Kapitel 12

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12. Oktober 2020
7 Monate bis zur Gegenwart

‚Klinik! Geschäftsführer Frank van Theumer nach Zusammenbruch im Krankenhaus!‘

Die Schlagzeile auf der Tageszeitung bereitete mir eine Gänsehaut am Frühstückstisch.

Etwas mehr als vier Wochen war es mittlerweile her, dass ich Markus in der Kanzlei hatte stehen lassen. Seither hatte ich von dem Blonden weder etwas gehört, noch hatte ich ihn gesehen.

Am selben Tag hatte ich noch meine Sachen gepackt und war mehr oder weniger ziellos aus Markus‘ Wohnung geflüchtet, als ich mich schließlich vor Maxis Tür widerfand. Nicht die klügste Entscheidung, sich zu einem der besten Freunde des Exfreundes zu verpissen, ich weiß. Jedoch blieben mir auch nicht viele Möglichkeiten übrig.

Anna hätte mich zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit bei sich schlafen lassen, allerdings konnte ich mir schon denken, dass Thomas mich samt meiner beiden Koffer wieder in hohem Bogen rausgeschmissen hätte.

Maxi hatte mich perplex in sein Wohnzimmer geführt, nachdem ich ihm heulend um den Hals gefallen war, und obwohl ich kein Wort über die Trennung von Markus verloren hatte, wusste der Dunkelhaarige sofort, was passiert war.

Oh Elena..“ war alles gewesen, was Maxi über die Lippen gebracht hatte, bevor er mich in seine Arme schloss und versuchte, mich zu beruhigen. Er hatte mir letzten Endes angeboten, in seinem Gästezimmer schlafen zu können, bis ich was Eigenes gefunden hatte.

Direkt am nächsten Tag war ich zum Hotel Stübe gegangen, um sprichwörtlich um die freie Stelle in der Personalabteilung zu betteln. Mit Erfolg.

Das erklärende Gespräch mit Anna war eines der schwierigsten Parts gewesen.

„Ich verstehe dich einfach nicht. Du liebst Markus. Wieso kriegst du nicht endlich deinen Arsch hoch und erklärst ihm alles?“

Die Brünette hatte wirklich alles versucht. Doch ich hatte eine Entscheidung getroffen.

Und Markus würde es mir mit Sicherheit irgendwann danken.

Morgen.“

Maxi schlenderte gähnend in die kleine Küche und holte sich eine der Tassen aus dem Hängeschrank über dem Ceranfeld, bevor er sie unter die Kaffeemaschine stellte und die braune Flüssigkeit aus dem Gerät schoss.

„Morgen.“, meinte ich leise und nahm einen Schluck von meinem eigenen Gebräu. Eine kurze Weile hörte man nur das Plätschern des Kaffees von Maxi. „Hat Markus sich zufällig bei dir gemeldet?“, fragte ich. Meine Stimme war so ruhig, dass ich mich beinahe selbst nicht verstanden hätte.

Maxi nahm seine Tasse und kam langsam auf mich zu, bevor er neben mir an dem kleinen Esstisch platznahm.

„Wieso fragst du?“, wollte er wissen.

Der Brünette sah mich prüfend an und ich tippte mit meinem Finger auf das Zeitungspapier vor uns. Maxi legte seinen Kopf schief, um die Überschrift besser lesen zu können, bevor er ihn vorsichtig schüttelte.

„Ich habe nichts mehr von ihm gehört, seitdem er weiß, dass du hier mehr oder weniger eingezogen bist.“ Maxi seufzte und ich biss mir schuldbewusst auf die Innenseite meiner Wange.

Klasse, Elena.
Mit deiner Aktion hast du nun sogar noch eine Freundschaft zerstört.

„Ich hoffe einfach bloß, dass Markus das mit seinen Prüfungen gepackt hat.“, murmelte ich und starrte erneut auf das Bild von Markus‘ Vater auf der Zeitung.

Ich verlieb/r mich nie wieder...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt