30. Mai 2011

60 10 1
                                    

Bokuto POV

„Ey Kubro", mit diesen Worten rüttele ich an meinem besten Freund, welcher immer noch mit zwei Kissen an seinem Kopf gequetscht schläft und anscheinend immer noch keine Lust hat aufzustehen. Wieso er immer so sonderbar schläft, frage ich mich zwar immer noch, aber mit der Zeit hatte ich mich an dieser sonderbaren Macke gewöhnt, außerdem sprechen wir hier von Kuroo und bei dem wundert mich schon lange nichts mehr. Sicherlich ist dies auch der Hauptgrund, wieso wir beide so gut miteinander klarkommen.

Nachdem Tsukishima der Party bei sich zugestimmt hatte, sind wir beide erst mal nach unten zu meiner Mutter in die Küche gegangen und haben uns unser Katerfrühstück abgeholt, denn immerhin kann ich wirklich schlecht mit leerem Magen einschlafen und außerdem gibt es doch fast nichts Schöneres als das Frühstück von der eigenen Mutter.

Wir beide hatten ihr freudestrahlend verkündigt, dass wir vorhatten nach Sendai zu fahren, weil wir zu einer Garten-Party eingeladen worden waren, na ja, gleichermaßen habe ich den Gastgeber selbst zu dieser Party eingeladen, jedoch finde ich das nicht weiter wichtig zu erwähnen, denn am Schluss wird er mir noch dankbar sein, dass ich so eine geniale Idee gehabt habe.

Spontane Dinge liegen mir eben!

„Ich hoffe ihr beide benimmt euch", meinte sie dann am Tisch zu uns, nachdem ich mir gerade ein Brot in den Mund geschoben hatte.

„Ich doagh niahct", dabei versteht man wahrscheinlich nur, wenn man wusste, was ich sagen würde, was ich mit diesem Satz meinte. Meine Mum schien mich allerdings verstanden zu haben, denn sie warf mir einen warnenden Blick zu, sie hasste es, wenn ich mit vollem Mund sprach. Und doch tue ich es immer wieder.

„Kōtarō Bokuto!", kam es von ihr „Wie oft soll ich es dir noch sagen, dass man nicht mit vollem Mund spricht", war ja klar!

„Ich passe schon, auf das er sich benimmt", fing dann auch noch Kuroo an mir in den Rücken zu fallen. Wenn er eines gut konnte, dann war es schleimen bei meiner Mutter. Manchmal glaube ich schon, sie hätte ihn lieber als ihren Sohn, aber auch nur weil er vor ihr immer so tat, als wäre er ein Unschuldsengel. Und spätestens, wenn man ihm ins Gesicht sah und dabei auf sein gefaktes engelsgleiches Lächeln traf, fiel man auf ihn rein. Mieser KATER!

„Da habe ich auch keine Bedenken, Tetsurō", schenkte sie ihm ein Lächeln „aber ich hoffe doch sehr, dass du immer ein Auge auf ihn hast."

„EY", fuhr ich den beiden dazwischen „isch biah auagh", setze ich gerade an, als sie sich wieder zu mir umgedreht hatte.

„Nicht mit vollem MUND habe ich gesagt!"

Während sie wieder mit mir schimpft, streckte er mir die Zunge raus und grinste übertrieben. Warum war ich doch gleich noch mit dem befreundet?

Verräter!

„Also Kōtarō keine Dummheiten in Sendai machen. Denn wenn ich an deine letzte Party hier zurückdenke, wird mir noch schlecht, was dein Vater und ich danach für einen Saustall gehabt haben..."

„Mum bitte..."

„Du hörst mir jetzt zu", meinte sie schroff zu mir und ahnte bereits was folgen würde „deine Kotze im Waschbecken war nur der Gipfel gewesen. Wie du das Haus hier verwüstet hast, war schon eine Frechheit gewesen, dabei hatten wir es dir verboten eine Party zu schmeißen", fuhr sie weiter fort. Und dreimal dürft ihr raten, wessen Idee das gewesen war... richtig die von dem UNSCHULDSLAMM Kuroo „und wenn du das schon machst, dann hättest du aufräumen können. Doch nein, du lagst den ganzen Tag im Bett, weil du angeblich krank warst, dabei hattest du nur zu viel getrunken. Kuroo, der arme Junge stand allein in der Küche mit einem Müllsack in der Hand und hat noch versucht sauber zu machen."

Sollte ich hier anmerken, dass er im Gegensatz zu mir einfach nur gehört hatte, wie meine Eltern auf dem Hof gefahren waren und dann schnell nach unten gerannt ist, sich eine Tüte geschnappt hatte und wahllos irgendwas in den Sack geworfen hatte? Ach so, und dabei hatte er damals auch mein Portemonnaie entsorgt. Meine Mutter hatte aber gedacht, dass ich das verloren habe, weil ich ja besoffen gewesen bin. Das Ende der Geschichte ist Folgendes gewesen: Ich musste einen Monat Gartenarbeit machen, weil meine Eltern stinksauer gewesen waren, weil sie meine Bankkarte sperren musste, meinen Ausweis neu beantragen musste und zusammen mit mir Behördengänge machen mussten.

Ein toller Freund ist der, argh!

„Du bist immer nur auf seiner Seite, MUM!"

„Bin ich gar nicht, würdest du dich nur mal ein kleines bisschen erwachsener benehmen..."

„Genau" kam es dann noch von Kuroo „du musst lernen mit Alkohol umzugehen", und wieder dieses scheinheilige Grinsen.

„Die Party ist aber Kuroo seine Idee gewesen damals...", setze ich erneut an, doch sie schaut mich nur an „möchtest du noch etwas essen, Tetsurō?"

„Wie spät haben wir es?", kommt es dann verschlafen vom Schwarzhaarigen, welcher die Kissen beiseitelegt zu mir zu rüberschaut „Man habe ich Kopfschmerzen", fängt er an seine Schläfen zu massieren.

„Wir haben bestimmt noch Tabletten. Die liegen unten in der Küche", sage ich zu ihm und schaue mir seine zerzausten Haare an. Sein Gesicht zieht ziemlich zerknautscht an und allgemein schaut er aus, als hätte er viel zu viel getrunken, wenn meine Mutter ihn so sehen würde, dann würde sie vielleicht seine andere Seite sehen. Nach dem Frühstück hatten wir nämlich noch einige Spiele gespielt und statt uns wie vorgehabt ins Bett zu legen lieber bis frühen Abend durchgemacht und weiter getrunken.

„Wenn ich so in die Küche gehe, dann sieht deine Mum doch gleich, dass ich gesoffen habe. Es ist schon anstrengend genug vor ihr immer nüchtern zu wirken", erklärt er mir dann „doch, weil du eben mein bester Freund bist, gehst du doch bestimmt runter und holst mir eine."

„Willst du mich eigentlich verarschen?"

„Schrei nicht so. Mir platzt der Schädel", murmelt er und zieht das Kissen wieder an seine Ohren.

„Die kann ruhig sehen, wie du aussiehst..."

„Nein, kann sie nicht. Ich mag es, wenn sie denkt, dass ich ein lieber Junge bin."

„Du fällst mir immer in den Rücken. Wieso?"

„Weil ich deine Eltern mag, Browl. Du kannst froh sein, dass du so liebevolle Eltern hast. Immerhin habe ich nur meine Großeltern", das sagt er so traurig, dass es mir schon fast wieder leidtut, was ich gesagt habe.

„Die Party bei der Brillenschlange war auch nicht komplett meine Idee", werfe ich ein und ziehe ihm das Kissen weg „du bist genauso schuld daran!"

„Mag sein, jedoch halte ich es für besser, wenn wir so tun als wäre es deine gewesen. Ich glaube nämlich, Tsukki kann mich noch weniger leiden wie dich!"

„Woran das nur liegt...: ", grummele ich „zumindest scheint der zu wissen, dass du gar nicht so artig bist..."

„Ach komm, sei nicht eingeschnappt, Kōtarō."

„Manchmal hasse ich dich..."

„Ich weiß, dass du das nicht so meinst", zwinkert er und verzeiht schmerzerfüllt das Gesicht „fuck..."

„Vielleicht sollten wir uns doch mal etwas mehr zusammenreißen", überlege ich, doch sehen wir beide uns dann an und fangen beide an zu lachen.

„In 100 Jahren nicht mein Freund."

Der Mond, die Offenbarung & das SterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt