Kapitel 9

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Pov Akaashi

Bokuto saß verheult vor mir. Seine Augen waren geschwollen. Ich habe die Medikamente angenommen und musste nun um die 9 Tabletten nehmen. Bokuto hatte das Bevorstehen meines Tods weit weniger verkraftet als ich selber. "Ich will das nicht", sagte er leise. Seine Augen starr auf den Boden gerichtet. Seine Lippen zu einem dünnen Strich gezogen. "Du kannst nicht einfach diese Welt verlassen. Du hattet so viel noch vor. Du wolltest studieren, ein Unternehmen gründen, heiraten...", schluchzte er. "Bokuto-san... bitte Weine nicht", hauchte ich. Die Medikamente schafften es tatsächlich, dass es mir besser ging. Und ich kämpfte, mit jedem Atemzug. Ich klammerte mich an den letzte  Rest Hoffnung, dass wieder alles gut werden könnte. Denn obwohl ich sagte, ich wäre kein Gamer, wollte ich dennoch nicht aufgeben. Bokuto hob seinen Kopf. Seine Augen waren rot. "Ich will dich einfach nicht verlieren, Keji", sagte er. Mir zog es die Brust zusammen. Er nannte mich nie so. "Ich hatte Pläne. Aber andere, wie die, die du aufgezählt hast. Mir geht es besser. Viel besser. Also hör auf zu weinen. Es wird sowieso nie wieder wie früher", fauchte ich. Eine Weile schwiegen wir. Ab und zu schluchzte Bokuto auf und schniefte. Ich stand auf und er musterte mich. Ich wusste, dass ich gerade alles andere als hübsch und gepflegt war. "Möchtest du etwas trinken?", fragte ich. Seine Stimme war rau, als er ein leises ja von sich gab. Ich wollte gerade die Flasche hoch heben, dann glitt es mir aus der Hand. Ich presste meine Hand gegen meine Stirn und hielt mich fest. Bokuto rannte los.

Eine halbe Stunde später lag ich wieder im Bett. Ein Schlauch in meinem Arm, welcher an einer Flüssigkeit befestigt war. "Wow", sagte Bokuto trocken. Diese Stimme jagte mir eine Gänsehaut ein. So sprach der reale Bokuto nicht. Also wich ich zurück. Ein raues Lachen kam über seine Lippen und alles in mir zog sich zusammen. "Gestern noch, haben wir alle normal geredet und dann sagst du mir, dass du sterben wirst. Und jetzt? Jetzt hängst du bereits am ersten Schlauch", fauchte er. Er machte mir Angst. Irgendwie. Ich zwickte mich in den Arm. Das war real. Scheiße. "Sag das bitte nicht so", flüsterte ich. Ich hatte gerade Angst. Nicht nur, weil er es so seltsam betonte... vor allem seine Worte machten mir Angst. Denn es stimmte, gestern habe ich  ich einmal gewusst, was alles passiert und heute bin ich bereits an die erste Maschiene gebunden. Ich wusste ja selber nicht, wie lange ich diesen ganzen Mist durchhalten würde. Das alles hier war mir zu viel. Ich lebte in meiner eigenen Welt, wo der Traum mit der Realität vermischt.  Aber ich konnte ja nicht wissen, dass dieser Stress sie so auswirkt.

Pov Bokuto

Ich habe Akaashi in der letzten Zeit gemieden. Er war stiller geworden, hatte bereits abgeschlossen mit seinem Leben. So kam es zumindest für Kuroo und Kenma vor. Weil ich habe ihn nicht mehr besucht. Mein Handy klingelte. In dem stillen Raum klang es besonders laut. Ein paar Köpfe drehten sich in meine Richtung. "Bokuto. Was ist so wichtig, dass es meinen Unterricht stört?", fragte der Lehrer gerade heraus. Ich konnte Akiras Namen sehen. Ich bekam Panik. Was ist, wenn Akaashi gestorben ist? Oder im sterben lag? "Das Krankenhaus", antwortete ich knapp und nahm den Anruf an. Während ich "Hallo, was ist los?", sagte, ging ich aus dem Klassenzimmer. "Akaashis Zustand hat sich verschlechtert. Ich möchte, dass du ihn dir Mal ansiehst. Und bitte... Er lebt gerade seinen Alptraum. Also mach vorsichtig", warnte mich Akira.

Im Krankenhaus angekommen ging ich zu Akaashi. Zwei Geräte hingen inzwischen an ihn. Er wollte sich los machen, als er mich sah. "Hey", sagte ich ganz ruhig. "Das ist", begann er. "Kein Traum. Ich bin hier und will dir nichts antun. Okay? Wenn du willst, setze ich mich weg oder gehe", schlug ich vor. Sofort hatte er sich beruhigt und zwickte sich in den Arm. Nach dem folgenden "Autsch" klopfte er auf den freien Platz neben sich. Zögernd setzte ich mich. Er musterte mich. "Du? Akaashi? Wie... wie fühlt es sich an, wenn man nicht weiß ob man schläft oder wach ist?", fragte ich ruhig. Ich wollte ihn nicht erschrecken. Doch anscheinend war das alles doch zu viel. "W- Warum willst du das wissen, huh? Reicht es denn nicht, dass du mir mein Leben zerstörst? Hm? Was willst du? Ich habe dich Mal geliebt, über alles. Und jetzt, da weiß ich nicht, was du bist", fauchte er. Die Worte trieben mir Tränen in die Augen. Er selber schluchzte auch auf. "Ist das Real?", fragte er mich. Ich nickte zögernd. Er griff nach dem erst besten Gegenstand. Eine Tasse mit heißem Tee. Dieser dampfte immer noch. Ohne mit der Wimper zu zucken, ließ er die Flüssigkeit über seinen Arm laufen. Er verzog dabei das Gesicht und Tränen liefen über seine Wange. "Ich bin so dumm. Ich bin Paranoid. Warum passiert das alles?", fragte er mich. Ich zuckte zusammen, als er mich das fragte. "Akaashi. Sie sollten sich etwas ausruhen. Bokuto kann später vorbei kommen", sagte Akira sanft und zog mich mit aus dem Zimmer. Sie führte mich zum Pausenraum der Ärzte und Schwestern. "Hör zu, Bokuto. Akaashi hat keine Träume mehr und auch tagsüber greifen die Medikamente sein Gehirn an. Nicht negativ. Denn dadurch werden die Träume verhindert. Er weiß, dass er nur noch in der Realität lebt. Aber davor hat er Angst. Ab jetzt kommt regelmäßig jemand vorbei um ihm zu helfen. Aber bis er seine Träume überwunden hat, kann das noch paar Tage dauern. Ich rufe dich, sobald du ohne Bedenken, wieder bei ihm sein kannst, ja? Und sich sonst halte ich dich auf den laufenden", meinte Akira. Noch nie hat mir etwas so weh getan. Akaashi war nicht mehr Akaashi. Und leider habe ich mich auch geändert. Zu sehr, geändert. Der fröhliche Bokuto mit seiner Kindlichen Seite ist zu einem ernsten Bokuto mit einer Erwachsenen Seite geworden. Und leider stimmt das viele Stutzig. Vor allem, weil ich wegen meinem Freund meine ganze Zukunft aufs Spiel setzte. "Du wolltest doch, dass ich her komme", sagte ich dann leise. Akira nickte leicht. "Ich wollte, dass du ihn siehst. Bevor du erst Mal nicht mehr her darfst", meinte sie. Ich wischte mir die Tränen weg und ging. Ich wollte nicht mehr hier her.

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Alsooo... Ich habe mir gerade die ersten 2 Kapitel durchgelesen uns mir ist aufgefallen, dass ich da eine bessere Art zu schreiben hatte. Ich bin mehr auf die Gedanken und Gefühle der Personen/Figuren eingegangen und es wurden mehr Sachen beschreiben. Ich versuche ab den nächsten Kapitel wieder mehr so zu schreiben wie beim Anfang der Story.

Außerdem wollte ich anmerken, dass ich kein Arzt bin und ich mich auch nicht mit Krankheiten und so auskenne. Daher sorry, wenn die Story so null logisch ist. Ich weiß nicht, ob man Akaashi als "verrückt" beschreiben kann, da er ja manchmal nicht klar denken kann. Ich versuche jetzt, dass Akaashi wieder zu Akaashi wird und seine "Krankheit" in den Vordergrund rutscht. Denn mich selber stört es, Akaashi als verrückt oder gestört oder so zu beschreiben.

Wie immer sorry für Rechtschreibung und für Feedback oder Wünsche bezüglich der Story bin ich offen.

Also, man liest sich.

(Schleichwerbung: Jassi_khx)

𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝𝚖𝚊𝚛𝚎  // Sad BokuAkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt