17.März

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Akiteru POV

Der Zustand von Kei hat sich in den letzten Tagen dramatisch verschlechtert. Er hat eine Lungenentzündung bekommen. Wir sitzen neben ihm und er schläft, zumindest macht es den Anschein.

Denn nur das gleichmäßige Geräusch seines EKGs erinnert daran, dass sein Herz noch schlägt, zwar schwach, aber es schlägt.

Gestern Nachmittag hatte ich noch zu ihm gesagt, dass ich morgen wiederkommen würden, weil wir beide noch reden wollten. Und nun scheint es so, als würde dieses Gespräch einfach nicht mehr stattfinden können.

Jetzt liegt er auf Intensivstation.

Ich habe Angst um ihn. Uns allen war es bewusst, dass dieser Tag eines Tages kommen würde, aber doch nicht so bald. Bitte, egal wer diese Bitte erhört, lass meinen kleinen Bruder nicht sterben.

Leukämie im Endstadium, ich will es nicht wahrhaben, bitte nicht.

Er hat doch gerade erst jemanden gefunden, der ihn bindungslos liebt und um ihn weint.

Eine einfache Lungenentzündung bringt ihn dazu in Lebensgefahr zu schweben. Das ist doch alles nicht gerecht.

Kei hat starke Fieberträume, Kuroo hält seine Hand und es wirkt so, als würde er versuchen sich an ihn zu klammern. Sie hatten doch nie wirklich die Chance sich richtig kennenzulernen, zu lieben und füreinander da zu sein.

„Du schaffst das", höre ich Akaashi sagen, welcher gerade eingekommen ist, weshalb Kuroo aus dem Zimmer geht. Noch auf dem Flur bricht er in sich zusammen.

Ich habe Angst um ihn, weil ich nicht weiß, ob er noch einmal wach werden würde. Die Antibiotika schlagen nicht mehr an, sein Immunsystem ist am Boden.

Angst.

Panik.

Ich bete so sehr, dass er es schafft.

So viele Dinge will ich ihm noch sagen, ihm mit auf seine Reise geben.

Auch wenn ich weiß, dass wir ihn so oder so verlieren werden, ihn loslassen müssen, aber ich kann das nicht. Der Tag wird kommen, aber nicht heute.

Wir wissen alle das er bereit dazu ist zu sterben, er hat es akzeptiert und ich sehe, wie er leidet. Es ist nicht fair ihn so zu sehen.

„Ich will ihn nicht verlieren", murmelt Akaashi und schickt ein Stoßgebet in den Himmel. „Ich möchte nicht, dass er geht. Ich konnte mich noch nicht richtig verabschieden."

Ich habe das Gefühl meinem kleinen Bruder noch nicht einmal gesagt zu haben, wie wertvoll er für mich ist und wie unendlich ich ihn liebe. Und wenn er nicht mehr aufwachen wird, dann werde ich die Gelegenheit auch nicht mehr bekommen.

Er hatte doch noch so viel vor, er hatte Pläne.

Soll das nun schon das Ende sein?

Vielleicht hat er noch eine Sekunde, oder noch einige Tage, aber egal wie viel es sein wird.

Bitte geh nicht schon, Kei.

Ich brauche dich, kleiner Bruder.

Der Mond, die Offenbarung & das SterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt