Gefühle

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"Also sag, stehst du auf Jäger?"

"Durch diesen kleinen Moment, den du mit mir und Eren mitbekommen hast, gehst du davon aus, dass ich was von ihm will? Das ist lächerlich, Levi."

"Das ist kein Nein."

"Aber auch kein Ja. Es geht dich einfach nichts an.", wütend sah ich zu ihm.

"Wärst du lieber mit Eren hier?", fragte er leise, während er mit einem Finger über meine Wange strich.

"Was ist denn los mit dir?", sein Verhalten war mehr als merkwürdig und ich konnte nicht einschätzen, ob er momentan wütend auf mich war oder mich aufzog.

"Beantworte meine Frage.", sagte er nur und seine Finger wanderten ein Stück meinen Hals hinunter.

Wollte ich, dass Eren hier vor mich stand oder sollte Levi lieber weiter machen? Womit überhaupt?
Ziemlich deutlich nahm ich Levis sanfte Berührungen wahr und eine Gänsehaut durchzog sich über meinen gesamten Körper.
Levis Finger war an meinem Schlüsselbein angekommen und erst jetzt schien mein Gehirn zu realisieren, was gerade passierte.

Ich schlug seine Hand weg und drückte ich von mich, um ein wenig Abstand zu gewinnen.
"Wie gesagt, es geht dich nichts an!", knurrte ich und ging zu Tür, gerade hatte ich die Klinge runter gedrückt , als Levis Hand von hinten an mir vorbei schoss und gegen die Tür drückte, sodass ich sie nicht öffnen konnte.
Gleichzeitig spürte ich seine andere Hand um meine Taille und seinen Kopf auf  meiner Schulter. Völlig überfordert blieb ich regungslos stehen.

"Es tut mir leid, [V/N].", nuschelte er leise gegen meinen Rücken.
"Seit du mir erzählt hast, was damals geschehen ist, kann ich an nichts anderes denken, als dass ich dich verletzt habe. Ich wollte immer nur das Beste für dich und wollte dich beschützen, doch du bist meinetwegen durch die Hölle gegangen. Die Sache im Bordell...Dann bei Zeke...du hast mehr Leid erfahren müssen, als jeder einzelner der Soldaten hier und trotzdem bist du so stark geworden. Oder vielleicht auch genau deswegen, ich weiß es nicht. Aber ich hab dich zurück gelassen, während du loyal zu mir standest.... Mich wundert es nicht, dass du mich hasst."

"Ich hasse dich nicht.", rutschte es mir augenblicklich raus und ich spürte, dass es stimmte. Ich habe ihn gehasst und ihn mir tot gewünscht. Doch nun nicht mehr.

"Ich will nur, dass du glücklich bist, aber..."

"Aber..?", hakte ich nach, nachdem er nicht weiter sprach.

"Aber nicht mit Jäger."
Nun fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich begann laut los zu lachen. Ich drehte mich zu ihm und er lies mich los und sah mich beinah schmollend an.

"Herr Ackermann, kann es sein, dass Sie Eifersüchtig sind?", ich versuchte mir immer noch mein Lachen zu verkneifen, was ihm natürlich nicht entging.

"Tch.", er griff an mir vorbei und öffnete mir die Tür.
"Komm erst wieder, wenn du deine Träumereien unter Kontrolle hast!", mit diesen Worten schob er mich nach draußen und nun überkam mich ein nächster Lachanfall.

Während ich durch die Flure spazierte, dachte ich über ihn nach. War er wirklich Eifersüchtig? Genau genommen, war ich es ja auch, als ich ihn mit Petra zusammen gesehen hatte. Doch Petra war auch eine Idiotin, das war etwas ganz anderes. Eren war nett und der erste, bei dem ich das Gefühl hatte, dass er nachempfinden konnte, was mit mir los war.
Doch was für Konsequenzen konnte ich daraus ziehen, dass sowohl Levi als auch ich eifersüchtig wurden, wenn wir uns mit anderen Leuten trafen?

Was für Gefühle hatte ich noch, wenn ich an ihn dachte?
Ok, es gab noch Tage, da würde ich ihm am liebsten direkt mit meiner Faust in sein Gesicht schlagen, wenn ich ihn sah, doch diese sind weniger geworden.
Meistens freute ich mich, wenn ich in seiner Nähe war.

Ich seufzte schwer. Es war anstrengend darüber nachzudenken.
Ich ging in den Speisesaal zurück und als ich ihn betrat, wäre ich am liebsten wieder umgedreht.
Dort saß Petra. Alleine und trank ihren Tee.

Ich atmete tief ein und ging an die Theke, um zwei Tassen zu holen, Teebeutel [Gab es die damals schon?] reinzuhängen und darauf zu warten, dass das Wasser aufkochte.

Ich spürte, dass ich beobachtet wurde, also drehte ich mich um und tatsächlich beobachtete mich Petra.

"Ist was?", fragte ich genervt.

"Was läuft da zwischen dir und Levi?", bekam ich prompt meine Antwort. Ich sah zu ihr und setzte ein Grinsen auf.

"Was genau willst du wissen? Dass wir uns ein Zimmer teilen? Dass wir zusammen in einem Bett schlafen? Dass bis vor wenigen Minuten seine Finger über meinen Dekoll-"
Im letzten Moment wich ich aus, denn Petra war wie eine Furie aufgesprungen und hatte mir versucht ins Gesicht zu schlagen.

Ich war so darüber amüsiert, dass ich einen kleinen Moment unachtsam war. Diesen Moment nutzte Petra und stürzte mich zu Boden. Sie griff mir an den Kragen und zog mich ganz nah an ihr Gesicht.
"Eines Tages wirst du einen Fehler machen.", zischte sie. "Und dann werde ich da sein und dich diesen Fehler bereuen lassen. Egal , ob du in deiner Titanenform bist oder als Mensch, ich werde dich kriegen und dann wird dein letztes Stündlein schlagen."

Langsam stand sie von mir auf und auch ich rappelte mich hoch. Kurz bevor sie den Raum verlassen hatte, sagte ich:
"Oi Petra. Pass bei der Expedition gut auf dich auf. Viele Soldaten sterben hinter den Mauern."

Ich nahm mir die Teetassen und trug sie in unser Schlafzimmer. Mit dem Ellenbogen öffnete ich vorsichtig dir Tür und stellte fest, dass Levi nicht am Schreibtisch saß.
Ich trat in das Zimmer, stellte die Tassen ab und als ich mich umdrehte, entdeckte ich Levi schlafend im Bett.
Er war bis an den Rand gerutscht, womit ich genug Platz neben ihn hätte. Ich könnte auch die Chance nutzen, um in das Zimmer neben Armin zu schleichen und endlich ein wenig Privatsphäre genießen.


Leise zog ich meine Schuhe aus und legte mich vorsichtig neben ihn. Ich wollte gar nicht alleine sein.
Ich nahm mir ein Stück der Decke und rutschte langsam drunter.

"In Jeans ist es umbequem.", hörte ich es neben mir grummeln und beinah hätte ich vor schreck aufgeschrien.
Erst jetzt sah ich, dass Levi nichts weiter, als seine Unterwäsche trug.

Ich öffnete meine Hose und zog sie aus, ebenso meine Weste. Nur im T-shirt und Höschen versuchte ich einen neuen Versuch.

"BH..", grummelte er noch einmal neben mir. Entsetzt sah ich zu ihm und sah, wie er ein Auge ein wenig geöffnet hatte.

"Nur wenn du aufhörst zu spannen!"

Er atmete tief durch und drehte sein Kopf von mir weg. Ich zog mir meinen BH auch noch aus und deckte mich endlich zu. Levi hatte recht, es war so viel bequemer.

Ich drehte ihm den Rücken zu und war schon am eindösen, bis ich spürte, dass auch Levi sich bewegte. Er lag dicht an mich gekuschelt und ich spürte seine Hand auf meinem Bauch ruhen.
Sofort überzog mich wieder eine Gänsehaut, die auch noch blieb, als ich einschlief...

~Levi X Reader ~In der Vergangenheit vergessen // ABGESCHLOSSEN//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt