Kapitel 4

494 16 3
                                    

Pov Akaashi

Ich hatte das Wochenende bei Bokuto verbracht. Wirklich geschlafen hatte ich nicht, aber besser ging es bereits. Ich wusste nicht so recht, was zwischen Bokuto und mir war. Wir hatten uns noch 2 Mal geküsst und viel gekuschelt... aber was genau wir sind, haben wir nicht geklärt. "Kommst du?", fragte Bokuto aufgedreht. Ich zog meinen Koffer hinter mir her. "Bokuto-san, beruhige dich", sagte ich monoton und er lachte erleichtert auf. "Dir geht es besser!", rief er aus. Ich ließ meinen Koffer stehen und sah ihn fragend an. Schneller als ich reagieren konnte, wurde ich hochgehoben und durch die Luft gewirbelt. Als ich wieder auf dem Boden stand, küsste er mich leidenschaftlich. Ich schob ihn von mir. Tief Luft holend. "Bokuto-san. Was ist das zwischen uns?", fragte ich. Ich spürte die Hitze in meinem Gesicht, mein kräftiges Pochen im Herz und mein unruhiger Atem. "Akaashi? Ich mag dich wirklich sehr. Ich möchte eine Beziehung mit dir", kam es aus ihm heraus. Als ich nickte, wirbelte er mich wieder durch die Luft. "Also ein Ja?", fragte er nach. "Natürlich ein Ja", kam es dann von mir. Obwohl wir bereits das Match mit dem Nekomateam hatten, fuhren wir heute dennoch zur Nekoma. Denn die Karasuno ist auch dort und so eine Chance sollten wir nicht vergeuden.

Die Fahrt über döste ich vor mich hin, aber geschlafen hatte ich nicht wirklich. Boktuo, der die ganze zeit an mich gekuschelt dagesessen hatte und geschlafen hatte, war jetzt auch wieder hellwach. Wir stiegen aus. Kuroo umarmte natürlich zu erst seinen besten Freund und sprach dann auf ihn ein. Kopfschüttelnd sah ich zu der Karasuno, die etwas weiter entfernt dastand und nicht so recht wusste, was los war. "Du siehst immer noch erschöpft aus", sagte Kenma neben mir. Erschrocken zuckte ich zusammen und er sah zu mir hoch. "Bokutoooo!", rief eine aufgedrehte Stimme. Wie so oft in letzter Zeit, reagierte mein Körper auf die hohe Stimmemfrequenz. Ich verzog leicht das Gesicht. Nachdem ich mich an die gefühlt tausend Stimmen gewöhnt hatte, gingen wir uns alle umziehen. Ich verkroch mich im Jungenwaschraum, damit niemand sehen konnte, dass ich abgenommen hatte. Als ich die Halle betrat, glitt Bokutos Blick zu mir und ein sanftes Lächeln erschien. Das jetzt fast jeder wusste, dass wir ein Paar waren, störte mich rellativ wenig.

Das Spiel gegen die Karasuno begann. Ich muss sagen, Kageyama hat sich echt gebessert. Ich habe lange keine so guten Zuspiele mehr gesehen. Man kann ihm kaum folgen und man sieht ihn kaum an, wem er zuspielen wollte. Ich versuchte ihn zu kopieren, genauso wenig um mich zu sehen, wie er es tat. Ich wollte nach Gefühl handeln und nach Intuition. Aber so gingen viele Bälle ins aus. Aber ich wurde nicht eingetauscht. Krasuno konnte beide Sätze für sich gewinnen. Wir machten eine Pause. Bokuto kam auf mich zu und schlang seine Arme um mich. Ich atmete seinen Duft ein, spürte das laute Pochen in meinem Körper und meine Atmung die bei ihm immer noch verrückt spielte. "Du hast gut gespielt", sagte er zögernd. Das ich schlecht war, wusste ich. Das konnte ich in den Augen der anderen sehen und selber wusste ich es auch. Wir haben nicht viele Punkte erreicht. "Wenn du das sagst, Bokuto-san. Dann wird das wohl so sein", murmelte ich und löste mich von ihm. Mein Körper rief nah ihm. Ich wollte zu ihm. Aber ich wollte mein Herz schützen. Als nächstes spielten wir gegen die Nekoma. Ich versuchte nicht aufzufallen und mehr zu beobachten als mich auf das Spiel zu fokussieren. Und das sorgte dafür, dass wieder ein paar Bälle im Nichts landeten. 

Nekoma hatte deutlichen Vorsprung und ihnen fehlten nur noch 2 Punkte um das Match zu gewinnen. Ich beobachtete wieder ganz genau, was die Gegner taten. Mir wurde der Ball zu gepielt, aber ich sah keinen Ausweg. Mein Kopf schien zu rauchen und ich war überfordert. Ich spielte den Ball kurzerhand unserer Nummer 3 zu. Wir wurden abgeblockt und unser Libero konnte den Ball nicht mehr bekommen. Nur noch einen Punkt. Kenma nahm den Ball in die Hände. Ein Regelerstoß. "Akaashi", sagte er ruhig und alle schienen zu uns zu sehen. "Du bist gut als Zuspieler. Ein guter Setter mit einem eigenen Talent. Also hör auf, uns zu kopieren. Du wirst nicht einfach so, so spielen können wir Kageyama oder ich. Wir können aber auch nicht das, was du kannst. Wenn du nicht bald aufhörst, deinen Körper zu belasten, wird das nicht gut enden", sagte er. Alle waren ruhig. "Wenn du das sagst, Kenma", brachte ich heraus. Mit dieser unhöflichen Antwort hatte niemand gerechnet. Ich ging zurück auf Positon und wartete. Der bekannte Pfiff ertönte und es ging weiter. Nach einem etwas längeren Ballaustausch (idk ob man das so nennt) kam der Ball zu mir. Ich sprang, wollte eine Finte machen. Aber ich spürte nicht mehr, wie meine Hand den Ball berührte. Mein Körper wurde schwer, zog mich zurück auf den Boden. Meine Beine gaben sofort nach und mit einem dumpfen Geräusch landete ich auf dem Boden. Die Schreie der anderen, waren weit weg. Und auch Bokutos Stimme war dumpf. Kenma hatte Recht. Ich schloss die Augen.

Pov Bokuto

"Er schläft", sagte ein Arzt zu mir. Seine braunen Augen verteckt hinter einer großen Nerdbrille. Seine braunen Haare mit einem leichten grau Stich standen wild vom Kopf ab und lediglich eine einfache schwarze Klammer hielt die Haare aus seinem Gesicht. Der weiße Kittel und die blaue Kleidung darunter wirkten so erdrückend. "WIe lange noch?", fragte ich zun gefühlt hundertsten mal. "Bokuto", sagte die Artschwester, die mich inzwischen schon etwas kannte. "Keine Ahnung. Aber wir werden Sie umgehend kontaktieren, wenn Ihr Kollege aufwacht", sagte der Arzt. Die Schwester sah mich mitleidig an. Ihre langen blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz hochgesteckt und ihre grün-braunen Augen musterten mich traurig. "Freund", verbesserte ich. Der Arzt räusperte sich. "Sie sollten langsam gehen. Akaashi braucht Ruhe und auch Sie sehen ziemlich fertig aus", sagte der Arzt. Also stand ich auf und ging.

Am nächsten Morgen meldete ich mich krank. Ich ging zu Akaashi. Die Schwester von gestern, Akira, kam mir entgegen. "Hallo Bokuto", sagte sie. Ich zwang mir ein Lächeln auf. "E schläft, aber du kannst gerne zu ihm. Warte, ich zeige dir, wo er liegt", meinte sie und lief vorraus. Wir betraten einen abgedunkelten Raum. Nur das Piepen der Maschiene war zu hören, sowie das Atmen von Akaashi. Mein Herz. Autsch. Er lag da. Blass. Er sah aus, wie tot. "Er... schläft?", fragte ich noch einmal zögernd nach. Sie nickte und ging dann. Ich nahm seine Hand und drückte sie sanft. "Komm schon. Wach auf. Ich will wissen, wie du dich fühlst!", flüsterte ich und eine Träne tropfte auf seine warme Hand. Bitte wach endlich auf. Aber Akaashi schlief. Und schlief und schlief. Ich war den ganzen Tag bei ihm. Ich war still und betrachtete ihn. Ab und zu sah Akira nach mir und sie hatte mir sogar ein Sandwich besorgt. "Du hast ihn deinen Freund genannt", sagte Akira. Sie verbrachte gerade ihre Pause bei mir. "Mhm", flüsterte ich. "Welche Art von Freund?", wollte sie wissen. "Wir sind in einer Beziehung. Ein Paar. WIr waren gerade Mal einen Tag offiziell zusammen", erklärte ich leise. Sie betrachtete mich und nickte dann nur. "Wir sehen uns bestimmt morgen wieder oder?", fragte sie, als sie aufstand. Ich nickte knapp.

------------------------

Uff. Kapitel 4 ist raus und so langsam wird es ernst. Und sorry das jetzt ewig nix kam aber meine Motivation hat sich komplett verabschiedet.

Und wie immer aus Prinzip:
Jassi_khx

𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝𝚖𝚊𝚛𝚎  // Sad BokuAkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt