Eine Frage der Zukunft

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"Was willst du denn später werden?" Diesen Satz hat jeder von uns gehört, wird jeder von uns noch einmal hören, hat ihn schon zu oft gehört. Eigentlich keine schlimme Frage, außer, dass man sie in jungen Jahren oft mit einem: "Weiß ich nicht" beantwortet. Und doch nehmen wir diese Fragestellungen immer für voll. Jeder versteht die Frage. Ja klar. Sie wird oft genug gefragt.
Aber ich bin letztes mal über das Wort "werden" gestolpert. "Was willst du werden?"
Ja wird denn das mein Leben bestimmen, was ich später mache? Werde ich denn zu dem, was ich später mache? Wird denn wirklich vorrausgesetzt, dass das, was wir später vielleicht unseren Beruf nennen, auch wirklich das ist, was unser Leben verändert? Denn genau das setzt doch diese Formulierung voraus, oder? Für mich ist der Beruf nicht das Leben. Es kann mich im Bereich Vermögen, vielleicht auch Freunden, beeinflussen- obwohl der Begriff in dieser Konstellation wohl auch wenig Sinn macht, da der Mensch meiner Meinung nach nicht von Standards verändert werden kann- aber doch nicht mein Charakter und mein zukünftiges Leben von Grund auf umkrempeln! Die Aussage setzt doch schon in ihrer Formulierung vorraus, dass wir zu dem werden, was unser er- und gelerntes ausmacht. Denn unser Wissen ist wichtig, es ist unser eigen Gut, aber ich muss doch mein eigenes Gedankenmaterial, vielleicht auch meine lebenseinstellung, nicht in meinem Beruf, also das, was ich später laut These bin, vereinen, oder? Es ist fast so als würde hier die Frage des Geldes vorraussetzten, welches zu dem Beruf, das zukünftige Sein und Existieren, ebenso mitgegliedert ist. Aber auch mit Reichtum kannst du keine Wesen verändern, ebenso wenig wie mit deiner Zukunft!

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