Broken heart

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Dieses Gefühl, einmal etwas Großes zu sein. Es geschafft zu haben etwas zu erreichen, was man sich nie erträumt hätte! Ein wunderbarer Traum, der eigentlich mit den Proben für unser Winterkonzert begann...
Schon seit ich denke kann gibt es bei uns auf der Schule das jährliche Winterkonzert. Die Band, das Orchester und der Chor sollten wie jedes mal Weihnachtslieder vortragen, wie es unsere Gäste schon gewohnt waren. Ich als die erste oder zweite Trompete im Orchester war das schon gewöhnt, auf der Bühne zu sitzen und im Einklang mit den anderen grandiose Stücke vorzutragen. Glücklicherweise sitzt das laute Blech ganz hinten und bei meiner Körpergröße werde ich gut von den davorsitzenden Personen verdeckt. Und trotzdem ist es ein tolles Gefühl dazuzugehören.
Nur hat sich 2014 für mich eine Sache geändert. Zusammen mit meiner Freundin, mit der ich auch zusammen in der Band spiele, sollte ich das erste mal als Duo auftreten!
Nur zu zweit auf der Bühne, mit zwei Mikros und einem E-Piano -was ich im übrigen spielen musste- bewaffnet, sollten wir, nein wollten wir unsere Eigenkomposition "Broken heart" vortragen. Nun ich als die aus der letzten Reihe war total aufgeregt. Ich könnte mich verspielen, den Text vergessen, oder die Technik könnte versagen! So viele Gedanken gingen mir in den Proben durch den Kopf!
Dann am Showabend, nachdem das Orchester sowie der Chor und die Band bejubelt wurden, war es soweit. Unser Auftritt sollte beginnen! Total aufgeregt huschte ich auf die Bühne. Meine Freundin vorraus, sich frontral ans Mikro stellend. Sie war perfekt für die Bühne! Eine super Ausstrahlung und dabei so hübsch!
Jedenfalls zwängte ich mich dann, so leise wie möglich, an das E-Piano, welches übrigens gänzlich von den Lautsprechern verdeckt wurde.
Noch einmal durchatmen, den Fingersatz auf dem Klavier prüfen und dann in die Tasten hauen. So hatte ich es mir vorgestellt. Die Warheit: Ganz sanft fing ich an zu spielen, die Töne flossen und die Spannung viel von mir ab. Generell war es ein sehr ruhiges Lied mit sehr viel Gefühl, so sollte es laut unserer Komposition auch rüberkommen. Dann als ich anfing zu singen fühlte ich mich ehrlich gesagt frei. Ich achtete nur auf die Melodie und die Musik und ließ sie fließen. Melodie, Zwischenspiel, Melodie und dann, der Refrain. Ich hätte mich wahrscheinlich besser konzentrieren sollen, jedenfalls verhaute ich einige Töne und musste nochmal die Stelle wiederholen. Ich hatte in dem Moment echt Schiss, dass alles fliegen würde! Unbegründet!  Donnernder Applaus empfing uns in der Wirklichkeit, meine Freundin hatte so super gesungen und ich glaube ich war auch ganz gut. Das Publikum rief Zugabe und es war einfach nur toll! Der Abend war perfekt!!!
Kurz nachdem wir dann nach hause wollten, hielt mich eine Musiklehrerin von unserer Schule auf. Sie wollte uns einem Ehepaar vorstellen, die uns super toll fanden. Ich dachte mir erst nichts dabei und begrüßte sie freundlich. Dann aber sagten sie, dass sie uns für ein Fest gerne als Sänger haben wollten. Wie geil ist das denn!!! Mein erster Gedanke. Mein zweiter: was für ein Fest?
Im Endeffekt war es dann der Holocaust Gedenktag an dem wir nochmal spielen durften. Für diesen Anlass komponierten wir neu und auch dieser Auftritt wurde soweit nur positiv bewertet. Es war einfach nur toll zu wissen, dass wir mit unserer Musik geschätzt wurden!

Mittlerweile schreiben wir an einer Sommersingle für das Sommerkonzert. Ich hoffe, dass wir auch dafür gutes Feedback bekommen werden.

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So das war jetzt mal eine Story über ein wichtigen Teilabschnitt meines Lebens. Mir hat es mega viel bedeutet, da Musik (neben Lyrik, Epik und Drama) das wichtigste in meinem Leben ist.
Im Anhang findet ihr ein Viedeo zu unserer Eigenkomposition "Broken heart"
Ich bin übrigens die, die dort als erstes singt.

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