Die Wilden Kerle - ein Geheimnis wird gelüftet

Kapitel 16

POV Maxi

Ich schaute hinüber zu Markus, mein bester Freund, seit dem ich ihn hier das erste Mal kennenlernte.
Wir hatten viele Gemeinsamkeiten und doch waren wir so unterschiedlich.
Ich sprach offen über meine Gefühle, er war dafür eher verschlossen.
Wenn ich ruhig blieb, flippte Markus meist aus.
Ich sprach über mein Privatleben, er jedoch nicht.
Schulisch war ich etwas über den Durchschnitt, doch Markus war der Streber.
Ich hasste Alkohol, er dafür liebte es.
Aber dafür liebten wir es beide Fußball zu spielen oder Zocken auf der Playstation.
Wir liebten Horrorfilme, keiner war uns gruselig genug.
Wir verbrachten viel Zeit zu zweit, doch ich merkte, dass er sich veränderte.
Ob ihn etwas belastet oder ob er einfach ‚Erwachsen' wird wusste ich nicht.
Wie Denniz früher sagte, er war der coolste von allen.

Keiner spielte mehr weiter und warteten auf Markus, doch er schien es nichtmal bemerkt zu haben.
Als ich auf ihn zu ging, bemerkte er mich immer noch nicht, bis ich ihm an die Schulter tippte.
„mhm?" brummte er bloß und packte sein Handy weg. Erst da bemerkte er wie ihn alle wartend anschauten.
„warum kommst erst jetzt? Das Training läuft seit einer Stunde" sagte ich mit ruhiger Stimme.
„Ging nicht schneller" antwortete er und stieg vom Motorrad ab und zog sich seine Torwarthandschuhe an.

„Was war denn?" zog ich neugierig eine Augenbraue hoch, doch er zischte bloß „Das ist doch egal, ich bin da und gut ist!"
Ohne ein weiteres Wort ging er in seinen Kasten und wartete auf den neuen Anpfiff.

Heute war anscheinend kein guter Tag für ihn, er hielt keinen einzigen Ball und jedes Mal wurde er wütender.
„Markus, pass doch mal auf!" schrie Leon.

Markus kniete auf dem Boden und haute mit seiner Faust drauf und sprang danach wieder auf.
Mehrere Minuten ging es so weiter und Markus hatte die Schnauze voll.
„Dampfender Teufelsdreck!" schrie er und zog dabei seine Handschuhe aus und schmiss diese auf den Boden.
Genervt ließ er sich auf die Tribüne fallen und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Wasserflasche. Wir taten es ihm gleich und legten eine Trinkpause ein.
Es herrschte eine unangenehme Stille, welche Juli unterbrach „Kreuzkackendes Kümmerhuhn, Markus was stimmt mit dir heute nicht?!" es klang wahrscheinlich gemeiner als es sein sollte, denn alle schauten ihn geschockt an keine wusste genau was jetzt hier los ist.
Markus schaute schnaufend auf dem Boden und stand dann auf und ohne etwas zu sagen ging er zu seiner Maschine, wo er sich raufschwang.
„MARKUS!" schrie nun auch Vanessa. „Lasst mich doch einfach in Ruhe, da kommt man einmal ausversehen zu spät und hab ein scheiß Tag im Tor und dann wird man direkt so angekeift, ich hab kein Bock drauf, ich bin weg" schnauzte er uns an und fuhr somit auch schon los.