Kapitel 2

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Hier für dich: Jassi_khx

Pov Akaashi

Müde schleppte ich mich von einem Klassenzimmer in das andere. Ich machte nicht im Unterricht mit. Das passte dabei gar nicht zu mir. Ich bekam viele besorgte Blicke zu geworfen und auch nach Bokutos 30 Mal fragen, warum ich so müde sei, ignorierte ich. Auch das ständige Gähnen unterdrückte ich. "Hey! Hey! Hey!", rief Bokuto mir zu, als ich mich zu ihm an den Tisch setzte. Mein Kopf schmerzte, ich hatte Muskelkater und müde war ich auch. Aber ich würde das Essen nicht runter bekommen. "Alles okay, bei dir?", fragte Bokuto gerade heraus. Schweigend betrachtete ich das Essen auf meinen Teller. "Mhm", machte ich nur. Ich spürte den stechenden Blick Bokutos auf mir. "Was ist los?", fragte er erneut. "Nichts, Bokuto-san. Ich habe einfach nur schlecht geschlafen", sagte ich und biss einmal ab. Erneut diese Blicke auf mir. "Jeder hat Mal einen schlechten Tag. Heute eben ich", fügte ich hinzu, als das Schweigen mich erdrückte.

Der Schultag zog sich wie Kaugummi. Ich wurde oft ermahnt, weil ich weder Hausaufgaben hatte, noch im Unterricht wirklich aufpasste. Ich zog mich um und gemeinsam mit Bokuto trat ich in die Halle. WIr wärmten uns auf und begannen zu Trainieren. Nach wie vor tat mir alles weh. Mein Körper schrie quasi. Und obwohl ich wusste, dass die Schmerzen Hilfescheie waren und ich hätte aufhören sollen, machte ich weiter. Ich ignorierte den Schmerz und trainierte stärker als sonst. "Akaashi!", rief Bokuto, der jetzt wieder kindlich wie eh und je war. Denn unser Trainer war wieder da und Bokuto hatte kaum Verantwortung zu übernehmen. "Hm?", machte ich und nahm den Ball an, der gerade auf mich zu flog. Unser Libero, der zu langsam war, bedankte sich hastig bevor er wieder verschwand. "Du sollst dich nicht überanstrengen", sagte unser Capitän. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ich mache doch nichts", sage ich. Er schüttelte den Kopf und zeigte auf den Trainer. "Er hat das gesagt. Und Akaashi...", er verstummte. Auf sein fröhliches Gesicht legte sich Sorge. "Pass bitte einfach auf dich auf", fügte er hinzu. Warum versetzte mir dieser Satz einen Stich. Sollte ich mit ihm reden? Wieder war dieses Pochen zu laut in meinen Kopf. Wieder roch die Luft um mich herum nach Bokuto. Ich sehnte mich nach der Umarmung von gestern. Ich holte tief Luft und trainierte weiter. Ich spürte das Ziehen in meinen Muskeln. Mir tat alles weh. Aber ich musste stark werden. Stärker, als der Rest.

Nach dem Training waren Bokuto und ich wieder die letzten. Dieses Mal lag es aber nicht am Putzen, sondern daran, dass Bokuto mit dem Trainer reden musste. Er war eher fertig mit umziehen und blieb daher stumm sitzen. "Akasshi", sagte er irgendwann. Ich hob meinen Kopf, als Zeichen, dass ich ihn gehört hatte. "Du hattest Schmerzen, oder?", fragte er. "Muskelkater", sagte ich und bückte mich um meine Schuhe aufzuheben. "Muskelkater? Dabei haben wir doch garnichts anstrengedes gemacht", dachte er nach. Ich sah ihn an und zuckte mit den Schultern. "Kenma macht auch jeden Tag die gleichen Übungen und manchmal bekommt er auch Muskelkater, obwohl es keinen Unterschied zu den anderen Tagen gibt. So ist halt das Leben", kam es trocken von mir. Bokuto wartete bis ich fertig war. "Ist es okay, wenn du alleine gehst? Ich habe noch etwas zu tun", sagte ich und gähnte. Er lachte darüber. Dieses Lachen erfüllt mich. Gänsehaut zog sich über meinen Körper und mein Herz klopfte wieder so laut. Ich umarmte Bokuto. Ich vergrub mein Kopf an seiner Halsbeuge. Ich dachte, er würde mich wegschubsen. Aber nein, er hielt mich fest. Zog mich an sich. Tröstete mich, ohne zu wissen warum. "Akaashi", sagte er einfach nur. Ich schob ihn von mir. WIschte mir die Tränen weg, welche ich nicht einmal bemerkt hatte. War ich so verzweifelt? "Wir sehen uns morgen", hauchte ich mit brüchiger Stimme. "Akaashi? Ich habe mit dem Trainer gesprochen. Wenn du dein Zuspiel verbessern möchtest, würde er ein extra Training mit der Karasuno machen, damit du dir Tipss von Sugawara und Kageyama holen kannst", sagte er. Ich versteifte mich. Ich war komplett angespannt. "Okay", sagte ich einfach nur und ging. Er sah mir nach, wie ich wieder Richtung Schule lief. Wieder kletterte ich über den Zaun, sperrte die Halle auf, zog mich um, stellte mir einen Wecker für den Notfall und trainierte. Wieder war ich pünktlich aus der Halle raus.

Ich saß neben Bokuto. Meine Augenringe waren deutlich zu sehen und ich spürte die Blicke der anderen auf meinem Körper. Sie brannten sich in meinen Rücken. "Akaashi", sprach mich plötzlich eine sehr vertraute Stimme an. Kenma? Was zur Hölle? Abgesehen davon, dass das komplette Nekomateam da war, wunderte mich, warum jetzt. Mein Blick glitt zu Bokuto, der ertappt wegsieht. "Hallo", sagte ich einfach nur. Kenma hielt mir seine Hand ihn. Ohne seine Hand zu nehmen stand ich auf. Kenma lief aus der Mensa, ich hinterher. "Bokuto hat extra das Match vorgeschoben", sagte Kenma monoton. Stumm lief ich neben ihm her. "Er macht sich Sorgen", fügte er hinzu. "Mhm", machte ich. Ein tiefes Seufzen ertönte und Kenma öffnete die Tür zum Jungenwaschraum. Ich folgte ihm. "Schau dich an", sagte er und ich starrte mich im Spiegel an. Würde ich es nicht besser wissen, würde ich denken, ich wäre auf Drogen oder so. "Bokuto-san übertreibt. Ich habe einfach nur viel um die Ohren", murmelte ich. Wieder spürte ich diese Lüge. "Er hat uns extra hier her geschickt, damit ich mit dir reden kann. ABer du blockst mich ab", sagte Kenma und ging an mir vorbei. "Zuspielen", sagte ich. Ich war dieses Wort einfach in den Raum. Kenma blieb stehen. Mitten in der Bewegung. "Was?", fragte er dann ganz leise. "Nichts. Ist egal", fasste ich mich kurz und verschwand. Ich ließ Kenma stehen.

Wir gewannen den ersten und den dritten Satz und somit verlor Nekoma das erste Match. Bokuto redete mit Kenma und dabei spürte ich immer wieder diese Blicke. Dabei habe ich vorhin extra meine Augenringe abgedeckt mit der Schminke meiner Cousine welche eine Klasse unter mir ist. Ihr Blick hatte Bände gesprochen. "Akasshi", sagte Bokuto ungewohnt sanft. Ich hob meinen Kopf und starrte ihn an. Mein Herz klopfte. Mir wurde warm. Ich wollte seine Haut berühren. Er schmunzelte. "Kenma hat mir erzählt, was los ist. Was meinst du mit Zuspiel?", fragte Bokuto ungewohnt ruhig. "Nichts. Ich will einfach nur besser werden", gestand ich. "Ach ja? Und du trainierst die ganze Nacht oder wie?", kam es jetzt von ihm. Ich seufzte auf. "Nein. Ich schlafe tatsächlich. Aber... eben nicht genug. Unsere Nachbarin hat ihr Baby bekommen und das schreit fast die ganze Nacht", log ich. Er seufzte. Schien mir zu glauben. "Okay... wenn du das sagt", flüsterte er.

Ich hätte dich begleiten sollen. Dich nicht alleine lassen sollen. Dich unterstützen sollen...

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Das wars mit dem zweiten Kapitel. Immer noch viele Gefühle und bla bla. Aber bald wird es etwas besser und spannender. Ich freue mich über Feedback und einen Vote. Man liest sich!

PS. Die Idee mit dem Spruch ganz unten im Kapitel habe ich geklaut lol. Aber keine Ahnung von wem

𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝𝚖𝚊𝚛𝚎  // Sad BokuAkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt