A royal Story Das Leben einer Prinzessin

Kapitel 16

Rahel und Lucy (London, im Dorf des Volkes)

Enge Gassen umgeben Lucy. Sie und Rahel wurden durch einen blöden Zwischenfall getrennt. Jetzt irrt sie durch die Gassen in der Hoffnung ihre Großmutter wieder zu finden. Vor allem, weil es schon anfängt zu dämmern und Lucy nicht weiß, wie sie sich zurecht finden soll. Ihre Haube hat sie schon längst abgenommen und in die Seitentasche ihres Kleides getan. Unentschlossen bleibt Lucy vor einer Gabelung stehen. Wenn sie nach rechts geht gelangt sie in den Wald, links herum gelangt sie dort wo sie herkommt. Lange überlegt sie welche Richtung sie einschlagen soll, und entscheidet sich für den Wald. Um nicht über ihre Röcke zu stolpern, rafft sie sie zusammen und macht sich auf den Weg.

Überall sind Menschen. Frauen mit kleinen Kindern auf den Armen, Männer, die geschäftsmäßig Verhandlungen führen, Kinder rennen lachend über den Platz und versuchen sich gegenseitig zu fangen. Rahel sucht nach ihre Enkeltochter und findet sie nicht. Sie hatte ihr gerade die riesengroße Wiese mit den unterschiedlichsten Blumen gezeigt. Dann sind sie zurück in die Stadt gegangen um zur Schneiderei zu gehen. Allerdings wurden sie auseinander gerissen und Lucy im Strom mitgerissen. Rahel hat versucht ihr zu helfen, aber konnte nicht zu ihr gelangen. Jetzt läuft sie suchend über den ganzen Marktplatz. Es fängt schon an zu Dämmern. Sie schlägt irgendeine Richtung ein, in der sie Lucy vermutet.

Schon seit Stunden irrt Lucy im Wald herum. Sie hat inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren. Schon so oft ist sie abgebogen, dass sie sich nicht mehr orientieren kann. Vor ein paar Stunden hat es ja noch besser geklappt, weil sie s ichda an den Türmen des Schlosses in der Ferne orientiert hat. Aber jetzt, wo es stockfinster ist, ist es deutlich schwerer sich zurecht zu finden. Todmüde und inzwischen unmotiviert setzt sie sich auf den feuchten Waldboden und lehnt sich an einen moosbewachsenen Baum. Ihre Augenlider sind bleischwer, dennoch versucht sie sie noch offen zu halten. Eine gewisse Weile gelingt es ihr, doch irgendwann es unmöglich und ihr fallen die Augen zu.