Als ich meine Augen öffne, blinzle ich, um mich an das Licht zu gewöhnen.
"Cate." Lio schwebt über meinem Kopf, der schmerzhaft brummt und streicht mir über die Wange. "Geht es dir gut?"
Ich schüttle den Kopf und schließe die Augen wieder. Der kann mich mal. Mir geht es ganz und gar nicht gut.
"Hey, wach auf." Er nimmt meine Hand und drückt sie erst sanft, dann immer kräftiger, bis er mir das Blut abgedrückt hat und sie ganz blass wird.
"Ich bin doch wach", brumme ich und setze mich langsam auf.
"Cate." Erik. Mit schiefem Grinsen setzt er sich neben mich und sieht mich besorgt an. „Alles gut?"
Nicht noch einer, der mich das fragt. Ist die Antwort denn nicht offensichtlich? "Immer noch nicht, nein."
"Aus welchem Glas hat sie getrunken?" Diese Stimme kenne ich. Sie gehört zu Edgar.
"Aus dem hier", meint Lio und zeigt auf eines der beiden Gläser.
Edgar runzelt die Stirn. "Du hast aus Lio's Glas getrunken, Cate?"
Gleichgültig zucke ich mit den Schultern. "Ich habe das erst beste genommen." Können nicht endlich alle verschwinden? Mein Kopf tut scheiße weh, vor meinen Augen dreht sich alles und meine Knochen schmerzen.
"Jemand muss in dein Glas K.O-Tropfen gegeben haben, Lio", meint Edgar verwundert.
"Wieso erstaunt dich das?", schaltet sich Erik ein, der immer noch neben mir sitzt.
"Noch nie zuvor hatte ich solch einen Vorfall in meiner Kneipe", murmelt er und betrachtet das Glas genauer.
"Vielleicht ist es besser, wenn ich Cate nach Hause bringe", sagt Lio und hilft mir auf.
Erik lacht. "Du? Du willst sie nach Hause bringen?"
"Ja, ein Problem damit?", schreit Lio ihn an.
"Ja und zwar ein gewaltiges", brüllt Erik zurück.
Oh Jungs ... "Ich gehe allein nach Hause", beschließe ich, stehe auf und gehe zur Tür. Ich drücke die Klinke herunter und falle zu Boden. Wie ich meinen Kreislauf hasse ...
"Cate." Lio rennt auf mich zu, hilft mir auf und lädt mich auf seine Arme. Unter normalen Umständen hätte ich protestiert, doch im Moment bin ich einfach zu schwach, um mich zu wehren.
"Ruh dich aus, Kindlein", ruft Edgar mir noch hinterher, dann lässt Lio die Tür hinter sich zuknallen und tritt auf die Straße.
"Irgendwie sind wir vom Pech verfolgt, was Dates angeht", murmelt er und grinst breit. "Erst werden wir von Paparazzi gefilmt, dann kippt dir jemand K.O-Tropfen ins Glas."
"Nein, nicht mir wurden die K.O-Tropfen ins Glas gekippt, sondern dir", entgegne ich und winde mich ein wenig in seinen Armen.
"Halt jetzt still und lass dich von mir tragen. Du bist schon schwer genug, mach dich nicht noch schwerer als du eigentlich bist."
Ich verdrehe die Augen. "Genau das ist es, was Frauen gerne hören, Prinz Lionel. Wetten, dass du es so niemals schaffen wirst, mich weiter als bis zu der Ampel dort drüben zu tragen?"
Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich, wie er grinst. Oh, oh, was kommt jetzt? "Du hast recht. Vielleicht sollte ich dich anders tragen." Kurz setzt er mich auf dem Boden ab, dann wirft er mich über seine Schulter.
"Lass mich sofort runter."
Er schüttelt den Kopf. "Nein. Und jetzt sei still."
Genervt schnaube ich. "Aber ..."
DU LIEST GERADE
Cate und Lio - Mädchen kämpfen, Prinzen nicht
RomansaCatelynn ist die Tochter des Soldatenausbilders für die königliche Armee. Und so ist es auch kein Wunder, dass ihr Leben nur aus Training, Training und nochmals Training besteht. Bis eines Tages ein schüchtern lächelnder, attraktiver junger Mann im...