Eine Grindelwald in Hogwarts 2

19 - Da sind es jetzt schon zwei

𝕃𝕖𝕒𝕣𝕟 𝕗𝕣𝕠𝕞 𝕥𝕙𝕖 𝕡𝕒𝕤𝕥, 𝕡𝕣𝕖𝕡𝕒𝕣𝕖 𝕗𝕠𝕣 𝕥𝕙𝕖 𝕗𝕦𝕥𝕦𝕣𝕖, 𝕝𝕚𝕧𝕖 𝕚𝕟 𝕥𝕙𝕖 𝕡𝕣𝕖𝕤𝕖𝕟𝕥

Valerias Sicht:
Endlich zurück in Hogwarts! Jippie! Es war schön, wieder hier zu sein und tatsächlich hatte ich jetzt nach den Ferien das Gefühl, nicht mehr ganz so gefährlich für andere zu sein. Das war schon mal gut, würde ich sagen.

Natürlich hatte ich nicht vergessen, dass ich noch ein Gespräch mit Lily führen würde müssen, hier in Hogwarts konnte ich ihr kaum ausweichen. Sirius schien das wohl auch aufgefallen zu sein und augenscheinlich hatte er vor, auf jeden Fall anwesend zu sein, jedenfalls klebte er fast durchgehend an mir.

Dass seine Bemühungen zwar nett, aber eigentlich ziemlich sinnlos waren, zumal ich und Lily im selben Schlafsaal waren, erwähnte ich nicht. Und Lily schien es sowieso egal zu sein, wenn Sirius auch mit von der Partie war, denn als sie mich schließlich auf die Ereignisse in der Winkelgasse ansprach, waren wir gerade zu dritt am Astronomieturm. Also Sirius, Lily und ich.

Ich hatte meine Ruhe gewollt, Sirius hatte beschlossen, dass ich die genauso gut in seiner Gesellschaft haben konnte und Lily war uns wohl gefolgt. Also stand sie jetzt vor uns und schien nicht so recht zu wissen, wie sie anfangen sollte.

Lilys Sicht:
Vielleicht hätte ich nicht kommen sollen, vielleicht war das alles ein riesiger Fehler, vielleicht... Nein, ich hatte gesehen, was ich gesehen hatte und ich wollte eine Erklärung. Jetzt. Das war das Mindeste, was sie tun konnte. Und außerdem war Black ja dabei, also konnte sie mich nicht einfach ermorden. Naja, theoretisch könnte sie uns natürlich beide ermorden, aber...

Okay, Lily, das reicht jetzt aber auch schon wieder! Sie hat dir das Leben gerettet, verdammt, wieso sollte sie dich da ermorden?! Aber was wusste ich schon, was in ihrem Kopf vorging? Egal, Augen zu und durch. Oder besser Augen auf, Vorsicht war ja bekanntlich besser als Nachsicht!

"Ichweißwasdubist!", stieß ich schließlich viel zu schnell hervor.

Valeria blinzelte ein paar Mal, dann schien sie aber zu kapieren, was ich gesagt hatte.

"Ach ja? Und was?", erkundigte sie sich.

Als ob das nicht offensichtlich wäre! Aber bitte!

"Ein Elementarier!", meinte ich mit fester Stimme.

Zumindest hoffte ich, dass meine Stimme fest war, hundertprozentig sicher war ich mir da nämlich nicht. Egal, jetzt war es sowieso zu spät. Ich behielt sie die ganze Zeit im Auge und so bemerkte ich erst viel zu spät, wie Black seinen Zauberstab zog und auf mich richtete. Hä?! Was sollte das denn jetzt?! 

Er raunte Valeria etwas zu, das sich verdächtig nach "Wir können ihr Gedächtnis immer noch verändern, weißt du?" anhörte.

WAS?! Im selben Moment wie ich "Untersteh dich, Black!", rief, zischte Valeria genervt: "NEIN! Das hatten wir doch schon! Wir ändern von niemandem das Gedächtnis!"

Black ließ seinen Zauberstab wieder sinken und murmelte: "Ich glaube, ich wurde überstimmt..."

Immerhin etwas. Ich wandte mich wieder Valeria zu.

"Ich war noch nicht fertig. Ich wollte sagen, du bist ein Elementarier, aber ich werde es keinem verraten. Immerhin haben die Rumtreiber ja scheinbar auch nichts dagegen und für so dumm halte ich sie dann auch wieder nicht, außerdem, du hast mir das Leben gerettet. Ach, danke dafür übrigens", meinte ich.

Sie lächelte mich an. Ich lächelte zurück.

Black hakte ungläubig nach: "Seit wann gibst du so viel auf meine Meinung, Evans?"

Ich rollte mit den Augen.

"Die anderen wissen es nämlich gar nicht, weißt du? Nur ich und du und Val", fügte er hinzu.

Gut zu wissen! Nicht, dass ich am Ende noch etwas ausgeplaudert hätte! Aber jetzt war ich ja gewarnt.

Valerias Sicht:
Sie wusste es und es war ihr egal. Phu! Da waren es schon zwei! Nachdem ich das Gespräch endlich hinter mir hatte, war ich beruhigt. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie viel Nervosität sich in meinem Inneren aufgestaut hatte, bis sie verschwunden war.

Heute war bereits der 31. Dezember. Silvester. Bisher war das Jahr extrem schnell vergangen, ich war auch wieder in der Quidditch Mannschaft. Allerdings gab es für die Prüfungen schon mehr als genug zu lernen.

Anlässlich des Endes des Jahres wurde natürlich gefeiert und zwar im Gryffindor Gemeinschaftsraum. Außerdem gab es Feuerwerke und keinen störte es, dass wir bis spät in die Nacht wach blieben. Irgendwie war ich mit Sirius am Astronomieturm gelandet. Wieder einmal. Aber ich hatte dem Lärm einfach kurz entkommen müssen und er war mir gefolgt.

"Schön hier. Die Sterne und alles", meinte ich, als ich seine Schritte hinter mir näher kommen hörte.

"Ja. Guck mal, da ist der Große Wagen!", Sirius deutete gen Himmel.

Ich war nicht gerade ein Ass in Astronomie, aber das bekam ich eben so noch hin. Eine Weile standen wir schweigend nebeneinander und betrachteten die Sterne. Nur noch wenige Minuten bis Mitternacht.

Da fiel mir etwas auf: "Solltest du nicht bei deiner Freundin sein? Wer auch immer das gerade ist?"

Sirius sah mich überrascht an, was wiederum mich überraschte.

"Ich habe seit den Sommerferien keine Freundin mehr gehabt, weißt du?", meinte Sirius ernst.

Dabei sah er mich so seltsam an und mir war sehr wohl klar, was er damit sagen wollte.

Ich blickte resigniert zu ihm: "Sirius, nein! Ich habe es dir doch schon gesagt! Es tut mir ja auch unglaublich leid und so, aber..."

"Freunde, ich weiß", meinte Sirius, aber er klang nicht so, als wäre das in seinen Augen die optimalste Lösung.

"Ja", sagte ich erleichtert, "Freunde."

Dann schlug die Uhr Mitternacht und ein neues Jahr begann.