Kapitel 12: Goldenes Licht

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Es vergingen drei Wochen und Legolas fragte sich an jedem Tag, womit er Estel nur verdient hatte. Der Mann war die ganze Zeit an seiner Seite und es gab so viele Momente, wo der Elb die passierten Dinge vollkommen vergaß.

Estel wurde im Bogenschießen noch besser, da Legolas ihn noch einige Male unterrichtet hatte und selbst Elrond war unheimlich stolz auf das Geschick seines Sohnes beim Kämpfen. Normalerweise würde man womöglich sagen, dass Elben die besseren Krieger sind, doch Estel überragte sogar die Fähigkeiten von Elladan und Elrohir, die schon seit hunderten von Jahren trainierten.

Mittlerweile war es fast Abend und Legolas und Aragorn liefen noch durch den Wald. Die Sonne stand schon tief am Himmel, nur noch wenige Stunden würde es hell sein, aber trotzdem war es noch angenehm warm.

„Die Sonne geht bald unter, aber bis dahin haben wir noch etwas Zeit. Wollen wir zum See gehen?", fragte Estel und blickte auf die Wegabzweigung, die sie dafür nehmen müssten. Weit waren sie nicht von dem zauberhaften Ort entfernt.

Legolas schaute mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu ihm. Er nickte und sie gingen schließlich den versteckten Pfad hinter ein paar Büschen entlang.

Die Luft wurde von den warmen Strahlen der Sonne erhellt, die golden durch die Baumkronen fielen. Das melodische Zwitschern der Vögel lag in ihren Ohren und kleine Glühwürmchen flogen dicht über den Büschen am Wegesrand.

Im kristallklaren Wasser des Sees, an dem sie nun angekommen waren, spiegelte sich das Abendlicht und hinterließ ein wunderschönes Farbspiel auf der Oberfläche, die durch einen sanften Wind leicht gekräuselt war.

Die sattgrünen Blätter der Bäume wogen sich in der seichten Brise, was sie beruhigend rascheln ließ, neben dem leisen Plätschern des kleinen Wasserfalls.

Die beiden setzten sich erst etwas an das Ufer, bis Legolas schließlich aufstand und mit seinen Fingern das Wasser durchstreifte. Es war angenehm warm.

Er drehte sich mit einem Grinsen auf dem Gesicht zu Estel um, der direkt erkannte, was der Elb vorhatte. Der Mann erhob sich vom Boden und testete ebenfalls die Temperatur des Wassers.

Sie legten ihre Klamotten dann am Ufer auf einen kleinen Felsen, damit sie trocken blieben und gingen in den warmen See.

Legolas fuhr mit seinen Händen über die Wasseroberfläche, was kleine Wellen erzeugte, die sich von ihm wegbewegten. In ihnen spielgelte sich das Licht in seinen goldenen Farbtönen wieder, während die Sonnenstrahlen die Gesichter der beiden Liebenden kitzelten.

„Dieser Ort fasziniert mich jedes Mal auf das Neue", gab Estel erstaunt von sich, während er den Elben beobachtete, der sich anmutig durch das Wasser bewegte. Die untergehende Sonne hüllte seine sonst fast mondbleiche Haut in einen warmen Ton und sein Haar wirkte noch goldener als sonst.

Er ging auf Legolas zu und umarmte ihn sanft von hinten. Der Prinz lehnte sich gegen ihn und entspannte sich in den starken Armen, die sich um seine Taille schlossen.

Er hob seine Hand und legte sie an die bärtige Wange des Mannes, wo er sanfte Liebkosungen hinterließ und das Gefühl der weichen Stoppeln unter seinen Fingern genoss.

Dann drehte sich der Elb in der Umarmung um und blickte in Estels leuchtende graue Augen, so hell wie der Mond, die ihn liebevoll ansahen.

Schließlich beugte sich der Mann vor und zog Legolas in einen zarten Kuss. Er hielt ihn weiter an der Taille nah an sich, während der Prinz sein Finger in dem kastanienbraunen Haar seines Geliebten verwickelte.

Feuchte Wassertropfen glitten über die Haut ihrer nackten Oberkörper und hinterließen ein Gefühl, was den Effekt den ihre Berührungen hatten, nur noch verstärkte.

Licht meines Lebens | Aralas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt