39 Cate

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Nachdem ich heute Morgen aufgewacht bin und die andere Hälfte meines Betts kalt und leer gewesen ist, habe ich mich in meinem Zimmer verschanzt und von der Außenwelt abgeschottet.

Die Haustürklingel lässt mich zusammenzucken, ich springe auf und haste die Treppen hinunter. Wie spät ist es? Vielleicht zehn? Ich reiße die Tür auf und erblicke Lio.

Als sich unsre Blicke treffen, scheint die Zeit einen Moment lang stehen zu bleiben. Fragen, unendlich viele Fragen schießen mir durch den Kopf.

"Hi", murmelt er leise und tritt ein.

"Hi", entgegne ich stimmlos und sehe zu ihm hoch. "Du warst heute Morgen einfach weg."

Angespannt fährt er sich durchs Haar. "Ich ... ich musste nach Hause. Meine Eltern wären sonst ausgerastet."

Ich nicke und versuche, dass es verständnisvoll aussieht. Ist es aber nicht. "Wieso kommst du her?", frage ich und lotse ihn in die Küche.

"Nun ja ..." Dann kommt er also wirklich mit einem Grund. "Meine Großtante kommt morgen zu Besuch und mein Vater will, dass du beim Abendessen dabei bist. Würdest du ..."

"Ja, ich würde gerne kommen", falle ich ihm ins Wort und er lächelt. Erleichtert? Ich glaube schon.

"Würdest du dir von mir ein Kleid kaufen lassen?"

Die Frage kommt ziemlich direkt und ich erstarre kurz, bevor ich die Stirn runzle und ihn ansehe. "Ein Kleid? Ich habe genug Kleider, Lio."

"Wie viele hast du denn?"

Ich schnaube. "Vier. Und das sind definitiv genug."

Lio verdreht die Augen. "Wieso wusste ich, dass diese Antwort kommen würde?", murmelt er.

"Du hast auch nicht zwanzig verschiedene Anzüge, also führ dich nicht so auf!", entgegne ich und verschränke die Arme.

"Doch, ich habe sicher zwanzig verschiedene Anzüge."

Wieder schnaube ich. "Wer's glaubt."

"Ich glaube es." Seine Augen glitzern belustigt und ... gierig. "Komm schon, Cate. Bitte."

Genervt verdrehe ich die Augen. "Gut, dann gehen wir eben einkaufen." Von der Kommode im Flur nehme ich meinen Geldbeutel und gehe zur Tür. "Kommst du? Ich will nicht den ganzen Tag damit verplempern."

Er grinst, doch das Grinsen verschwindet, als er den Geldbeutel in meiner Hand sieht. "Den kannst du zu Hause lassen."

Ich schüttle den Kopf. "Das Kleid ist dann für mich, nicht für dich. Also zahle ich, nicht du."

Lio schnaubt. "Lass den Geldbeutel da, Cate."

"Nein."

"Doch."

"Nein."

"Doch."

"Nein."

Plötzlich packt er mich und wirft mich über seine Schulter. Vor Schreck lasse ich meinen Geldbeutel fallen. "Hey, das ist nicht fair!"

Ich kann sein triumphierendes Lächeln förmlich sehen.

"So bin ich eben. Unfair und gemein", meint er lachend, dann reißt er die Haustür auf, tritt mit mir auf seiner Schulter nach draußen und lässt sie hinter sich zuknallen. 


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Cate und Lio gehen einkaufen. Ob das gutgehen kann? 

Fortsetzung folgt ... <3 

Cate und Lio - Mädchen kämpfen, Prinzen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt