Kapitel 4

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James (Lager der verwaisten Kinder)

James gehört zu den Ältesten. Er ist allerdings einer der wenigen Jungen im Lager. Nach dem Brand hat er Philomena aus den Augen verloren und sie gesucht aber nicht gefunden. Danach ist er mit seinen Schwestern zu einem Waisenhaus. Dort fand er eine Notiz. die alle verwaisten Kinder einlädt etwas Gemeinschaft zu erleben. Kurz darauf ist er mit seinem Schwestern hier eingetroffen. Jetzt hackt er Holz fürs Lagerfeuer. Da er zu den Älteren gehört haben die anderen Kinder so etwas Respekt vor ihm. Auch hören sie auf seine Befehle.
„Brauchst du vielleicht Hilfe?", bietet sich Layla an. Sie gehört auch zu den Älteren.
„Ich wüsste nicht wobei.", sagt er.
„Ich könnte das Holz für dich schon fürs Feuer aufbauen.", schlägt sie vor. Nickend nimmt er ihr Angebot an.
„Dieses Mädchen was du...", beginnt sie.
„...ist eine Sandkasten Freundin von mir und hat ihre Großmutter im Feuer des Herrenhauses verloren."
„Sie wohnte im Herrenhaus?"
„Ja wieso?"
„Ich kenne Philomena aus der Schule. Wir hatten ein zweimal zusammen Unterricht."
„Wirklich? Wusste ich gar nicht. Hat sie mir nicht erzählt."
„Vielleicht fand sie es nicht wichtig genug."
„Vielleicht."
„James, Layla!" Diane kommt zu ihnen. Von allen zusammen gerechnet ist sie die älteste. Irgendwie Mitte zwanzig, schätzt James sie.
„Kann ich mit euch reden?"
„Klar was gibt's?", fragt James während Layla gleichzeitig fragt: „Was können wir für dich tun?"
„Es geht um die Kleinen. Sie wissen nicht wie schlimm es wirklich ist. Und so soll es bleiben.", sagt sie im Flüsterton.
„Wie schlimm ist es denn?"
„Das gesamte Dorf ist abgebrannt. Nichts mehr übrig."
„Oh nein, die armen Kinder.", sagt Layla mitfühlend.
„Wenn ihr Rita sehen solltet sagt ihr bitte das Gleiche was ich euch jetzt gesagt habe."
„Machen wir!", sagen beide gleichzeitig. Rita ist auch eine der vier Ältesten und betreut die Kinder. Manche sind noch so klein, dass sie von Rita gefüttert werden müssen. Sie mögen zwar alle aus unterschiedlichen Familien kommen, aber Eines haben alle gleich: Sie haben ihre Eltern verloren und suchen nun eine neue Familie.
„Sagst du es ihr?", fragt er sie.
„Wieso? Hast du Angst?", fragt sie lächelnd. Er sagt nichts, sondern sieht sie nur an.
„Hättest du wohl gern!" Mit diesen Worten legt er die Axt beiseite und verschwindet zwischen den Bäumen.
„Hey sollte ich es nicht machen?", ruft sie ihm hinter. Da sie keine Antwort erhält macht sie Achsel zuckend weiter.
„Du scheinst dich ja echt gut zu amüsieren.", stellt er fest als er wieder da ist.
„Erzähl mir von ihr.", sagt sie plötzlich.
„Von wem?"
„Deiner Geliebten. Du hast einen ziemlich verträumten Blick." diesmal zuckt er mit den Schultern.

Das Knistern des Feuers vertreibt die Stille wenig später. Alle sitzen beisammen und unterhalten sich angeregt. Na ja so wie man sich halt eben unterhalten kann wenn man gerade seine ganze Familie verloren hat. Einige der Kinder, die alt genug sind, haben im Wald etwas zu Essen mit Diane gesucht. Dabei sind zwei kleine Hasen und viele Beeren raus gekommen. Jetzt sitzen alle beisammen und genießen das knappe Essen. Da es leider viel zu wenig ist verzichten die Ältesten auf etwas zu Essen damit die Kleinen mehr bekommen.
„Könnt ihr mir mal bitte zuhören?", bittet Diane um Ruhe. Augenblicklich verstummen alle Kinder am Lagerfeuer.
„Wir haben Einiges durch gemacht und dabei auch verloren. Ich möchte, dass ihr wisst, dass ihr jeder Zeit zu uns kommen könnt. Rita, Layla, James und ich werden euch helfen. Aber was ganz wichtig ist, egal wie es in Zukunft weiter geht, wir werden es gemeinsam und vor allem, ich betone, zusammen meistern. Wir haben einige trockene Schlafplätze hergerichtet. Es sind zu wenige und nicht perfekt aber wir werden damit fertig." Während Diane geredet hat haben alle still zu gehört. Jetzt, wo viele müde und traurig schlafen wollen, ist es total chaotisch im Lager. Während die drei Mädels mit den Kindern die Schlafplätze beziehen hackt James noch etwas Holz. Er kann noch nicht schlafen und will es auch gar nicht erst versuchen.

„Kannst du auch nicht schlafen?", fragt Rita. Sei setzt sich zu ihm. Und er nickt nur.
„Ist das okay wenn ich dir Gesellschaft leiste?", fragt sie.
„Tust du doch schon. Aber okay warum nicht."
„Als ich gehört habe, dass du fünf Schwestern hast war ich total überrascht."
„Was ist so neu daran, dass ich Schwestern habe?"
„Du bist der Älteste und hast gleich fünf jüngere Schwestern."
„Ach so meinst du das. Na ja manchmal ist es schon etwas stressig mit fünf Schwestern."
„Hast du es auswendig gelernt?"
„Nein wieso?"
„Ach nur so." Schweigend sitzen sie beiden am Feuer. Irgendwo im Wald lässt sich eine Eule vernehmen.
„Hast du sie gefunden? Deine Freundin meine ich."
„Lass mich raten: Layla hat es dir gesagt, hab ich recht?" Darauf sagt sie nichts. Gedankenverloren spielt sie mit einem Stock herum.
„Erzähl mir von ihr.", sagt sei schließlich.
„Ist das nicht etwas unpassend?", fragt James. Darauf bekommt er keine Antwort.
„Hier steckt ihr beiden.", Diane und Layla stehen plötzlich neben ihnen.
„Ich habe nur für Wärme gesorgt.", sagt James. Dann verschwindet er in der Nacht.

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