20.August 2011

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Akaashi POV

Ich sehe zu Tsukishima rüber, welcher mit einem aufgestellten Bein auf dem Liegestuhl sitzt. Es scheint ihm gutzugehen. Das merke ich, weil er mehr lacht als sonst. Tsukishima gehörte sonst nicht zu den Menschen, die viel lachten und selbst ein Lächeln ist eher eine Seltenheit bei diesem, doch scheint es ihm zu erfreuen, dass wir beide hier sind.

Auch ich genieße es. Der Wind, der meine Haare leicht flattern lässt und auch der Sand, welcher immer noch zwischen meinen Füßen sitzt, lässt mich breit grinsen. So ein Urlaub unter Freunden hatte wirklich etwas Entspanntes.

Mein Blick schweift wieder auf das Meer hinaus und folgt dem von Kei, würde ich es nicht besser wissen, würde ich denken das dieser nachdenklich und besorgt aussieht. Doch wir beide genießen einfach nur unseren Urlaub und diesen Moment.

Wir waren heute am Nachmittag gemeinsam Schnorcheln gewesen, es war wirklich fasziniert gewesen. Das Wasser ist hier so klar, dass man bis auf den Grund schauen konnte. Wenn man bedenkt, dass wir Menschen nur etwa um die 5 Prozent der Meere erforscht haben, finde ich es umso interessanter ein kleiner Teil davon sein zu können, der bei Erkundungstour geht. Anfangs hatten wir unsere Startschwierigkeiten gehabt, denn es ist schon etwas ganz anders, wenn man mit einer Maske und einem Schnorchel unterwegs war, doch nach einer Weile hatten wir uns anfängliche Scheu verloren und schauten wie gebannt auf diese neue, unbekannte Welt unter uns.

Es gibt doch die unterschiedlichsten Fische, in den unterschiedlichsten Farben und Formen, aber auch die Pflanzen unter dem Wasser und das ganze Ökosystem zog mich in den Bann. Diese Welt wirkte noch so unberührt.

Dort gab es keine Wolkenkratzer oder Straßen, es wirkte friedlich.

Die Fische schwammen in Schwärmen an uns vorbei, die Korallen und kleinen Riffe gaben diesen Schutz. Und wenn man genauer in die kleinen Spalten sah, erkannte man viele kleine Lebewesen, welche sich den Schutz gesucht hatten. Manche Fische waren aber auch mutiger gewesen und kamen direkt auf uns zu, wenn man die Hand ausstreckte, konnte man diese auch streicheln, ihnen schien das alles nichts auszumachen. Sie ignorierten uns und wirkten glücklich.

Das Meer ist eine wirkliche zauberhafte Welt und vielleicht ist es gut so, dass wir Menschen nur einen so kleinen Teil von ihr kennen, sonst würden wir auch hier uns in die Natur einmischen und diesen ihren Lebensraum vernichten.

Das Unbekannte hatte schon immer einen gewissen Reiz auf die Menschen gehabt, doch vielleicht sollte uns das Wasser auch das Fürchten lehren, weil wir definitiv hier im Nachteil waren. Denn ohne Sauerstoff konnten wir nicht lange überleben.

„Wir sollten unbedingt nächstes Jahr noch mal wiederkommen", höre ich Tsukishima sagen, welcher sich gerade die Sonnenbrille von der Nase nimmt und zu mir rüberschaut.

„Ja. Dann können wir mal über das Tauchen nachdenken", meine ich „Lass uns ins Wasser gehen."

Euphorisch ergreife ich die Hand meines besten Freundes, um ihn von seiner Liege hochzuziehen. Der blonde löst sich aus meinem Griff, läuft auf das Wasser zu und lässt sich in das kühle Nass fallen. Er taucht unter und ich sehe, wie er sich in den Weiten der Wellen aufzulösen scheint. Kei schwimmt unter Wasser auf mich zu und kreist um mich. Bestimmt denkt dieser nicht daran, dass ich genausten sehen kann, wo er sich befindet. Gerade als ich einen Angriff auf diesen plane, springt Tsukishima auf und wir beide liefern uns eine kleine Wasserschlacht, wobei wir beide eine große Menge Wasser trinken. Hustend und lachend schauen wir uns an.

„Ja, das sollten wir auf jeden Fall wiederholen!"

Ich gehe langsam aus der Welt heraus in eine Landschaft jenseits aller Ferne, und was ich war und bin und was ich bleibe, geht mit mir ohne Ungeduld und Eile in ein bisher noch nicht betretenes Land.

Hans Sahl

Der Mond, die Offenbarung & das SterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt