16 - Definiere bitte mal einer unsere Freundschaft!

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ℕ𝕠𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘 𝕚𝕤 𝕚𝕞𝕡𝕠𝕤𝕤𝕚𝕓𝕝𝕖, 𝕥𝕙𝕖 𝕨𝕠𝕣𝕕 𝕚𝕥𝕤𝕖𝕝𝕗 𝕤𝕒𝕪𝕤 "𝕀'𝕞 𝕡𝕠𝕤𝕤𝕚𝕓𝕝𝕖!"

Valerias Sicht:
Ich könnte mich selbst ohrfeigen! Selbst wenn ich etwas anderes als Freundschaft für ihn empfinden würde, was DEFINITV NICHT der Fall war, ich wusste ja, wie er war! Okay, möglicherweise war das gelogen. Aber selbst wenn, das war ein absolutes No-Go! Nur wie sollte ich das jetzt wieder ungeschehen machen?

Sirius sah mich immer noch ziemlich seltsam an und als ich merkte, wie er sich hinten an der Felswand abstützte, um nicht umzufallen und vor Schmerz die Zähne zusammen biss, fiel mir etwas ganz anderes ein.

Mein Liebesleben (falls man es als solches bezeichnen konnte) musste warten, immerhin war Sirius trotz allem mein bester Freund und offensichtlich verletzt, was nicht zuletzt meine Schuld war!

Ich ging auf ihn zu und streckte die Hände aus. Sirius sah mich alarmiert an.

"Was machst du da?!", erkundigte er sich misstrauisch.

"Dir helfen! Also halt mal still!", antworte ich konzentriert, hoffentlich würde das etwas werden!

"Warte mal, mit deinen Elementarkräften?! Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, es tut auch gar nicht soooo weh, das geht schon klar, vielleicht sollten wir einfach...", warf Sirius leicht panisch ein.

Aber dass er sehr wohl Schmerzen hatte, war nicht zu übersehen. Ich war ein bisschen beleidigt. Natürlich waren Sirius Bedenken nicht ganz unbegründet, aber trotzdem!

"Ich kann nicht nur Schaden anrichten, weißt du? Ich kann auch helfen! Außerdem, du bist mein bester Freund, denkst du etwa, ich würde dir absichtlich weh tun? Also wenn ich gerade alles unter Kontrolle habe? Das wird schon, vertrau mir!", meinte ich.

Da Sirius nicht widersprach (ob ich ihn jetzt überzeugt hatte oder ob er einfach seine ganze Energie darauf verwendete nicht umzufallen, wusste ich nicht), fuhr ich fort. Ich hatte zwar noch nicht allzu viel Heilerfahrung (genau genommen nur ein paar Kratzer bei mir selbst), aber ich war zuversichtlich, dass das klappen würde. Es musste einfach!

Ich konzentrierte mich und versuchte die Kraft aller vier Elemente in meine Hände zu lenken. Gleichzeitig ließ ich sie den Schaden beheben, den sie angerichtet hatten. Das war alles andere als einfach und vor allem anstrengend, aber als sich Sirius sichtlich entspannte wusste ich, dass es funktionierte. Schließlich war ich fertig und setzte mich erschöpft auf den weichen Waldboden. Sirius, der auch ziemlich fertig aussah, setzte sich zu mir.

"Danke. Du bist super!", flüsterte er mir zu.

Mir war das irgendwie unangenehm, denn genau genommen war ich ja auch schuld an seinen Verletzungen gewesen, da war das wohl das Mindeste, was ich tun konnte.

"Ach, von wegen! Ich bin eine wandelnde Katerstrophe! Dauernd greife ich irgendwen an, nur weil ich meine Kräfte nicht unter Kontrolle habe! Und das nennst du super?!", fuhr ich ihn an.

Es kam schärfer rüber, als eigentlich geplant und sofort bereute ich meinen kleinen Ausbruch wieder. Allerdings war es auch die Wahrheit, das ließ sich nicht bestreiten.

"Val? Hast du es etwa nicht bemerkt?", meinte Sirius verwirrt.

Hä? Was sollte ich bemerkt haben? Oder eben nicht? Ich sah ihn irritiert an und dann grinste mich Sirius tatsächlich an.

"Du bist immer noch in deiner Elementargestalt! Und du bist im Moment definitiv normal! Von wegen wandelnde Katerstrophe!", verkündete er mir gut gelaunt.

Was?! Das konnte doch gar nicht sein! Aber als ich an mir herunterschaute erkannte ich, dass ich tatsächlich nach wie vor aus Feuer bestand. Ich schien allerdings nichts anzuzünden und in meinem Kopf hörte ich keine Mordgedanken. Das war gut. Das war sogar richtig gut!

Ich schaute Sirius ungläubig an und der brach bei meinem Gesichtsausdruck prompt in Gelächter aus. Frechheit! Ich versuchte beleidigt auszusehen, was mir aber kläglich misslang und nur Sekunden später konnte ich nicht anders als mitzulachen. Schließlich wurde Sirius wieder ernst.

"Wegen vorhin...", fing er an.

Ach ja. Da war ja noch was. Mist. Wie hatte ich nur so dumm sein können?!

"Es tut mir leid, ich war noch total unter Schock und irgendwie nicht ganz bei mir...", stammelte ich los.

"Was genau tut dir jetzt leid?", hakte er nach.

Konnte er das nicht lassen? Es war so schon unangenehm genug!

"Alles! Vergiss es einfach, okay?", stieß ich schließlich hervor.

So konnte man es am besten zusammenfassen. Mir tat nämlich wirklich alles leid. Dass ich ihn verletzt hatte und der Kuss. Hoffentlich kapierte er das und ließ es einfach auf sich beruhen! Tat er natürlich nicht.

"Aber wieso denn?", erkundigte sich Sirius.

In dem Moment wünschte ich ihn einfach dahin, wo der Pfeffer wächst. Bis mir aufging, dass es allein meine Schuld war, dass ich dieses Gespräch jetzt führen musste. Dann wünschte ich mich selbst ganz weit weg. Aber Pech gehabt, jetzt war es eben so!

Ich atmete tief durch, dann erklärte ich mit ruhiger Stimme: "Sirius. Du kennst mich. Die Frage kannst du dir ohne Probleme selbst beantworten! Denkst du, ich würde mich gerne in die Schlange hirnloser Ziegen einreihen, die du sowieso alle nach kürzester Zeit wieder abservierst?"

Denn das war das Problem. Ich hatte sowieso nur die Möglichkeit zwischen mit ihm befreundet zu sein und mir mein Herz brechen zu lassen. Und auf Letzteres konnte ich getrost verzichten, auf ersteres nicht!

Sirius Sicht:
Aha, das war also das Problem! Denn der Kuss hatte mir gefallen. Und ihr auch, das vermutete ich zumindest. Irgendwie verständlich, aber trotzdem.

"Aber du bist besonders. Glaubst du wirklich, ich würde dich einfach so fallen lassen?", erkundigte ich mich ungläubig.

Würde ich nicht, niemals! Und ich meinte jedes Wort davon ernst.

Valeria sah mir in die Augen, dann sagte sie: "Ja. Ja würdest du. Als Freunde, niemals. Aber ansonsten..."

Autsch.

"Aber ich meine das ernst!", meinte ich, mittlerweile leicht verzweifelt.

Was man mir jedoch nicht ansah.

Sie schaute mich zweifelnd an, dann warf sie mir vor: "Das sagst du doch sicher zu allen. Ich kenne dich nicht erst seit Vorgestern, darauf falle ich nicht rein! Bitte, Sirius, können wir das nicht einfach vergessen? Einfach Freunde bleiben?"

Sie sah mich flehend an. Das Problem war, dass ich das Gefühl hatte, dass ich sie nicht würde überzeugen können. Nicht jetzt, nicht heute. Und verlieren wollte ich sie schon gar nicht. Also nickte ich.

"Gut. Freunde?"

Valeria lächelte mich erleichtert an.

"Nein. Beste Freunde!"

Eine Grindelwald in Hogwarts 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt