𝟎𝟖 § 𝑨𝒏𝒚

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Mit flinken Fingern wickelte der 26-Jährige den dünnen Draht um eine der Blumen, fischte erneut eine zweite aus dem Fach, das unterhalb des Tisches angebracht war

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Mit flinken Fingern wickelte der 26-Jährige den dünnen Draht um eine der Blumen, fischte erneut eine zweite aus dem Fach, das unterhalb des Tisches angebracht war. Es waren getrocknete Blumen, mit denen er äußerst vorsichtig umgehen musste, sonst würden sie trotz des Sprays zerfallen. Bei seiner alten Arbeit im Huenings Flowers wurde stets nur mit frischen Blumen gearbeitet, hier in einem viel größeren Handel mit wesentlich mehr angestellten war er bloß einer von vier, die Blumensträuße herstellten.

Es war ein großer, heller Raum mit viel Tageslicht. Leise Musik lief im Hintergrund, während man durch die offene Tür einige Arbeiter vorbei huschen sah.

Beinahe driftete er in Gedanken ab, als er eine Tulpe über den bereits geflochtenen Strauß legte, mit seinem Seufzer eine Schlaufe band. Neben ihm kniete einer seiner Arbeitskollegen, pflanzte neue Blumen in ein kleines Beet. Seine Hände waren schon voller Erde und das pechschwarze Haar versteckte er unter einer Cap. Die Schürze hatte sich durch das Abstreichen der Hände braun gefärbt und als er sich wieder aufrichtete, putzte er sich mit dem Ärmel über die Stirn.

„Das war heute die zwanzigste Topfblume, ich dreh durch", stieß er aus, stemmte die Hände in die Knie. „Werde Florist, Han, es ist toll", brummte er zu sich selbst, „keiner hat mir gesagt, dass ich den ganzen Tag Blumen in einen Topf drücken muss."

„Nun ja", antwortete Yeonjun ihm, da sonst bloß noch ein schweigsamer Mitarbeiter im Raum war. „Gehört eben zu unserer Arbeit dazu."

Der besagte Han Jisung, ein etwas jüngerer, niedlicher Mann mit einem interessierten, hellen Blick nickte ergeben. „Du hast recht", dann stemmte er die Hände in die Hüften und blickte dem Größeren über die Schulter. „Du hast es bestimmt auch satt, den ganzen Tag Blumen zu binden."

Yeonjun zuckte mit den Schultern, denn eigentlich liebte er es. Es war abwechslungsreich, immer neue Kreationen zu machen. Neue Farbschemen und Zusammensetzungen. Der Duft der Blumen war betörend und frisch, mittlerweile hatte sich nach all den Jahren in diesem Beruf auch eine leichte Hornhaut an seinen Fingerkuppen gebildet, so oft hatte er sich schon mit Dornen verletzt.

„Ich mags", sagte er simpel und lächelte leicht, während sein Gegenüber, der ebenso einen Strauß band, nickte.

„Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren", meinte Jisung, der von seinen Freunden bei seinem Nachnamen genannt wurde, stellte sich neben Yeonjun und sah ihm beim Binden zu. „Seit wie lang machst du das eigentlich?"

✔ 𝑇ℎ𝑒 𝐶𝑎𝑙𝑙𝑎 𝑆𝑎𝑔𝑎 𝐼𝐼: 𝐒𝐞𝐩𝐚𝐫𝐚𝐭𝐞𝐝 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐬 | BEOMJUNWo Geschichten leben. Entdecke jetzt