Kapitel 2 (Bokuto)

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Pov Kuroo

Ich öffnete zögernd die Zimmertür von Yaku und Bokuto. Yaku war bereits in der Vorlesung. Bokuto selbst lag im Bett. Die Augen geschlossen. Er schlief nicht. Er war auch nicht tot. Er versuchte nur, diesen Tag zu überleben, ohne vor Schmerzen zu sterben. Selbstmord war für ihn keine Option. Das wussten wir alle. Er selber hatte gesagt, er würde sich niemals wieder verletzten. Und wir vertrauten ihm. "Bro, steh auf. Du musst was essen", kam es zaghaft über meine Lippen. Er öffnete die Augen. Er war schwach. Ich hatte das Gefühl, er würde stetig abnehmen. Nichts mehr essen. Sein Lebenswillen verlieren. "Nein danke. Ich habe keinen Hunger", sagte er und setzte sich auf. Seine Augen waren rot und geschwollen. Man könnte meinen er habe gekifft, aber die Augen waren nicht auf diese Weise rot. Seine Augen waren gereizt und wässrig. Ich hielt ihm meine Hand hin. "Er kommt nicht zurück", sagte Bokuto und ließ sich zurück ins Kissen fallen. Seine Haare standen in alle Richtungen ab und waren erschreckend lang geworden. Es tat weh, meinen besten Freund so zu sehen. Eine kleine Hand legte sich in meine. Ich senkte meinen Kopf. Sah Kenma an. Er seufzte tief. "Nicht nur Keji kommt nicht mehr zurück, Kuroo. Sieh ihn dir an. Das einzige was ihm am Leben hält ist der Gedanke, Akaashi zu enttäuschen wenn er jetzt sterben würde", flüsterte Kitten ganz leise. Ich schloss die Augen. Die Sorge um Bokuto wuchs von Tag zu Tag mehr. Wir alle hatten keine AHnung was passiert. Bekommt er sein Leben wieder in den Griff? Oder stirbt er doch, weil er es nicht mehr aushält. "Komm, Kuroo. Lass ihn seine Zeit", hauchte Kitten noch, bevor ich aus den Raum gezogen wurde. Yaku stieß auf uns und seufzte. "Wir müssen mit Bokuto was unternehmen. Ihn Ablenken", schlug unser ehemaliger Libero vor. "Mit was? Er ist nicht er selbst", sagte Kenma. Nach Akaashis Tod hatte er sich aich verzogen. Wollte kaum etwas unternehmen. Er hatte nicht viele enge Freunde. Eigentlich gab es da nur Hinata, Akaashi und mich. Der Rest waren für ihn Bekannte und Kollegen. Doch wir haben es geschafft, dass Kenma wieder auf die Beine kam. Aber das ist auch etwas anderes. Bokuto hat die Liebe seines Lebens auf eine so grausame Art verloren. Kenma nur einen Freund. "Hallo", sagte Bokuto, der gerade von Yamamoto aus seinem Zimmer gezogen wurde. Wir alle nickten ihm knapp zu. Mit viel Überredungskunst schafften wir es, dass Bokuto etwas zu sich nahm.

"Habt ihr schon gehört? Heute Abend soll im Freizeitpar ein Feuerwerk stattfinden", sagte Yaku und starrte dabei Bokuto an. Keine Regung. Ich seufzte auf. "Komm mit, Bro. Du musst mal wieder an die frische Luft. Ich zog Bokuto mit durch die Straßen. Bis zu einem Frisör. Dort drückte ich ihn in einen Stuhl. "Bei ihm müssen die Haare gewachen und geschnitten werden. Und bitte stellt irgendwas mit der Farbe an. Die jetzige lässt ihn so blass wirken", sagte ich ernst und ließ mich in den Wartestuhl fallen. Nach einer guten Stunde stand ein neu gestylter Bokuto vor mir. Seine Haare waren nicht nach oben gegeelt. Sie waren nicht mehr zweifarbig sondern hatten nun ein dunkles Braun. Und sie warem um einiges Kürzer. "Warum?", fragte er einfach nur. "Ganz einfach, weil du es dringen nötig hattest!", lachte ich auf. Sein Mundwinkel zuckte. Auf den Weg zur Einkaufsmeile schrieb ich Akira an. Wir trafen uns in einem Laden, welcher vor wenigen Tagen neu aufgemacht hatte. Akira und ich kleideten unseren Kumpel komplett neu ein. "Ich fühle mich schlecht. Ich zahlt alles und ich stehe nur dumm rum", sagte er irgendwann und Akira und ich brachen in Gelächter aus. "Darüber mach du dir keine Sorgen", jappste sie. Auf Bokutos Gesicht zierte ein kleines Lächeln. 

Am Abend machten Yaku, Yamamoto, Kenma, Bokuto und ich uns auf den Weg zum Freizeitpark. wir fuhren die ein oder ander Achterbahn aber Bokutos Laune änderte sich nicht wirklich. Als wir dann auf einem kleinen Hügel saßen, waren wir alle ganz ruhig. Um uns herum blinkten die Fahrgeschäfte, es roch nach Süßigkeiten und ein angenehmer Wind kühlte uns. Die Musik wurde mit dem Wind mitgetragen. Dann zischte und krachte es. Über uns ergossen sich unzählige Feuerwerke. Die kleinen Splitter tanzten durch die Luft und erloschen dann. "Wunderschön", hauchte Bokuto neben mir. Ich drehte mich zu ihm. Tränen liefen über sein gesicht. Doch er lächelte. Alle sahen ihn genauso verwirrt an wie ich. "Ist das nicht lustig? Ein Feuerwerk wird gebaut um in die Luft zu schießen. Es sieht wunderschön aus, keine Frage. Aber das Feuerwerk vorbereitet um es dann zu töten. Es explodiert und ist für wenige Sekunden frei und wunderschön. Dann setzt die Schwerkraft ein und die Zeit des Feuerwerks ist wieder vorbei", erklärte er etwas umständlich. Wir starrte ihn ungläubig an. Er begann zu lachen. Das erste Mal seit Wochen lachte er. Es klang eher hysterisch, das lag vermutlich daran, dass er ewig nicht mehr gelacht hatte. Er presste seine Hand gegen sein Bauch, ließ sich ins Gras fallen und lachte. Er lachte einfach. Mein Blick ging zu Yaku, als er ebenfalls mit einstimmte. Er lachte genauso verrückt wie Bokuto. "Kuroo... die machen mir Angst", flüsterte Kitten. Und jetzt war es auch um mich geschehen. Ich lachte.

Bokuto schnappte ein paar Mal nach Luft. Wir hatten uns alle beruhigt und starrten nun in den Himmel. Über uns glitzterte der Sternenhimmel während um uns herum die Fahrgeschäfte blinkten und glitzerten. Die Musik welche vorhin in den Hintergrund gerückt war, war jetzt wider deutlich zu hören. Kenma saß an mir gekuschelt. Yaku hatte eben Yamamoto durch die Gegend gejagt, weil diese behauptet hat, Yaku wäre ein Zwerg. Tief Luftholend ließen die zwei Chaoten sich links und rechts neben Bokuto fallen. "Du kommst nicht wieder. Aber ich liebe dich, Keji", murmelte Bokuto. Dass er damit unsere gute Laune in den Dreck zog, zeigten wir nicht. Kenma versteckte sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Tränen liefen über meine Wange. Es tat weh. Bokuto konnte einem so leid tut. Er hatte Akaashi geliebt und dann, war er einfach so verstorben. Bokuto hatte die Tage gezählt, bis zum vorhergesehenen Todeszeitpunkt und dann, auf einmal, war Akaashi weg. Über eine Woche zu früh. "Wir sollten langsam nach Hause. Kuroo hat morgen früh eine wichtige Vorlesung und Kenma und Yamamoto haben ihre erste Prüfung", sagte Yaku. Yaku und ich gingen auf die Uni und Yamamoto und Kenma hingen hier oft herum. WIr nickten und gingen,

Pov Bokuto

Ich lag wach im Bett. Meine Brust fühlte sich zugeschnürt. Die Luft wollte nicht meine Lungen füllen. Das Essen wollte mich nicht sättigen. Das Licht war zu grell und die Dunkelheit zu dunkel. Die Stimmen der anderen zu weit weg und meine Seele zu zerstört. Ich stand auf, schwang mich aus dem Bett und ging zum Krankenhaus. Ich hatte immer noch den Ausweis, obwohl ich ihn hätte abgeben sollen. Ich betrat das Krankenhaus und der vertraute Geruch stieg mir in die Nase. Ich begrüßte die Dame am Empfang, meine Routine. Ich ging in die Cafeteria und futterte ein Brötchen. Dann fuhr ich nach oben in die Station, wo ich direkt Akira in die Arme lief. "Was tust du denn hier?", fragte sie überrascht. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich wollte... ich konnte", stammelte ich. Sie seufzte, legte mir einen Arm um die Schultern und brachte mich zum Pausenraum. Dort gab sie mir etwas zu trinken und beobachtete mich. "Akaashi kommt nicht mehr wieder, Bokuto. Verstehe das bitte. Du kannst nicht einfach hier auftauchen", sagte sie ernst. Ich keuchte auf. Mein Herz wurde zerissen. "Okay. Wenn du das sagst", fauchte ich und ging.

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Es kommt noch ein Kapitel, dann bin ich fertig mit der Story

(Jassi_khx)

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