07.Februar 2012

33 8 0
                                    

Tsukishima POV

Ich habe kaum ein Auge die Nacht zubekommen.

Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt so naiv bin, und glaube es würde besser werden. Das ist doch Quatsch, es wird eben nicht mehr besser werden, sondern nur noch schlimmer.

Immer wieder habe ich darüber nachgedacht, warum es gerade mich so hart im Leben getroffen hatte. Meine Hoffnung nach 10 Jahren, ein normales Leben zu führen ist schneller als eine Seifenblase zerplatzt.

Niemand sollte Krebs bekommen auf dieser Welt, denn dieses unbekannte Wesen in einem frisst einen von innen heraus auf, es zerrt an den Kräften und lässt dich immer schwächer werden.

Ich habe das Gefühl als müsste ich eine riesige Mauer überwinden, jeden Tag aufs Neue.

Doch auch wenn ich keine Hoffnungen darauf habe, jemals wieder gesund zu werden, so fühle ich mich nicht einsam.

Der Krebs nimmt mir zwar alles weg, zeigt mir, aber, auch, dass ich eine Spur hinterlassen muss und von Liebe umgeben bin.

Meine Familie und meine Freunde stehen hinter mir und auch das Team.

Dieses Gefühl gefällt mir!

Durch den Blutkrebs entstehen öfters blaue Flecken auf meiner Haut, weshalb ich froh bin, dass unsere Uniform langärmelig ist. Ansonsten würden mich andere darauf ansprechen und im schlimmsten Fall würden sie denken, dass man mir diese gewaltsam zugefügt hat.

Ich beuge mich im Badezimmer über die Toilette und kotze Magensäure. Dadurch, dass ich noch nichts gegessen habe, ist nichts weiter drin, was herauskönnte. Trotzdem habe ich Bauchschmerzen, solche Schmerzen, dass man denken könnte, man habe sich überfressen. Gestern nach der Schule hatte ich nichts mehr herunterbekommen, direkt nach zwei Bissen hatte ich mich übergeben und es schlussendlich aufgegeben.

Meine Mutter hatte davon nichts mitbekommen, weil sie schon geschlafen hatte.

Erneut putze ich meine Zähne, nehme meine Tablette, setzte die Brille auf und gehe nach unten.

Aus Sorge um mich holt mich heute Sugawara mit dem Auto ab. Ich empfinde es als bemerkenswert, dass er das für mich macht und dass er einfach keine Frage stellt. Er scheint zu verstehen, dass ich nicht vorhabe darüber zu sprechen.

Hoffentlich wird heute ein besserer Tag!

„Wann musst du wieder zum Arzt?", fragt mich Yamaguchi, nachdem ich mich neben dir gesetzt habe und er sieht, wie unglaublich blass ich bin.

„Morgen", gebe ich ihm als Antwort, weshalb er schwach lächelt.

„Sonst geht es dir gut, Tsukki?"

„Ja, es ist alles gut!"

Und wieder einmal lüge ich.

"Das ist das Ende", sagte die Raupe. "Das ist erst der Anfang", sagte der Schmetterling.

Lootse

Der Mond, die Offenbarung & das SterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt