Kapitel 18

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Wie in einer Schock starre stand ich nun da, ich weiß nicht ob Sekunden oder Minuten vergangen waren, als die Kerle an mir rüttelten.
„Hey Lina?! Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen" versuchte Raban mich aus dem Schock zu holen.
Ich bekam kein Wort raus, ich schluckte den riesen Kloß herunter, der sich in meinen Hals befand.
Das einzige was ich konnte, war es auf mein, am Boden liegenden, Handy zu zeigen.
Im Augenwinkel konnte ich nur noch wahrnehmen, dass Vanessa mein Handy aufhob und auf den Bildschirm schaute.
Sarah hatte auf Instagram ein Foto von sich und Markus hochgeladen, welche sich am küssen waren.
Meine Brust zog sich zusammen und es fühlte sich an, als würde mein Herz aussetzen aber doch dreifach so schnell schlagen wie normal.
Meine Augen füllten sich mit Tränen, trotz aller Versuche konnte ich diese nicht unterdrücken und so flossen mehrere Tränen über meine Wange.

„Markus hat eine Freundin!" hörte ich Joschka freudig rufen.
Die anderen nickten und freuten sich für ihren Freund.

„Hört auf!" hörte ich Vanessa mit ernster Miene sagen „Lina liebt Markus, merkt ihr das nicht?! Ihr tut ihr mit eurer Freude gerade weh! Natürlich ist das schön, wenn Markus glücklich ist und vielleicht ist er dann nicht mehr so ein Arsch aber denkt an Lina!" fuhr sie fort.
Das Lächeln verstummte auf den Gesichtern der Kerle. Sie sahen mich an und merkten, wie sehr mir dieses Foto wehtat.

An ihren Blicken konnte ich sehen, wie leid es ihnen tat und sie schwiegen.

Den restlichen Abend, gaben sie sich mühe mich auf andere Gedanken zu bringen.
Erfolgreich.

Das Handy lag ich zur Seite und versuchte das Bild aus meinen Gedanken zu verbannen.
Ich fühlte mich wohl in ihrer Mitte und hatte das Gefühl, dass mich mit ihnen was verband – Freundschaft.

Ich fühlte mich in ihrer Anwesenheit nicht als die kleine Schwester von Manuel, sondern als Lina – eine Freundin der Kerle.

Gemeinsam schauten wir bis 23 Uhr verschiedene Filme, aßen Pizza.
Wir lachten viel und aus ganzem Herzen, doch trotzdem war dieser Schmerz immer Anwesend.

Ich freute mich für beide, wirklich. Sarah wusste nicht, dass Markus seit Jahren mein Schwarm ist. Vielleicht hätte sie dann Rücksicht genommen, vielleicht auch nicht?
Ich will ihr nichts böses unterstellen aber in vielen Dingen war sie unberechenbar.

Spät am Abend brachte mich Maxi nach Hause, zog mich noch in eine feste Umarmung bevor er flüsterte „Alles wird Gut, solange du wild bist!"
„Gefährlich und wild!" stimmte ich mit ein und verschwand ins Haus.

Die Wilden Kerle - ein Geheimnis wird gelüftetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt