Lie - eine Lüge viele Dramen (Jikook)

8

Jimin:
Als ich aufwache geht es mir ziemlich beschissen. Mein Kopf dröhnt und meine Augen bekomme ich kaum auf. Sofort muss ich an gestern denken und mir wird direkt übel. Wie kann ich mein Verhalten nur logisch erklären, ohne dass mein eh schon sehr instabiles Kartenhaus in sich zusammenbricht.

Was meine Laune aber hebt, ist die Person neben mir. Scheinbar war Kookie die ganze Zeit bei mir und hat meine Hand gehalten.
Doch von dieser löse ich mich, weil mein Hals schrecklich trocken ist und ich frische Luft brauche.
Mit neuen Klamotten bewaffnet ist mein erster Stopp das Badezimmer. Im Spiegel sehe ich dann auch den Grund, weshalb ich die Augen kaum offen halten kann. Mein Gesicht und besonders meine Augen sind durch das Weinen richtig aufgequollen. So sehe ich aus wie ein Blobbfisch und seufze deswegen.
Wie gut, dass ich mir direkt wieder einen Hoodie gegriffen habe, da kann ich das Elend mit der Kapuze zumindest ein wenig verdecken.
In der Küche trinke ich erst einmal ein großes Glas Wasser und fülle es mir noch ein zweites Mal.
Der Uhr über dem Herd nach, ist es grade mal 5:30 Uhr weshalb ich mir eine Decke schnappe und es mir auf der Terrasse gemütlich mache. Wenn der Nebel noch verschwindet, kann ich vielleicht den Sonnenaufgang miterleben.
Die frische Luft tut mir gut und hilft meine Gedanken zu sortieren.

Ich bin schwanger!

Und nun?

Zu allererst sollte ich mich um einen Arzttermin kümmern. Denn meine Sorge um das völlig ungeplante Würmchen wächst immer weiter. Es ist mir selber schon unheimlich, dass ich mich so schnell an den Gedanken schwanger zu sein abgefunden habe. Es aber dennoch nicht realisieren kann. Einzig das schlechte Gewissen wegen meiner .... unserer Verfassung plagt mich.
Seit ich hier sitze streichele ich schon die ganze Zeit über meinen Bauch. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir das Bauch streicheln schon vorher angewöhnt. Ob es daran liegt, dass das auch gegen Verdauungsproblemen hilft, oder ob ich es vielleicht doch irgendwie unterbewusst wusste, weiß ich nicht.

Viel zu früh höre ich hinter mir jemanden im Haus rumlaufen. Als dieser jemand die Schiebetür zur Terrasse öffnet, fluffe ich meinen Decke etwas auf, damit der Bauch nicht mehr zu sehen ist. Jedoch verharrt eine Hand unter der Decke auf diesem.
Durch meine Kapuze sehe ich nicht viel von der Person. Weder er noch ich sagen etwas. Jedoch setzt er sich dicht neben mich. Als ich Anstalten mach meinen Kopf an seine Schulter zu lehnen. Hebt er den Arm um ihn um mich zu legen.
„Es tut mir so leid," sagt Junkook kaum hörbar und platziert einen Kuss auf meine Kapuze.
„Mir auch," krächze ich mehr als ich rede und muss mich direkt räuspern.

Eigentlich bedarf es keiner weiteren Worte doch ich merke, dass er sich erklären will.
„Ich war so überfordert damit. Schon allein damit, dass ich schwul sein könnte hat mich sehr beschäftigt. Und dann auf einmal bin ich es doch nicht, obwohl ich es akzeptiert habe. Ich finde es auch ehrlich gesagt, ziemlich gruselig aber auch beeindruckend, dass wir all die Jahre nichts mitbekommen haben."
Ich nicke nur und kuschle mich noch etwas mehr an ihn.

Ich bin sooo froh, dass ich Kookie wieder bei mir habe. Ich hoffe sehr, dass er auch den nächsten Schock schnell verarbeiten kann. Aber damit warte Ich noch, bis ich weiß ob alles in Ordnung ist.

Wir genießen noch ein wenig du Ruhe ehe ich mich rege um auf die Uhr zu sehen.
Es ist mittlerweile 7:30 Uhr, weshalb ich auch aufstehe. „Ich muss nochmal weg," sage ich leise und beuge mich runter um Kookie einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben. „Aber wohin?" fragt er mit seinen unschuldigen Kulleraugen, als würde ich ihm grade seinen Lolli wegnehmen.
Ich lächele leicht bei dem Anblick. „Das erzähl ich dir, wenn ich wieder da bin."

Mit pochendem Herzen stehe ich vor dem Praxishaus mit verschiedensten Fachärzten. Das habe ich mir damals ausgesucht, weil man hier nicht so schnell sieht zu welcher Praxis man geht. Ansonsten gäbe es viel schneller unangenehme Fragen, was ich denn bei einem Gynäkologen wolle, falls ich gesehen werde.