Kapitel 7

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Calum POV

Da ich wie immer ziemlich früh wach bin, sitze ich auf der Fensterbank unseres Wohnzimmers und schaue gedankenverloren aus dem Fenster.
Seitdem ich meine Eltern und meine Schwester verloren habe tu ich es oft. Es ist ein seltsames Gefühl zu wissen, dass ich die drei nie wieder sehen werde. Es ist wie ein Traum, jeden Tag hoffe ich, dass sie wieder durch die Tür kommen und mich umarmen. Wie gerne würde ich noch hören, wie meine Mum mich anschreit, weil ich meine Wäsche nicht weggeräumt habe, mein Dad brüllen hören, dass ich leiser sein soll oder mich von meiner Schwester voll labbern lassen. All die Dinge die mich früher genervt haben möchte ich wieder haben. Die kalte Leere in mir zerreißt mich und ich hab das Gefühl nie wieder fröhlich werden zu können.  Luke ist allerdings ein kleiner Lichtstrahl in meinen Leben. Jeden Tag aufs Neue ist er für mich da, seine Gefühle und Bedürfnisse stellt er dafür hinten an. Er ist einfach unglaublich, obwohl ich mich dann noch immer egoistisch fühle.
„Cal?“ Ich wende meinen Blick vom Fenster ab und schaue in die strahlenden blauen Augen von meinen besten Freund.
„Wie geht’s dir?“ Infomiert er sich, doch ich zucke als Antwort nur mit der Schulter. Der blonde klettert zu mir auf die große Fensterbank und legt seine Hände auf meine angewinkelten Knie. „Ash hat Frühstück gemacht.“ Sagt er. „Hab keinen Junger“ murmel ich. Besorgt schaut er mich an, bevor er aufsteht und mich in Brautstyle auf den Arm nimmt. Ohne wiederstand lasse ich mich in die Küche tragen, wo er mich auf meinen Stuhl  runter lässt. Vor mir steht schon ein Teller mit Pfannkuchen und Sirup, doch ich verspüre keinen Appetit. Ich nehme ein Bissen, doch schiebe den Teller dann von mir fern. Sofort hören die Jungs auf zu kauen. „Du musst was essen“ Kommentiert Michael. „Hab keinen Hunger.“ Murmel ich. „Was beschäftigt dich gerade?“ möchte Luke wissen. Ich Atme tief durch und beantworte seine Frage: „Meine Mum hat auch manchmal Pfannkuchen für mich gemacht. Meistens bevor wir auf Tour gegangen sind.“ Die ersten Tränen prickeln in meine Augen und natürlich ist Luke gleich da um mich zu Umarmen. Ich kann meine Trauer nicht in mir halten und beginne zu schluchzen als ob es keinen Morgen gibt. Er zieht mich fester an sich ran, als es eigentlich möglich ist und ich möchte ihn nie wieder los lassen. Was würde ich bloß ohne ihn machen?
„Calum, schau mich mal an.“ Höre ich Ash sagen, weshalb ich mich von meinen besten Freund löse und mir mit meinen Handrücken die Tränen weg wischen, doch noch immer sehe ich nur durch einen dicken Tränenschleier. Luke zieht mich auf seinen Schoß, weshalb ich mich an ihn ran lehne. Der Bandälteste hält mir allerdings unbekannte Tabletten vor die Nase. „Was ist das?“ Frage ich in einer zitternden Stimme. „Beruhigungspillen“  Zögerlich nehme ich eine davon.

Ashton POV

Calum ist wieder im Land der Träume und Luke ist gerade wieder zu uns in die Küche gekommen. Er lag eine gute halbe Stunde neben seinen schlafenden besten Freund. Es ist wirklich niedlich wie sehr er sich mit Leib und Seele hin ein steigert sich um den Neuseeländer zu kümmern, aber ich mache mir auch ein wenig Sorgen um ihn, da er schrecklich ausschaut. Die tiefen Augenringe sind nicht zu übersehen und auch so scheint er nicht mehr so zu scheinen wie vor einigen Wochen.
„Luke willst du nicht auch noch ein bisschen schlafen? Der Tag wird noch hart genug“ höre ich Michael Sagen, doch Luke lehnt ab und setzt sich auf einen Küchenstuhl. Sein Gesicht vergräbt er in seinen Händen. Sanft lege ich ihn meine Hand auf den Rücken, um ihn zu symbolisieren, das er nicht alleine ist. Weder er noch Calum.
„Ich liebe Calum, wie ein Bruder, aber ich kann nicht mehr. Das ist alles zu viel. Er lebt gar nicht mehr, er sitzt nur die Zeit auf der Erde ab. Wie anderen einen Aufenthalt im Knast. Jeden einzelnen Tag weint er sich in seinen schlaf. Ich will ihn gar nicht mehr alleine lassen, ich hab Angst um ihn. Ich traue ihn momentan alles zu. Er isst so gut wie nichts mehr, er ist so leicht geworden. Als Cal auf meinen Schoß saß, das war so anders. Am liebsten würde ich ihn den ganzen Tag bemuttern, aber ich kann einfach nicht mehr. Kaum bin ich eingeschlafen, wache ich auf, weil er einen Alptraum hat. So kann es nicht weiter gehen. Dazu kommt noch der ganze Druck von außen. Vielleicht sollten wir uns eine Band-Pause nehmen.“  Ich schaue ihn tief in die Augen und sehe seine Tränen, die er versucht zurück zu halten. „Vielleicht ist es das Beste. Wir sollten nachher nochmal mit Mike reden.“ Antworte ich darauf.

Save me! (Cake FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt