass sich Voldemort, der gefährliche schwarze Zauberer, bei mir, einer Hogwartsschülerin, einschleimt. Aber ich kenne den Grund - ich bin für ihn zu wertvoll, anstatt dass er es riskieren könnte, dass ich mich gegen ihn wende. Tja, zu spät, würde ich mal sagen.

,,Ich bin stärker geworden. Meine Gefolgschaft ist größer und stärker denn je. Wir können also einen Schritt weiter gehen. Ich möchte, dass du einen Anschlag startest. In Hogwarts. Zusammen mit einigen wenigen loyal ergebenen. So als Abschluss zum Schuljahr.", lacht er hämisch. Mir wird kalt.

Flashback Ende


,,Remus? Können wir kurz reden?", frage ich ihn, als ich vor ihm stehen bleibe. Er sieht verwirrt zu mir hoch, steht dann aber wortlos auf um mir mit nach draußen zu folgen.

Direkt nachdem wir den Gemeinschaftsraum verlassen haben bleibt er stehen und zieht mich in seine Arme. Und ein letztes Mal lasse ich mich in seiner Umarmung fallen, vergesse alles um uns rum.

,,Was ist denn los?", murmelt er in mein Haar. Ich erwidere darauf nichts, sondern genieße die letzten Sekunden in seinen starken und schützenden Armen. Ich weiß, man sieht es mir selten an, aber ich liebe diesen jungen Mann wirklich von ganzem Herzen und allein der Gedanken an das anstehende Gespräch bricht mich.

Ich löse mich aus der Umarmung und deute ihm mit dem Kopf an mir zu folgen. Wir schweigen, während wir ziellos durch die Korridore streifen. Irgendwann wird ihm die Stille aber anscheinend zu schwer, denn er spricht mich an: ,,Was ist denn jetzt? Ist alles okay? Ist etwas passiert?"

Ich bleibe stehen und er wendet sich verwundert und besorgt zu mir.

,,Remus... Ich kann das mit uns nicht mehr.", spreche ich kalt aus, was mir auf der Seele brennt.

,,Ich- Was? Aber- Ich- I-Ich verstehe nicht.", bringt er nur raus.

Sein Anblick schmerzt, aber ich muss es machen. Er hat mich nicht verdient. Ich weiß, dass ist ein Standartspruch, aber er hat es nun mal wirklich nicht verdient eine Frau zu lieben, die komplett gegen seine Ideologie und Moral handelt.

,,Es ist vorbei.", erwidere ich wieder kalt.

Es bleibt eine Weile still, bis er verzweifelt und traurig ruft: ,,Aber ich liebe dich doch!"

,,Das ist mir egal!", erwidere ich kalt. Doch er sieht nicht wie ich an diesem Satz zerbreche.

,,Du lügst?" es ist mehr eine Frage als ein Aussagesatz von ihm.

,,Nein. Wenn du ernsthaft dachtest, dass du mich kennen würdest, dann lagst du falsch.", erwidere ich mit einer kalten Maske.

,,Dann werde ich das akzeptieren müssen....", murmelt er verletzt.

Alles in mir sträubt sich dagegen ihn gehen zu lassen, doch ich erhalte meine kalte Maske aufrecht und sehe zu wie er sich umdreht und langsam davon geht. Ich möchte ihm hinterher rufen, hinterher laufen, doch meine Maske kann ich einfach nicht mehr brechen, ich hatte sie schon zu lange auf. Ich lasse ihn gehen. Endgültig.

Die Todesserin aus GryffindorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt