Kapitel 11

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Luke POV

„Ich gehe zu Bett." Teilt mein Freund mir mit.

„Ich komme mit, wenn es dich nicht stört." Werfe ich ein, worauf er beginnt zu lächeln.

Wir legen uns zusammen in mein Bett, schnell schlinge ich meine Arme um ihn und ziehe ihn somit dichter an mich heran. Es dauert nicht lange, bis ich einschlafe.

Wie so oft ist der schlaf mir nicht lange gegönnt. Um ehrlich zu sein weiß ich aber nicht woran es liegen könnte, da ich weder ein Zappeln noch Geschrei wahrnehme. Langsam öffne ich meine Augen und stelle fest, dass Calum nicht mehr neben mir liegt. Wiederwillig erhebe ich mich und schleiche ins Wohnzimmer, wo ich zu meinem Verwundern nicht fündig werde. Normalerweise sitzt er immer auf der Fensterbank, aber diese ist leer. Ich suche das ganze Apartment ab, doch leider ohne Erfolg. Einige Male versuche ich ihn an zu rufen, aber er geht nicht ran. Die Panik überkommt mich, weshalb ich zu Ashton ins Zimmer renne.

„ASH, wach auf!" Befehle ich ihn und renne direkt in das Zimmer von Michael um auch ihn zu wecken. Beide treffen kurz darauf im Wohnzimmer ein.

„Ich hoffe du hast einen Grund uns nachts um 4 zu wecken." Nörgelt Michael.

Ich erkläre den Beiden was geschehen ist und sofort ändern sich ihre Gesichtszüge.  Hektisch laufen wir durch unser Apartment und überlegen, wo er sein könnte.

„Ich glaub ich weiß wo er ist!" Werfe ich auf einmal ein, worauf sie mich ungeduldig anschauen. Ich antworte ihnen nicht, stattdessen ziehe ich meine Schuhe und Jacke an, greife mir den Autoschlüssel von Ashton und laufe Richtung Auto. Meine Bandkollegen rennen hinterher.

Ich halte mich während der Fahrt nicht an die Geschwindigkeitsgesetze und rase zu dem Platz, an dem wir zusammen gekommen sind. Blöderweise ist der Parkplatz etwas weiter weg, weshalb wir durch den Wald laufen müssen. Ich hoffe wir werden fündig, aber auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen, dass er sich traut alleine her zu kommen.

Doch tatsächlich sitzt jemand unter dem Baum an den wir zusammen saßen. Ich eile hin und erkenne, dass der ältere zusammengekauert dort sitzt.

„Baby?" frage ich leise in die Stille, worauf mein Freund den Kopf hebt. Anstatt mir zu antworten schluchzt er laut auf. Ich ziehe ihn in eine feste Umarmung, die er erwidert. Laut schluchzend weint er gegen meine Brust, weshalb ich ihn versuche zu Beruhigen. Unsere zwei anderen Freunde kommen zu uns, und schließen sich der Umarmung an. Zu dritt versuchen wir unseren Bassisten zu beruhigen, vergeblich. Niemals zu vor habe ich ihn so laut weinen hören. Mein Herz beginnt zu schmerzen, ich wünschte ich könnte ihn alle Last  von den Schultern  nehmen. Zu wissen dass wir Machtlos sind, macht mich fertig.

Nach einer guten halben Stunde vernehme ich gleichmäßiges Atmen wahr.

„Er ist eingeschlafen." Flüstere ich den anderen Beiden zu. Vorsichtig nehme ich ihn in Brautstyle auf den Arm und gehe Richtung Auto. Fast angekommen beginnt mein Freund zu husten und würgen, worauf er erwacht. Unsicher was ich machen soll lasse ich ihn runter. Sofort beginnt Calum sich zu übergeben. Eine Mischung aus weißer schaumartiger Pampe und Blut. Mit zittrigen Händen halte ich ihn an denn Oberarmen fest, damit er mir nicht umkippt. Glücklicherweise hört er schnell auf sich zu übergeben, bekommt aber Atemnot. Panisch ziehen wir ihn mit ins Auto, und Ashton fährt uns ins nächste Krankenhaus. Ich trage ihn in die Notaufnahme, wo sofort Ärzte angerannt kommen und ihn mit in ein Behandlungszimmer nehmen. Leider müssen wir im Wartebereich warten.

Nervös laufe ich den Gang auf und ab, meine Freunde sitzen ruhig auf den Stühlen. Noch immer zittere ich leicht, meine Handflächen sind feucht vom schweiß und meine Gedanken rasen. Was ist geschehen? Ist es etwas Ernstes? Wird er wieder Gesund? Diese und noch viele andere Fragen fliegen mir durch den Kopf und ich kann keine richtigen Gedanken fassen. Niedergeschlagen lasse ich mich auf den Stuhl zwischen Ash und Mike fallen. Beide legen mir einen Arm um die Schulter um mich zu Beruhigen. Ich bin ihnen so unendlich Dankbar. Obwohl ihre Nerven blank liegen versuchen sie mich zu beruhigen.

Die Sonne ist schon aufgegangen, als endlich ein Arzt zu uns kommt.

„Sie sind die Angehörigen von Calum Hood?" werden wir gefragt, worauf wir nicken.

„Ihr Freund hatte Glück im Unglück. Der Junge hat verschiedene Tabletten geschluckt, die sich nicht vertragen haben. Wir konnten ihn den Magen auspumpen und er wird gesundheitlich keine schwerwiegenden Folgen haben. Allerdings braucht er noch ein bisschen Ruhe und wir würden ihn gerne noch ein wenig hier behalten, nur zu Sicherheit." Klärt er uns auf.

„Können wir zu ihm?" möchte Michael wissen. Der behandelnde Arzt gibt uns die Zimmernummer und schon rennen wir hoch. Der Lockenkopf klopft an der Tür, bekommt aber keine Antwort weshalb er die Tür öffnet. Die Beiden schieben mich hinein und folgen mir. Das Zimmer ist in einen hellen blau gestrichen, die wenigen Möbel sind weiß. Aber mein Blick bleibt bei Calum kleben. Er liegt in einen Bett, seine Haut ist blass, die Haare stehen ihn in alle Himmels Richtungen und seine Augen sind nur halb offen. Zudem ist er an einigen Geräten befestigt, unteranderem ein Herzmonitor.

„Baby, wie geht's dir?" möchte ich wissen. Mein Schatz hebt seinen Blick leicht, seine Augen sind matt.

„Gut" antwortet er müde. Vorsichtig nehme ich seine kalte Hand in meine.

„Und jetzt nochmal eine ehrliche Antwort." Versuche ich mein Glück.

„Körperlich geht's einigermaßen. Ich hab bisschen Bauchschmerzen, aber die Schmerzmittel helfen und Seelisch bin ich froh, dass ihr hier seid." Murmelt er.

„Warum hast du die Tabletten genommen?" Er senkt seinen Blick.

Save me! (Cake FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt