29

136 6 0
                                    

Plötzlich packten mich zwei Hände an den Schulten, ich wurde auf hin und her geschüttelt, so dass ich schrie, was ich aber im Traum auch getan habe, spätestens als er mich, ja das kleine 12 Jährige Mädchen in meinem Traum war ich… Ich träumte oft davon, ich hatte Angst das er zurück kommen würde und sich bei mir rechen würde, dafür, dass er wegen mir in den Knast gekommen ist, leider nicht lange genug, da er bald wieder frei kommen würde…

Die Hände schüttelten mich weiter und weiter, bis ich die Augen aufschlug und in das verängstigte Gesicht von Ben sah. Was er jetzt wohl dachte… Ich wollte es glaube ich gar nicht erst wissen… „Was ist los?“, seine Stimme war nur ein flüstern. „Ich habe… nur schlecht… geträumt“, meine Stimme wurde von Schluchzern unterbrochen, ich muss geweint haben, komisch, dass man sowas nicht mit bekommt wenn man träumt… „Wovon?“, er strich mir die Tränen aus dem Gesicht. „Von dem Abend, an dem meine Mutter es erfahren hat… Und davon, dass er bald wieder raus kommt, wobei das waren mehr meine Gedanken statt meinem Traum…“, ich schluchzte wieder. „Wie er kommt bald wieder raus?!“, Ben sah mich verstört an. „Er hat nur 3 Jahre bekommen und die Verhandlung hat sich schon ein Jahr hingezogen.“, ich sah ihn das erste Mal an, seine Augen verengten sich und seine Stirn legte sich in Falten. „Wann kommt er wieder?“, seine Stimme wurde noch leiser. „In 6 Monaten..“, ich sah nun wie eigentlich immer auf meine Hände. „Alles wird gut, wir schaffen das schon.“, antwortete er mir, doch in seiner Stimme schwang ein komischer Unterton mit. Doch dem wollte ich jetzt nicht mehr auf den Grund gehen, ich wollte eigentlich nur noch schlafen. „Ich würde gerne schlafen…“, meine Stimme war leise, ich wollte ihn nicht verscheuchen, aber irgendwie war mi r das alles gerade zu viel. Ben nickte nur und ging aus meinem Zimmer. Zwei Minuten später war ich auch schon wieder eingeschlafen.

Ich wurde von Kaffee Geruch und lärm geweckt. „Boa, Ben schieb deinen Hintern an die Seite!“, maulte Danny Ben gerade an, die Antwort konnte ich leider nicht hören, aber ich konnte mich schon mal auf einen sehr lustigen Tag einstellen. Ich stand auf, nahm mir Klamotten und verschwand schnell ins Bad, so dass mich keiner sah. Im Bad zog ich mich schnell um, putze schnell die Zähne, schminkte mich und band mir die Haare zusammen, die wirklich herzallerliebst aussahen… Als ich nach ner gefühlten Stunde fertig war ging ich in die Küche. Dort sahen mich erst mal drei grinsende Gesichter an. „Ach auch schon wach?“, Danny grinste noch mehr. „Ja du hast mich mit deinem Geschrei geweckt Herr Schröder.“, ich grinste zurück, als Antwort streckte er mir nur die Zunge raus, worüber ich lachen musste. „So heute wird Konny nicht kommen, der hat Family Time, wie er mir vorhin geschrieben hat und Timur und Katze sind auch nicht da. Deswegen haben wir die zwei komischen da drüben heute alleine an der Backe.“, auf Bens Antwort schauten die Beiden uns kariert an. „Hahaha der Blick.“, ich zeigte auf die Beiden und konnte mich vor Lachen kaum noch halten, als ich mich beruhigt hatte fragte ich was wir heute vor hätten. „Ich habe mir so gedacht, dass wir dein Zimmer streichen und einrichten und so.“, grinsend sah Ben mich an. „Das wäre dezent geil.“, antwortete ich ihm und holte mir dann ne Tasse und kochte Wasser. „Oh Farbe.“, Danny grinste vom einen Ohr zum anderen uns schaute Michbeck an. „Nein Danny, nicht schon wieder. Ich hab heute noch die Farbreste von meiner Wohnung unter den Fingernägeln.“, wehrte Michbeck ihn ab und zeigte ihm demonstrativ seine Hände. „Sorry, dass du die Erfindung der Dusche noch nicht entdeckt hast.“, gabt Danny zurück und ich lachte. Die Beiden waren schon wirklich niedlich, wenn sie sich so anzickten. „Welche Farbe soll denn dein Zimmer bekommen?“, fragend sah Michbeck mich an. „Ich denke mal weiß, die rechte Seite neben der Tür will ich mit Bilder zu tapezieren und auf die andere Seite soll ‘n Spiegel.“, in diesem Moment vibrierte mein Handy. „Sorry bin gleich wieder da.“, geistesabwesend sah ich auf mein Handy. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! „Ja?“, meldete ich mich genervt. „Isi, Mama will mit dir reden.“, antwortete mein Bruder. „Luisa! Komm sofort nach Hause!“, hörte ich die wütende Stimme meiner Mutter. „Wieso sollte ich? Du hast mich mein ganzes Leben lang belogen! Du hast mir noch nicht mal gesagt, dass ich adoptiert bin! Wieso sollte ich dann nach Hause kommen?“, ich schrie nicht wenn ich wütend war, ich wurde eher ruhig, was wirklich komisch war, aber sie merkte es sofort. „Isi, ich möchte mich nicht mit dir streiten, Okay? Ich möchte dir alles erklären. Wegen mir kannst du Benjamin mit bringen, aber lass es mich wenigstens erklären…“, „Ich werde es mir überlegen.“, antwortete ich kalt „Bitte Isi, gib mir die Chance mit dir zu sprechen.“, sie schien wirklich sehr verzweifelt. „Wieso?“ „Weil ich dir das damals nicht antun wollte, der größte Alptraum war gerade vorbei, da dachte ich brauchst du nicht gleich den nächsten Schrecken… Ich hatte mit deinem Psychiater gesprochen und dieser meinte auch, dass es besser wäre wenn du erst mal keinen Schock mehr bekommst, da dies wahrscheinlich schon zu viel war… Bitte mein Schatz versteh mich doch…“ „Gib mir Zeit. Ich will erst mal keinen von euch sehen, weder dich noch Nik, du hast mir zu sehr weggetan und Nik versteht mich nicht.“, was Nik mir getan hatte verschwieg ich ihr und erzählte ihr eine Notlüge. „Okay… ich kann es ja auch irgendwie verstehen.“, gestand sie mir. „Danke“ „Isi?“ „Ja?“ „Melde dich bitte ab und zu ja?“ „Mach ich Mama, mach ich.“, dann brach die Leitung ab. Eigentlich war ich nicht mehr böse auf sie, ich war viel mehr enttäuscht von ihr, sie hatte mich angelogen. 

Was ist mit meinem Leben?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt