Kapitel 6

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Pov Akaashi

Ich wachte im Krankenhaus auf. Bokuto lehnte an der Wand und grinste mich an. Es war nicht dieses nette und liebe Lächeln. Es war das hinterhältige Lächeln, welches mir eine unfassbare Angst einjagte. "Du bist wach", sagte er kühl. Ich erstarrte. Ja, leider war ich wach. "Interessant zu sehen, was du alles anstellst, um mir aus dem Weg zu gehen", fügte er hinzu und löste sich von der Wand. Ich schluckte schwer. "Bokuto-san... Warum?", mehr fiel mir nicht ein. Warum war er so? Ich wollte endlich wissen, warum er mich so verarschte. "Was Warum? Wegen deinem scheiß benehmen, haben wir gegen Nekoma verloren. Weißt du, wie demütigend es war, dass du einfach... einfach eingeschlafen bist. Das du so unkonzentriert warst, dass wir alle Bälle ins Aus katapultierten?", fauchte er mich an. Tränen der Wut liefen über sein Gesicht. Ich hasste es, ihn so zu sahen. Aus 2 Gründen. 1: Ich hass es ihn weinen zu sehen. 2: Er machte mir Angst, wenn er so aufgebracht war. "Ich wollte besser werden", flüsterte ich. Er lachte ungläubig auf. "Du bist nutzlos", brachte er hervor. Es tat weh, aber der Schmerz war weit weg. Ich fühlte ihn, aber ich wusste, er war nicht da. Ich griff neben mich zu der kalten Flasche und drückte diese an mich. "Keine Gefühle? Also ein Traum?", fragte ich mich. Ich schloss die Augen. Ich wollte Schlafen, dieser Welt entfliehen.

Ich wurde wach. Im Krankenhaus. Ich sah mich um. Ich spürte die Schwere meines Körpers. ABer ich hatte Angst, dass dies doch alles nur ein Traum war und ich jeden Moment wach wurde mit der scheiß Version Bokutos. Ich griff also nach dem Wasser und schüttete es über meinen Kopf aus. Es war eiskalt und nass. Sofort stürmte jemand ins Zimmer. "Akaashi!", rief die Schwester von letztes Mal. Ich hatte ihren Namen vergessen. Hatte Sie ihn mir überhaupt gesagt? Vermutlich nicht. "Du... warum?", fragte sie deutlich verwirrt. Sie half mir aus dem Bett und beim Umziehen. Natürlich war das unangenehm, aber... Ich brauchte wohl oder übel diese Art von Hilfe. Zumindest noch. "Akaashi", hörte ich eine raue und zu tiefst verletzte Stimme. Alles in mir zog sich zusammen. Liebe? Hoffnung? Angst? Schmerz? Ich weiß es nicht, warum, aber im Endeffekt tat mir der ganze Brustkorb deswegen weh. Die Ärztin ließ mich zurück aufs Bett gleiten und ging. Bokuto setzte sich neben mich auf den Besucherstuhl. Ich zuckte zurück. Aber ich wollte diesem ganzen Chaos eine Chance geben. Dann angeblich war Bokuto nur in meinem Traum so ein Arsch. Deswegen ploppte die Frage auf: Warum tut mir das mein Unterbewusstsein an? "Akaashi... mir tut es leid", hauchte er und eine Träne bahnte sich über sein Gesicht. Und da war er. Der Bokuto, in den ich mich vor Monaten verliebt hatte. Der Bokuto, den ich kannte. "Was genau?", fragte ich nach und zögerte immer noch. "Alles. Alles, was ich dir in deinen Träume angetan habe und alles, was jemals in der Realität passiert ist", hauchte er. Und war wieder eine Träne. "Bokuto-san", hauchte ich. Meine Stimme war eher ein Krächzen. Alles sträubte sich dagegen, Bokuto zu vertrauen. Aber tief in mir wusste ich, dass das real war und daass das, der echte Bokuto war, welcher gerne Mal depremiert wurde, wenn er geblockt wurde und welcher nur durch meine Hilfe aufzumuntern war. Das hier... das war ECHT. Aber dennoch sagte mir irgendwas, dass das alles viel Komplizierter war, als man dachte. "Ich liebe dich, Akaashi. Das wollte ich dir noch unbedingt sagen und ich verstehe, dass du mich los haben willst", sagte er und ein ehrliches aber trauriges Lächeln war auf seinem Gesicht zu sehen.

"Warte! Ich... ich habe einen Vorschlag", sagte ich ernst. Bokuto hielt in der Bewegung inne. "Ich weiß nicht, was real ist und was nicht... Aber ich will dir vertrauen können. Daher wäre es nett, wenn du mit mir Zeit verbringst. Aber übertreibe es bitte nicht", sagte ich ruhig. Er lachte glücklich auf. Doch in meinen Ohren klang das so falsch. Ich zuckte zusammen, hatte Angst. "Sorry. Ich hole dich morgen ab, ja?", fragte er dann ernst. Innerlich facepalmte ich mich, weil das doch eine dumme Idee war. Aber ich nickte. Denn, wieso sollte ich jemanden vertrauen, der mir irgendwie das Leben versaut hatte?

Pov Bokuto

Ich war besser gelaunt als die Tage zuvor. Das Training schwänzte ich Mal wieder. Ich zog mir was bequemes aber hübsches an und rannte ins Krankenhaus, wo Akaashi noch etwas bleiben musste. Er hatte wenigstens die ganzen Maschienen abbekommen, so, dass er sich jetzt frei bewegen durfte. Akira kam mir entgegen. "Akaashi hatte heute nicht geträumt. Das ist... gut", sagte sie beim vorbeigehen. Ich klopfte und öffnete dann die Tür Akkashi starrte mich an. "Hallo. gut geschlafen?", fragte ich. Ich sah dieses Zögern, welches mich um den Verstand brachte. Was habe ich ihm angetetan in seinen Träumen? Obwohl Akira wusste, was Akaashi träumte, wollte und durfte sie es mir nicht sagen. "Hallo und ja. Wie sieht es bei dir aus?", antwortete er reichlich spät. "Ganz gut", sagte ich und grinste breit. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. "Gehen wir raus? Eis essen oder so?", schlug ich vor. Er stellte sich mit Abstand neben mich und nickte. Wir liefen nebeneinander her. Und obwohl er neben mir war, wirkte er weit weg. Er zuckte oft zusammen und wenn ich eine plötzliche Bewegung machte, sprang er förmlich weg von mir. Warum hatte er nur solche Angst. Zwischendurch zwickte er sich. Das fand ich persönlich immer sehr verwirrend. Immer, wenn ich dieses leise "Autsch", höre, machte ich mir Sorgen.

𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝𝚖𝚊𝚛𝚎  // Sad BokuAkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt