Kapitel 6

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Luke POV

Zusammen sitzen wir alle im Wohnzimmer unseres Hotelzimmers und schauen Fern. Naja, eigentlich nur Ashton und ich. Michael kämpft damit seine Augen offen zu halten und Calum schläft schon. „Leute ich geh zu Bett. Ich sterbe schon fast“ teilt Mike uns mit, bevor er in seinen Zimmer verschwindet. „Wollen wir auch langsam zu Bett?“ Frage ich den ältesten, da auch ich müde bin. Er stimmt mir zu. Vorsichtig nehme ich meinen besten Freund in Brautstyle auf den Arm, wodurch er seine Augen aufschlägt. „Schlaf weiter. Ich bringe dich nur schnell zu Bett“ flüster ich ihn zu, worauf er seine Augen wieder schließt. Vorsichtig lege ich ihn auf seinem Bett ab, decke ihn zu und verlasse den Raum wieder. Ashton ist dabei die ganzen Lampen aus zu schalten, weshalb ich ihn vom Türrahmen schon eine Gute Nacht wünsche.
In meinem Zimmer krabbele ich unter die Decke, schalte das Licht aus und schließe meine Augen.

Durch Geschrei werde ich wach und schaue verschlafen auf den Wecker. Es ist kurz nach vier. Ich hab gerade einmal vier Stunden geschlafen. Müde reibe ich mir den Schlaf aus den Augen, bis ich das Geschrei wieder wahrnehme. Schnell springe ich aus meinem warmen Bett und gehe den Flur entlang, wo ich auf Ashton treffe. Auch er scheint gerade wach geworden zu sein. Wir folgen den Geräuschen bis in Calum‘s Zimmer. Der dunkelhaarige liegt in seinem Bett und hat anscheinend wieder einen Alptraum. Mit aller Kraft schlägt und tritt er um sich, die Tränen laufen trotz der geschlossenen Augen. Der Bandälteste und ich schauen uns an und wissen sofort, dass wir ihn jetzt wecken werden. Vorsichtig halte ich die Handgelenke von Calum fest, damit ich keine Faust oder ähnliches abbekomme. „Cal, wach auf.“ Es dauert einige Versuche, bis er tatsächlich seine Augen aufschlägt. Ohne lange Zeit zu verschenken ziehen Ash und ich ihn in eine Gruppenumarmung. Sein Gesicht vergräbt er dabei in meiner Brust, um dort weiter zu weinen. Wieder spüre ich das Stechen in meinen Herzen, was ich nur habe, wenn ich meinen besten Freund so aufgelöst sehe.
„Willst du einen Tee?“ Fragt der Lockenkopf nachdem Calum sich ein wenig beruhigt hat. Vorsichtig nickt der Bassist und wir gehen zusammen in die Küche. Auf den Stühlen setze ich mich dicht zu meinen Freund und lege ihn meine Hand auf den Oberschenkel. Mit jeder kleinen Geste hoffe ich ihn zu zeigen, dass er bei der ganzen Situation nicht alleine ist. Wir stehen hinter ihn.
„Hier“ sagt Ash und stellt ihn eine Tasse Tee vor die Nase. Vorsichtig nippt er an dem heißen Getränk. Er ist süß wenn er es macht.
Seit mehreren Wochen ist mir nun aufgefallen, dass ich anders über Calum denke. Es hat schon begonnen bevor der Unfall geschehen ist. Kurz nach meinen 12ten Geburtstag musste ich mir eingestehen, dass ich Bisexuell bin, aber dass ich mal Gefühle für meinen Bruder entwickeln könnte hätte ich nie gedacht. Die Jungs wissen es. Ich gehe mit dem Thema relativ offen um, da ich keinen Grund sehe mich zu schämen. Liebe ist Liebe und alles was auf der Erde geschieht hat schon seine Richtigkeit auch wenn sie nicht immer schöne Ereignisse geschehen, so wie der Verlust von Calum’s Familie oder die ganzen Kriege. Es ist wirklich schockierend aber verhindern können wir es einfach nicht, ich frage mich was Gott sich dabei gedacht hat. Ich war nie Gläubig oder ähnlichen. Hin und wieder, wenn eine Person die mir nahe stand/steht mal im Krankenhaus war habe ich für mich still gebetet, aber seitdem ich mit erleben musste, wie hart das Schicksal zuschlagen kann, glaub ich schon mehr an Gott und all dem Kramm rund herum.
„Luke, kann ich nachher bei dir schlafen?“ Fragt Calum mich schüchtern, worauf ich gleich nicke. „Wollen wir uns noch ein bisschen ins Wohnzimmer setzen?“ Fragt Ash, da er weiß, dass der Dunkelhaarige noch nicht ans schlafen denkt. Zusammen begeben wir uns zu dem genannten Ort und schalten den Fernseher ein. Mein bester Freund schaut Gedankenverloren aus dem Fenster und beobachtet die Sterne. „Wo sind die Tabletten?“ Fragt er uns. „So schlimm?“ hacke ich nach, worauf er nickt. Da meine Mum Cal mit zu einer Psychologin geschliffen hat, wurden ihn Tabletten verschrieben, die er einnehmen muss, wenn er sich innerlich zu aufgewühlt fühlt. So wie nun.
Der Drummer steht auf um ihn die Pillen schnell zu holen, die er Cal mit einen Glas Wasser überreicht. Er schluckt dies und beobachtet die dunkle Nacht erneut.
„Wollen wir zu Bett?“ Frage ich nach guten 20 Minuten, worauf er nickt. Zusammen gehen wir in mein Zimmer und kuscheln uns unter meine Decke, wo ich in einen traumlosen Schlaf falle.

Save me! (Cake FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt