Die Gänge der Akademie brummten nur so mit Leben und die hohen Decken warfen die Stimmen teilweise lauter zurück. Plötzlich packte ihn eine Hand an der Schulter und wirbelte ihn herum. ,,Na, was haben wir denn da?", spöttelte plötzlich jemand hinter Jason, ehe jemand ihn herumriss.
Die Haare des Jungen waren blond gefärbt, jedoch anscheinend entweder von einem Blinden oder von ihm selbst, denn seine Haare sahen aus wie ein Dalmatiner: überall ein paar Flecken blond, aber keine konstante Farbe. Seine giftgrünen Augen musterten ihn von bis unten, wanderten von seinem Gesicht zu seinem Hals, dann zu seiner Brust und den Flügeln. Jason fühlte sich mehr als unwohl, es war, als würde der Junge Ware überprüfen.
Erst jetzt fielen Jason die beiden Typen hinter dem blonden Dalmatiner auf (so hatte Jason den Jungen innerlich genannt). Sie waren breit, breiter als Jason und man sah, dass sich unter der Kleidung mehr als nur Haut und Knochen versteckten. Was sie an Muskelkraft hatten, schien ihnen jedoch an Leistung in der Rübe zu fehlen. Während der ganzen Zeit rührten sie sich nicht und schauten doof aus der Wäsche.
„Du bist also der Unglücksrabe, der sein Zimmer mit der Dämonenbrut teilen muss? Du kannst einem ja schon fast Leid tun. Aber nur fast...", meinte der Junge, griff ihn am Kragen und drückte Jason in einen unbelebten Gang, während die Sidekicks des Jungen die Blicke mit ihren Flügeln abschirmten. ,,Ich sag dir was, kleines Vögelchen: wenn du uns abends rein lässt, damit wir dieser fliegenden Ratte ein wenig Manieren beibringen können, dann kann das hier für dich eine ganz entspannte Zeit werden", raunte er Jason leise ins Ohr. Sein Atem strich Jasons Ohr entlang und jagte ihm einen Schauer über seinen Rücken.
Er hätte schwören können, dass sich der Junge über die Lippen geleckt hatte, eher ihn von sich stieß und davon stolzierte, seine beiden Extras im Schlepptau. Jason sah den dreien hinterher. Hatten die was mit Bels Verletzungen zu tun? Und warum haben die es so auf ihn abgesehen? Jason versuchte zu vernünftigen Erklärungen zu kommen, doch eine Stimme riss ihn aus den Gedanken.
,,Jason, auch schon wach?" Henry klopfte ihm auf den Rücken und zog eine noch halb schlafende, halb schnarchende Miranda am Flügel hinter sich her, die mehr nach vorne stolperte und mehrfach gegen Schüler stieß. Es war ein Wunder, dass sie noch stand und nicht schon auf dem Boden lag und schlief. Jason nickte.
,,Henry, kennst du diesen Typen?", fragte Jason und deutete mit einem Nicken auf den Jungen, der sich zu einer anderen Gruppe gesellt hatte und eine Brünette mit dunkelbraunen Flügeln und gefärbten blonden Haaren im Arm hatte. Henrys Miene wurde finster. ,,Malcom Arthurs, ein Arschloch aus dem Lexikon. Schlag es auf und du findest ein Bild von ihm. Der Typ ist ein notorischer Schläger, schubst jüngere herum und verprügelt Dämonen bis zum Koma. Leider ist sein Vater stinkreich und pumpt ordentlich Geld in die Schule, ansonsten wäre er schon lange geflogen. Seine Noten sind jedenfalls nicht der Grund, warum er noch hier ist. Wieso? Hat er dich angefasst? Wollte er was von dir?", wollte Henry wissen.
Jason klärt ihn schnell auf über das, was passiert ist. Die unglückliche Begegnung zwischen ihm und Bel ließ er jedoch bewusst aus. Henry runzelte die Stirn. „Wenn ich dir einen Tipp geben darf: halte dich von Malcom und Bel fern. Malcom ist ein Arschloch, wissen wir ja. Aber wenn er es jetzt schon auf Bel abgesehen hat, dann ist es etwas persönliches, was noch vor der Schule hier stattfand. Versuch nicht zwischen die Fronten zu geraten." Henry sah Jason direkt in die Augen, gold traf eisblau.
Jason nickte nur, denn die Augen von Henry waren wieder so kalt wie bei ihrer ersten Begegnung. Sie zeigten ganz klar, dass er keine Widerrede dulden würde. Er würde ganz bestimmt nicht auffliegen wollen, aber Malcom helfen wird er auch nicht. ,,Ach ja, Jason: du und Miranda haben gleich den ersten Block zusammen." Mit diesen Worten schob er die noch halb schlafende Miranda an Jasons Seite und drückte ihm einen Kaffeebecher in die Hand. „Wenn sie in 10 Minuten noch immer aussieht wie ein Zombie, dann gib ihr das." Mit diesen Worten ging er an den beiden vorbei und ging zu seinen Freunden, die vor einer Tür auf ihn warteten.
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Soaring Skies - Wie hoch kannst du fliegen?
Teen FictionMenschen, Engel und Dämonen: eigentlich ist ihnen der Kontakt verboten, gemeinsame Kinder erst recht. Dieser Frieden aufgrund der Trennung ist wackelig, hat jedoch immer gehalten. Bis jetzt... Jason ist ein normaler Teenager, er hat seinen Abschlus...