2 - Endlich weg

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𝕋𝕙𝕖 𝕤𝕖𝕔𝕣𝕖𝕥 𝕠𝕗 𝕝𝕚𝕗𝕖 𝕚𝕤 𝕥𝕠 𝕗𝕒𝕝𝕝 𝕤𝕖𝕧𝕖𝕟 𝕥𝕚𝕞𝕖𝕤 𝕒𝕟𝕕 𝕥𝕠 𝕘𝕖𝕥 𝕦𝕡 𝕖𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕥𝕚𝕞𝕖𝕤

Sirius Sicht:
Valeria, die die Augen jetzt einen Spalt weit geöffnet hatte, brachte kaum mehr als ein schwaches Wimmer zustande und versuchte, von mir weg zu robben. Wieso nur? Ich wollte ihr doch helfen! Aber sie wirkte so, als hätte sie Angst vor mir.

Okay, ich war extrem wütend und möglicherweise sah ich auch so aus. Und ich hielt meinen Zauberstab auf sie gerichtet. Gut, vermutlich erklärte das zumindest das Warum. Aber jetzt mal ernsthaft, dachte sie das wirklich von mir? Dass ich jemanden, der offensichtlich eh schon am Boden lag, noch zusätzlich quälen würde? Nun gut, darum würde ich mich später kümmern.

Vorsichtig ging ich in die Hocke und mit einem Schwung meines Zauberstabs heilte ich ihre Kopfwunde. Valeria sah mich mit großen, grünen, verängstigten Augen an. Es half alles nichts, ich musste sie mitnehmen.

"Ich haue hier ab. Willst du mit?", flüsterte ich ihr zu.

Sie nickte kaum wahrnehmbar, dann verlor sie wieder das Bewusstsein. Mit einem schnellen Aufrufezauber holte ich ihren Koffer, der Gott sei Dank schon gepackt war, immerhin ging nächste Woche die Schule wieder los.

Vorsichtig hob ich Valeria hoch, stieg mit ihr und unserem Gepäck in den Kamin, ließ das Flohpulver fallen und sagte klar und deutlich "Haus der Potters", dann verschwanden wir in grünem Feuer.

James Sicht:
Was zum...? Ich saß nichts ahnend auf dem Sofa, als mir plötzlich aus dem Kamin nicht nur eine riesige Staubwolke, sondern auch ein gehetzt wirkender Sirius entgegen kamen. Vor Schreck sprang ich auf. Ich hatte seinen Brief zwar erhalten, aber nicht mit einer derartigen Ankunft gerechnet. Da fiel mein Blick auf das bewusstlose Mädchen in seinen Armen.

"Was macht denn Grindelwald hier?", erkundige ich mich überrascht.

"Grindelwald?!", hörte ich meine Mutter im Nebenzimmer verwundert sagen.

Sie kam zu uns und begrüßte die beiden Neuankömmlinge: "Hallo Sirius! Und wer ist das denn?"

"Valeria Grindelwald. Sie ist in unserer Klasse", stellte ich sie vor.

Meine Mutter übernahm sofort das Kommando: "Wie auch immer, sie braucht Ruhe würde ich sagen! Leg' sie doch in eines der Gästezimmer, Sirius! Und dann kannst du mir in Ruhe erzählen, was überhaupt passiert ist!"

Sirius tat wie geheißen und meine Mutter und ich folgten ihm nach oben. Eine Weile standen wir alle drei schweigend herum, dann sagte Sirius plötzlich leise: "Es war der Cruciatus Fluch. Ich konnte sie einfach nicht dort lassen, nicht so."

Sirius Sicht:
James nickte langsam, dann scheuchte Mrs Potter uns nach draußen, damit sie sich in Ruhe um Valeria kümmern konnte. Wir gingen in James Zimmer, da es ohnehin schon Zeit zum Schlafen war. Allerdings bekam ich kein Auge zu und James schien es ähnlich zu gehen.

"Tatze? Schläfst du schon?", erkundigte er sich nahezu im Fünfminutentakt.

"Nein", gab ich jedes Mal zurück.

"Was ist passiert?", hakte er schließlich nach. 

Ich habe es nicht so genau mitbekommen. Ich glaube, sie hat mit Regulus gesprochen. Das hat meiner Mutter wohl nicht gepasst. Dann... naja, ein wenig später habe ich sie halb bewusstlos gefunden. Ich dachte mir, wenn ich sie jetzt da liegen lasse, dann werde ich auf ewig ein schlechtes Gewissen haben", erzählte ich im Flüsterton.

"Kann ich verstehen. Aber jetzt sollten wir wirklich schlafen. Gute Nacht, Tatze", antwortete James.

"Gute Nacht, James", murmelte ich zurück, und obwohl ich relativ schnell einschlief, schreckte ich immer wieder hoch bis ich irgendwann beschloss, nach Valeria zu sehen.

Valerias Sicht:
Als ich vorsichtig die Augen öffnete, wusste ich zuerst nicht, wo ich war. Ich lag in einem Bett und jemand saß daneben. Aber wer? Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich Sirius.

"Wo sind wir?", fragte ich leise, meine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen.

"In Sicherheit. Bei den Potters. Keine Sorge", meinte er, während er mir ein Glas Wasser reichte, das ich gierig austrank.

Das fühlte sich viel besser an. Aber was war passiert? Das letzte, woran ich mich erinnern konnte, war dieser alles einnehmende Schmerz und die Vorwürfe von Mrs Black. Der Cruciatus Fluch. Und dann?

Wobei, falsch, dann war da noch Sirius gewesen. Er hatte gefragt, ob ich mitkommen wollte. Er musste mich hergebracht haben.

"Danke", murmelte ich, als mir das klar wurde, "Danke, dass du mich nicht dort gelassen hast."

Sirius sah mich direkt an: "Kein Ding."

Ein schwaches Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus, Sirius lächelte zurück. In dem Moment wurde die Tür stürmisch aufgerissen und ein panisch wirkender James stürmte herein. Was war nur in ihn gefahren? Sofort sprang Sirius auf, reflexartig machte ich es ihm nach, fiel aber gleich wieder zurück ins Bett, ich war noch zu schwach.

"Was ist passiert?! Werden wir angegriffen?!", rief Sirius aufgeschreckt, aber James schien sich wieder gefangen zu haben.

"Ach da bist du! Ich dachte, ich hätte das alles nur geträumt und du wärst in Gefahr, oder deine Mutter hätte dich wieder geholt, oder...", weiter kam James nicht.

"Ich bin hier, Kumpel, alles ist gut!", fiel Sirius ihm ins Wort.

"Ja, du hast vermutlich Recht", stimmte James zu, dann entdeckte er mich.

"Ah, Grindelwald, du bist wach! Wie geht's dir?", erkundigte er sich.

"Gut", antwortete ich mehr oder weniger wahrheitsgemäß.

James nickte erleichtert: "Gut! Kommt ihr mit runter zum Frühstück? Ähm... schaffst du es schon bis runter zum Frühstück?"

Ich nickte überzeugt, auch wenn ich mir dessen nicht ganz so sicher war. Während die beiden Jungs sich schwatzend auf den Weg machten, folgte ich ihnen langsamer, was mehr oder weniger gut klappte - bis ich stolperte und fast die Treppe runter gefallen wäre.

James und Sirius schauten zu mir und warfen sich dann einen Blick zu. Wenig später hatten sie mich in die Mitte genommen und irgendwie waren wir ohne gröbere Verletzungen (von einem kleinen blauen Fleck mal abgesehen) unten angekommen.

"Meine Eltern sind beruflich weg, wir haben das Haus die ganze Woche über für uns. Aber hier ist es sicher. Auch über das Flohnetzwerk kann keiner mehr unbefugt eindringen", klärte James uns auf.

Dann machten wir uns über das Frühstück her, ich hatte gar nicht gewusst, wie hungrig ich gewesen war.

Regulus Sicht:
"Wo ist sie?! Was hast du mit ihr gemacht?!", schrie ich meine Mutter an.

Eine leise Stimme in meinen Kopf teilte mir mit, dass es eigentlich keine gute Idee war, meine Mutter dermaßen anzubrüllen, aber das war mir in diesem Moment so was von egal. Val war weg. Wo war Val nur?

"Jetzt komm mal wieder runter und ich habe keine Ahnung, wo sie ist, oder Sirius. Als ich sie zuletzt gesehen habe, war sie unten! Und jetzt hüte deine Zunge, so hast du nicht mit mir zu reden!", fuhr sie mich an.

Aber immerhin bestand die Chance, dass Sirius sie mitgenommen hatte, wohin auch immer. Also war sie hoffentlich in Sicherheit oder zumindest von hier weg. Mir fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen. Und jetzt nur noch die letzte Ferienwoche durchhalten!

Eine Grindelwald in Hogwarts 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt