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Ein klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. „Ja?“, antwortete ich, die Tür ging auf und Danny steckte den Kopf zu Tür rein. „Wir haben uns für Griechisch entschieden.“, teilte er mir mit. „Und ich mich dafür, dass ich mir morgen ‘ne neue Nummer zu lege.“, antwortete ich. „Wieso?“, er kam näher und setzte sich neben mich. „Mir haben locker 25 Leute geschrieben ob es stimmt, dass ich Bens Tochter bin und ich habe es keinem gesagt un meine Nummer haben die auch alle nicht.“, genervt ließ ich mein Handy aufs Bett fallen. „Nicht cool, warte ich hole Ben und du überleg dir was du essen willst.“, grinsend ging er aus meinem Zimmer und rief Ben. „Was gibt’s?“, er kam rein. „Mir schreiben die ganze Zeit Menschen die ich nicht kenne und fragen ob es denn stimmen würde, dass ich deine Tochter wäre.“, ich sah ihn an. „Wem hast du es denn erzählt?“, er sah mich fragend an. „Keinem, wem denn auch bitte?“, erwiderte ich. „Wir kümmern uns morgen um ein neues Handy und ne neue Nummer okay?“, er lächelte mich an kam zu mir und strich mir übers Haar. „Kann ich dich was fragen?“, ich sah zu ihm hoch. „Klar.“, er setzte sich neben mich wie Danny eben. „Wieso hast du eben so komisch geguckt als ich bei Konrad aufm Schoß saß?“, ich rollte mich auf den Rücken und setzte mich ebenfalls hin. „Weil ich Angst habe, dass da mehr draus wird und er dir wehtut.“, Ben sah mir fest in die Augen. „Ah okee. Na ja ich kenne die Jungs ja nicht, wieso sollte ich dann gleich was mit einem von ihnen anfangen? So bin ich nicht.“ „Das hätte ich auch nicht gedacht.“, gesteht er lächelnd. „Na dann bin ich aber froh, danke wegen dem Handy und so.“ „Kein Ding. Was willst du essen?“, lenkte er ab. „Puh ‘n Salat.“, ich grinste ihn an als er mit gespielten ekel das Gesicht verzog. Er ging wieder raus, in dem Moment klingelte mein Handy und ich sah drauf: „Beste♥“, stand auf dem Display, was wollte Mia denn jetzt? Ich ging ran und meldete mich wie immer mit „Ja?“ „Isi! Wieso erfahre ich von Nik, dass du in Berlin bist und deine Mum ‘n Unfall hatte?“, fragte sie aufgebracht. „Du Mia, ich habe gerade wirklich besseres zu tun als mich von irgendwelchen Menschen anmotzen zu lassen, auch wenn du meine beste Freundin bist! Ich brauche gerade einfach ein bisschen Abstand.“, antwortete ich ihr und legte auf. Ich konnte das jetzt echt nicht ertragen, auch wenn sie meine beste Freundin war, war sie auch einer der anstrengendsten Menschen in meinem Leben, welches sowieso schon abgefuckt war, auch wenn es sich in den letzten Tagen um Längen gesteigert hat… „Essen ist daaa!“, hörte ich mehre Menschen auf einmal schreien und riss mich von meinen Gedanken los, meine Tür wurde auf gestoßen und Dann kam rein „Los komm, dein Salat wird kalt!“, lachend kam er zu mir und schmiss mich über die Schulter, was mich zum Lachen brachte. „Eyy lass mich runter“, schrie ich und schlug ihn spielerisch auf den Rücken, worauf hin er mich aufs Sofa setzte und mir mein Essen gab. „Vielen Dank der Herr.“ „Bitte, gern“, lächelte er und setzte sich neben mich, Jonas welcher mich die ganze Zeit komisch ansah setzte sich auf die andere Seite. „Wie geht’s dir?“, fragte er mich und berührte scheinbar zufällig meinen Arm. „Gut und dir?“, ich sah ihn an, ich wusste nicht was ich von ihm halten sollte. Im Zug war er superlieb, locker und richtig nett und jetzt? Er war richtig angespannt und sah mich die ganze Zeit komisch an…Was hatte das zu bedeuten? „Freut mich zuhören, dass es dir gut geht.“, dieses Mal streifte er mein Bein mit seinem, so langsam fühlte ich mich wirklich bedrängt von ihm, deshalb kam es mir ganz recht als Konny fragte ob hier noch Platz sei, er schien bemerkt zu haben wie unwohl ich mich in der Gegenwart seines mittlerweile aufdringlichen Bruders fühlte, daher rutschte ich ein Stück auf, so dass ich ziemlich eingequetscht zwischen Konny und Danny saß. „Besser?“, flüsterte Konny mir zu und ich nickte kaum merklich und formte ein ‚Danke‘.

Nach dem Essen saßen wir noch eine Weile da und redeten, es war eine lustige Runde, die Menschen (abgesehen von einer Ausnahme und selbst gegen die hatte ich eigentlich nicht wirklich viel einzuwenden abgesehen davon, dass sie mir die ganze Zeit zu nahe kam) waren einfach nur toll. Ich fühlte mich so unwahrscheinlich wohl, was ich nie gedacht hätte, da ich was Männer und auch Jungs anging wirklich sehr empfindlich war… „Und Isi, wie war dein ‚Dad‘ so?“, fragte Ben mich. Mir wich die Farbe aus dem Gesicht, wieso musste das ausgerechnet jetzt passieren? „Nicht so mein Thema.“, antwortete ich ausweichend und sah auf meine Hände hinab. Katze sah mich besorgt an. „Wollen wir kurz raus gehen?“, sie kam zu mir und nahm meine Hand, was keinen Wiederspruch zu ließ, also ging ich mit. Wir gingen raus vor die Haustür, da sie nicht wollte, dass die Jungs uns in irgendeiner Art und Wei se belauschten, wir gingen noch knapp 500 Meter bis wir zu einem Park gelangten, dort lief sie zielstrebig auf eine Bank zu und setzte sich hin. Ich setzte mich ebenfalls, immer noch auf meine Hände starrend. „Was ist passiert? Was hat er dir angetanen?“, woher wusste sie so genau, dass er etwas getan hat? „Woher weißt du das?“, meine Stimme war leise. „Weil es einer guten Freundin von mir ebenso erging.“, sie nahm wieder meine Hand, wir saßen lange da und schwiegen vor uns hin, bis ich begann zu erzählen: „Es war vor knapp 6 Jahren, ich war damals 10, er hat mich erst die ganze Zeit berührt, so wie Jonas eben, hier mal kurz am Arm, da mal kurz das Bein gestreift… Irgendwann wurde es schlimmer, er kam ins Band während ich geduscht habe, oder in mein Zimmer wenn ich mich umzog. Irgendwann kam er abends rein, er war vollkommen besoffen… Vatertag trifft das Ganze ziemlich genau.“, ich sah wieder auf meine Hände. „Was kam dann?“, Katze sah mich traurig an. „Er hat als ich begann mich zu währen gefesselt und es dann getan, einmal hat er ‘ne Zigarette an mir ausgedrückt, er hat mich geschlagen und rumgeschrien… Ich war damals 10 oder 11 wie sollte ich mich gegen ihn währen? Sie wurde einmal nachts von meinem Geschrei geweckt, so dass sie kam und ihn erwischt hat. Ich habe total Panik bekommen, wenn Männer mich nur angeschaut haben, deshalb hat sie mich zum Psychologen geschickt, es hat mir zwar geholfen, aber wenn mich jemand so wie Jonas vorhin berührt habe ich totale Panik. Wobei ich bei ihm vielleicht auch selbst Schuld bin.“, ich sah immer noch auf meine Hände. „Wieso solltest du was dafür können?“, sie schien das wohl nicht so zu sehen. „Ich habe vorhin seine Hand genommen, weil mir so komisch war vor lauter Angst wie Ben zu mir sein würde. Ich glaube, er hat dass alles falsch verstanden… Ich will nichts von ihm, ich brauchte doch nur wen der mir halt gibt.“, verzweifelt sah ich zu Katharina. „Alles wird gut, ich werde mit Ben darüber reden.“, sie lächelte. „Aber bitte sag den Anderen nichts, ich fühle mich so schon dreckig genug.“, wieder sah ich auf meine Hände, sie waren einfach sehr interessant… „Das brauchst du nun wirklich nicht. Aber bitte nimm dich vor Jonas in Acht, er ist echt nicht so ohne wie man vielleicht denkt.“, sie drückte meine Hand. „Ich weiß, in seiner Nähe fühle ich mich auch nicht wohl… Bei Konrad ist das anderes.“, sagte ich Ton los. „Ach ja?“, grinsend stand sie auf und zog mich hoch. „Konrad ist toll, er ist ein total liebenswerter Mensch.“, lächelnd gingen wir los. 

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