Kapitel 8

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Calum POV

Zusammen liegen Luke und ich in seinem Bett und schauen einen Film. Ich habe meinen Kopf, wie so oft, auf seiner Brust abgelegt. Es ist bequem und ich kann seinen Herzschlag hören. Sein Herzschlag beruhigt mich. Ich könnte Stunden damit verbringen seinen Herzschlag zu zuhören. Und wenn er mir dann noch durch die Haare fasst, daran könnte ich mich gewöhnen.  Es ist wie eine Routine geworden, dass er sich um mich kümmert. Ich möchte es nicht, aber wenn ich bei ihn bin fühle ich mich wohl. Es ist einfach schön bei ihm.
„Bist du bereit?“ Fragt der Blonde mich, nachdem er auf die Uhr geschaut hat. Schwach nicke ich, obwohl ich einfach liegen bleiben möchte. Ich hab einfach keine Motivation mehr. Die vielen netten Nachrichten der Fans heitern mich zwar auf, aber am liebsten würde ich die nächsten Wochen einfach zu Hause bleiben. Ich trage meinen Haustürschlüssel immer in meiner Hosentasche und über Nacht unter meinen Kissen.

Es dauert keine zwei Stunden da stehen wir auf der Bühne und singen unsere Songs. Diese Zeit auf der Bühne lässt mich alles was passiert ist für einen kleinen Moment vergessen. Es ist einfach Atemberaubend.

„Das war wieder der Hammer“ schwärmt Michael und die anderen beiden stimmen zu. Ich setze mich ohne ein Wort zu sagen in die hinterste Reihe unseren Vans.
Vor und nach einen Konzert hat meine Mutter mich immer angerufen. Sie hat mir immer Glück gewünscht und wollte wissen, ob das Konzert gut verlief. Meine Mum war immer so fürsorglich und es hat mich oft genervt, ich wünschte ich hätte es mehr geschätzt.
Okay Thema wechseln. Ich darf nicht wieder daran denken. Ich darf nicht schon wieder weinen. Ich darf nicht mehr schwach sein. Ich muss irgendwie wieder einigermaßen normal leben können. Das geht nicht, wenn ich in meiner Trauer versinke. Auch wenn mir nur zu Mute ist, den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Mich einfach von alles und jeden verstecken. Oder am besten zurück zu meiner Familie. Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee. Einfach von irgendeiner Klippe springen. Wenige Sekunden und dann bin ich bei Ihnen. Alles hätte ein Ende. Nein! So darf ich nicht denken!
Das kann ich meinen Freunden nicht antun. Sie würden kein Verständnis haben. Zudem geben die sich so viel Mühe, mich auf zu heitern. Das kann ich nicht machen.
„Cal?“ Werde ich von Mikey aus meinen Gedanken geholt. „Mh?“ Frage ich verwirrt. „Wir sind da“ erklärt er  mir, weshalb ich schnell unseren Van verlasse.
Im unserem Hotel-Apartment lasse ich die Jungs zuerst ins Bad, damit ich mir mehr Zeit lassen kann.
Nachdem Luke fertig ist, bin ich an der Reihe. Ich nehme eine warme Dusche und wasche mir den Schweiß vom Konzert ab. Dies ist schnell getan, weshalb ich mir schon einmal eine Boxer und eine Jogginghose anziehe. Den Schrank über dem Waschbecken öffne ich um meine Zahnbürste raus zu holen, allerdings fallen mir sofort die Rasierklingen auf. Mhm, viele sagen, es hilft für einen kurzen Moment, alles zu vergessen. Vielleicht sollte ich es auch mal ausprobieren?
Nein! Das habe ich nicht nötig!
Obwohl ich mir dies versuche einzureden, greift meine Hand nach einer der Klingen. Zusammen mit dem kleinen Metallstück setze ich mich an die Heizung. Die kleine spitze Ecke setze ich an meinen Arm an. Gerade wo ich meinen ersten Schnitt ziehen möchte, fällt mir auf, dass es dort ziemlich dumm wäre. Die Jungs würden es mitbekommen. Das will ich meiden. Schnell ziehe ich meine blaue Jogginghose ein wenig runter und das Bein meiner Boxershort ein bisschen höher. Bilder von den schönen Momenten, die ich mit Mama, Papa und Mali erlebt habe laufen mir durch den Kopf. Ich greife nach dem Handtuch, welches neben mir liegt und versuche mir den Tränenschleier weg zu wischen, doch die Tränen hören nicht auf zu fließen. Ohne Richtig zu sehen, was ich tu, ziehe ich den ersten Schnitt. Ich spüre, wie das kalte Blut fließt, doch das hält mich nicht ab weiter zu machen. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Luke steht dort mit geweiteten Augen. Fuck!
„W-Warum?“ Fragt er mich geschockt. Sprachlos schaue ich durch unser Badezimmer, nur um ihn nicht ansehen zu müssen. Er ist mit Sicherheit bitter enttäuscht von mir, und ich kann ihm das nicht einmal übel nehmen. Ich habe sein Vertrauen Mistbraucht, weil ich ein Armsehliger, hilfloser Loser bin, der nichts auf die Reihe bekommt.
Mein bester Freund kniet sich vor mich hin, nimmt mir die Klinge weg und legt sie neben sich. Wieder widmet er sich zu mir und nimmt meine Hände in seine. Die Tränen in seine Augen sind deutlich zu sehen. „Tu das bitte nie, nie, nie wieder. Du bist so wunderschön, dass musst du dir mit den Narben nicht kaputt machen. Außerdem würden deine Eltern das nicht wollen. Weder deine Eltern, noch Ashton, Michael, die Fans oder ich. Du bist so eine tolle Person.“ Murmelt er mir zu und nimmt mein Gesicht in seinen Händen. Bevor ich überhaupt realisiere was passiert, spüre ich seine Lippen auf meinen.

Save me! (Cake FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt